Sterilisation beim Mann

Vasektomie (Sterilisation beim Mann)

In Deutschland entscheiden sich pro Jahr etwa 30.000 bis 50.000 Männer für eine Vasektomie. Nach wie vor schrecken jedoch auch viele Männer vor einer Sterilisation zurück. Noch viel zu häufig wird der Eingriff fälschlicherweise mit einer Kastration gleichgesetzt.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Für wen geeignet? Männer ohne Kinderwunsch oder nach abgeschlossener Familienplanung
Vorteile Komplikationsarm, kein Einfluss auf Hormonhaushalt oder Potenzfähigkeit, Vasektomie kann rückgängig gemacht werden
Nachteile Seelische Belastung und chronische Dauerschmerzen im Hodenbereich möglich
Risiken I.d.R. keine, in Einzelfällen sind jedoch Blutergüsse, Schmerzen oder ein vorübergehendes Druckgefühl möglich
Kosten 400 – 600 Euro

Was ist eine Vasektomie?

Die Vasektomie bezeichnet einen chirurgischen Eingriff am Hodensack des Mannes, bei dem die Samenleiter durchtrennt wird. Im Anschluss können keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen.


 

Wenn die Familienplanung abgeschlossen ist oder kein Kinderwunsch besteht, entscheiden sich manche Paare für die Sterilisation. Der Eingriff kann sowohl beim Mann als auch bei der Frau vorgenommen werden. Die Vasektomie beim Mann ist jedoch im Vergleich einfacher, kostengünstiger und sicherer.

In Deutschland entscheiden sich pro Jahr etwa 30.000 bis 50.000 Männer für eine Vasektomie. Nach wie vor schrecken jedoch auch viele Männer vor einer Sterilisation zurück. Noch viel zu häufig wird der Eingriff fälschlicherweise mit einer Kastration gleichgesetzt. Lesen Sie im Folgenden, welche Vor- und Nachteile die Vasektomie birgt und wie die Behandlung abläuft.

Wann ist eine Vasektomie medizinisch notwendig?

Dass eine Vasektomie aus medizinischen Gründen durchgeführt wird, ist sehr selten. In Einzelfällen können die Ärzte jedoch zu einer Sterilisation raten, etwa bei bestimmten genetischen Erkrankungen. Außerdem kommt eine Vasektomie infrage, wenn eine Sterilisation der Partnerin aus medizinischer Sicht notwendig wäre, aber für die Patientin ein zu hohes Risiko darstellen würde.

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Sterilisation vs. Kastration: Was ist der Unterschied?

Viele Männer befürchten, durch eine Sterilisation ihre Männlichkeit zu verlieren. Die Sterilisation beim Mann (Vasektomie) ist allerdings nicht gleichzusetzen mit der Kastration (Orchiektomie), bei der die Hoden entfernt werden. Da in den Hoden das männliche Geschlechtshormon Testosteron gebildet wird, hat eine Kastration weitreichende Folgen auf den Hormonhaushalt. Zu den gefürchteten Auswirkungen zählen unter anderem Impotenz sowie ein Nachlassen der Libido.

Bei der Sterilisation bleiben die Hoden hingegen unberührt. Es werden lediglich die Samenleiter durchtrennt, über die die Spermien in die Samenflüssigkeit gelangen. Der Eingriff hat keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt. Auch die Samenproduktion findet weiter wie gewohnt statt. Einziger Unterschied ist, dass im Ejakulat keine Spermien mehr vorhanden sind. Die Samenzellen werden stattdessen vom Körper abgebaut

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Was spricht für / gegen die Sterilisation beim Mann?

Bei abgeschlossener Familienplanung ist die Vasektomie eine komplikationsarme, dauerhafte und sichere Form der Verhütung.

Mit einem Pearl-Index von etwa 0,1 entspricht die Verhütungssicherheit etwa der der Antibabypille. Zudem ist der Eingriff weniger aufwendig als die Sterilisation der Frau, da keine Vollnarkose notwendig ist und nicht in der Bauchhöhle operiert werden muss. Darüber hinaus hat die Vasektomie keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt des Mannes. Auch die Potenz und das Lustempfinden werden durch den Eingriff nicht beeinträchtigt.

Nachteilhaft ist für einige Männer die seelische Belastung, die mit einer Unfruchtbarkeit einhergeht. Prinzipiell kann bei geänderten Lebensumständen, wie etwa einer neuen Partnerschaft, die Sterilisation jedoch wieder rückgängig gemacht werden (Refertilisierung).

Die Refertilisierung ist allerdings deutlich aufwendiger und teurer als die Vasektomie selbst. Auch führt die Refertilisierung nicht immer zum Erfolg. Die Sterilisation sollte daher als dauerhaft angesehen werden.

In seltenen Fällen kommt es nach der Vasektomie zu Dauerschmerzen im Hodenbereich. Die Ursachen dieser chronischen Schmerzzustände sind bislang nicht eindeutig geklärt. Zudem wird die Sterilisation beim Mann gelegentlich mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko in Verbindung gebracht. Umfassende Studien fehlen hier zwar bisher, neuere Studienerkenntnisse deuten jedoch auf ein kaum erhöhtes Risiko hin.

Vor- und Nachteile einer Vasektomie:

Vorteile der Vasektomie:

  • komplikationsarm
  • weniger aufwändig als Sterilisation der Frau
  • kein Einfluss auf Hormonhaushalt
  • Männlichkeit/ Potenz bleibt erhalten
  • Lustempfinden wird nicht beeinträchtigt

Nachteile der Vasektomie:

  • seelische Belastung möglich
  • Refertilisierung möglich, aber sehr aufwendig
  • Dauerschmerzen/ chronische Schmerzen im Hodenbereich möglich
  • Lähmungen / Empfindungsstörungen (typischerweise einseitig, bspw. in den Händen u. Füßen)
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Was ist vor der Vasektomie zu beachten?

Erster Ansprechpartner für Männer, die sich sterilisieren lassen möchten, ist der Urologe. Die Vasektomie wird sowohl in Krankenhäusern als auch von niedergelassenen Urologen durchgeführt. In der Regel erfolgt der Eingriff ambulant unter örtlicher Betäubung. Ein Klinikaufenthalt ist also nicht erforderlich. Auf Patientenwunsch kann die Vasektomie auch im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose durchgeführt werden.

Für eine Vasektomie ist grundsätzlich jeder volljährige Mann geeignet. Allerdings handelt es sich bei diesem Eingriff um eine dauerhafte Sterilisation. Aus diesem Grund sollte die Vasektomie gut durchdacht sein und erst bei abgeschlossener Familienplanung durchgeführt werden. In aller Regel handelt es sich bei den Patienten um Männer über 30 Jahren. Hat der behandelnde Arzt Zweifel an der Eignung des Patienten, kann er den Eingriff unter Umständen auch ablehnen.

Um den Patienten in seiner Entscheidung zu unterstützen, findet zunächst ein eingehendes Beratungsgespräch statt. Der Patient wird umfassend über die Möglichkeiten und Risiken des Eingriffs aufgeklärt. Falls der Mann in einer festen Partnerschaft lebt, sollte idealerweise auch die Partnerin in die Entscheidung miteingebunden werden.

Hat sich der Patient für eine dauerhafte Vasektomie entschieden, finden zunächst verschiedene Voruntersuchungen statt. Der Arzt kontrolliert den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und erkundigt sich zu bekannten Vorerkrankungen, die mit einem erhöhten OP-Risiko einhergehen könnten. Neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung und Blutuntersuchung wird unter anderem auch ein Ultraschall der Hoden durchgeführt.

Vor der Vasektomie sollte der Patient den Genitalbereich gründlich reinigen und eine Rasur der zu behandelnden Areale vornehmen. Findet der Eingriff stationär statt, wird die OP-Vorbereitung in der Regel vom Pflegepersonal übernommen.

Weitere Hinweise zur OP-Vorbereitung erhält der Patient persönlich vom behandelnden Arzt.

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Wie läuft die Vasektomie ab?

Die Vasektomie ist ein kurzer ambulanter Eingriff und dauert etwa 30 Minuten. In der Regel wird die Behandlung unter örtlicher Betäubung durchgeführt und der Patient kann die Klinik im Anschluss ohne Begleitung wieder verlassen. In Einzelfällen ist auch eine Sterilisation unter Vollnarkose oder im Dämmerschlaf möglich. Falls Sie sich für eine Sedierung entscheiden, sollten Sie sich anschließend nach Hause begleiten lassen.

Bei der Vasektomie kommen verschiedene OP-Techniken zur Anwendung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der sogenannten Ligaturtechnik und der Non-Skalpell-Vasektomie.

Bei der Ligaturtechnik handelt es sich um die "klassische" Methode. Hierbei setzt der Arzt mit dem Skalpell einen kleinen Schnitt am Hodensack. Über diesen Schnitt wird der Samenleiter freigelegt und durchtrennt. Der Arzt entfernt einen kleinen Abschnitt des Samenleiters, um einem erneuten Zusammenwachsen vorzubeugen. Anschließend wird der Samenstrang abgebunden und elektrisch verödet.

Der Ablauf einer Non-Skalpell-Vasektomie ist im Grunde identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass kein Hautschnitt gesetzt wird. Der Arzt arbeitet vielmehr über eine winzige Punktierung der Haut. Er spreizt die Öffnung behutsam mit einer Klemme auf und verschafft sich auf diese Weise ganz ohne Hautschnitte Zugang zum Samenleiter. Nach dem Eingriff wird die Wunde vernäht. Der Patient kann sofort wieder seinen gewohnten Verpflichtungen nachkommen, sollte die behandelten Partien allerdings in den ersten Tagen noch schonen.

Ab wann wirkt die Vasektomie?

Wichtig zu wissen, ist, dass unmittelbar nach der Sterilisierung noch keine Unfruchtbarkeit besteht. In den Samenleitern können sich unterhalb der durchtrennten Stelle noch Spermien befinden. Bis diese vollständig ausgetreten sind, dauert es im Durchschnitt etwa 2 - 3 Monate oder 20 Samenergüsse.

Im Anschluss an die Vasektomie findet daher mindestens eine Spermienanalyse statt, um die Samenflüssigkeit auf vorhandene Spermien zu überprüfen. Die Analyse wird je nach Bedarf mehrfach wiederholt, bis keine Spermien mehr nachweisbar sind. Erst zu diesem Zeitpunkt kann von einer Unfruchtbarkeit ausgegangen werden.

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Welche Folgen und Risiken birgt die Vasektomie?

Die Vasektomie ist grundsätzlich ein risikoarmer Eingriff. Wie bei allen operativen Eingriffen kann es jedoch in Einzelfällen zu Komplikationen kommen. Dazu zählen etwa Blutungen, Wundinfektionen oder Entzündungen der Nebenhoden (Epididymis). Derartige Komplikationen sind jedoch sehr selten.

Mögliche Komplikationen sind:

  • Blutergüsse
  • Druckgefühl
  • Wundinfektionen
  • Entzündung der Nebenhoden (Epididymis)
  • knotenartige Gewebeeinschlüsse von Samenzellen (Sperma Granulome)
  • Rekanalisierung
  • seelische Probleme
  • chronische Schmerzen

 

Weiterhin können sich in den behandelten Arealen Blutergüsse oder ein vorübergehendes Druckgefühl einstellen. Auch vorübergehende leichte Schmerzen sind möglich. In der Regel klingen solche Beschwerden aber schnell wieder ab. Wichtig hierfür ist eine gewissenhafte Nachsorge vonseiten des Patienten, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

In seltenen Fällen kommt es nach der Sterilisation zu chronischen Schmerzzuständen im Bereich des Hodensackes. Man spricht dann vom sogenannten Post-Vasektomie-Syndrom. Ob die Schmerzen körperliche oder psychische Ursachen haben, ist bislang noch nicht geklärt. Die Beschwerden können jedoch zum Teil sehr stark ausfallen und über einen längeren Zeitraum anhalten. In Einzelfällen kann ein erneuter Eingriff notwendig sein, bei dem zum Beispiel eine gezielte Rekanalisierung vorgenommen wird oder die Nebenhoden bzw. Samenstrangnerven entfernt werden.

Weiterhin können sich nach der Vasektomie oder auch zu einem späteren Zeitpunkt sogenannte Sperma-Granulome bilden. Dabei handelt es sich um Gewebeeinschlüsse von Spermien. Durch die Durchtrennung des Samenleiters wird der Austritt von Spermien ins umliegende Gewebe begünstigt. Es bilden sich kleine knotenartige Veränderungen.

Darüber hinaus kommt es bei einigen Patienten nach der Vasektomie zu einer spontanen Rekanalisierung. Das heißt, der durchtrennte Samenstrang wächst wieder zusammen, sodass in der Samenflüssigkeit wieder Spermien zu finden sind. Allerdings kommt auch eine solche Rekanalisierung nur sehr selten vor.

Mit Erektionsstörungen oder einem Verlust der Libido ist nach der Vasektomie nicht zu rechnen. Der Eingriff hat keinerlei Einfluss auf den Hormonhaushalt. Dennoch empfinden einige Männer die Sterilisation als seelisch belastend, da ihnen die eigene Unfruchtbarkeit zu schaffen macht. In diesem Fall kann der Eingriff durchaus negative Auswirkungen auf die Sexualität haben, die jedoch rein psychischer Natur sind. Für den Patienten ist es daher wichtig, sich über die Konsequenzen der Behandlung und die daraus resultierende Zeugungsunfähigkeit im Klaren zu sein.

Ob die Vasektomie das Auftreten von Prostatakrebs begünstigt, ist nach wie vor umstritten. Hierzu liegen bislang keine eindeutigen Belege vor. Die neueren Studien deuten jedoch darauf hin, dass sich das Krebsrisiko durch die Sterilisation nur minimal erhöht.

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Wie sieht die Nachsorge einer Vasektomie aus?

Nach der Vasektomie sollte sich der Patient zunächst körperlich schonen. In den ersten Tagen können leichte Schmerzen auftreten, die sich mit Schmerzmitteln normalerweise gut behandeln lassen. Auch eine gründliche Kühlung kann Schwellungen und daraus resultierenden Schmerzen vorbeugen.

In der ersten Woche nach der Sterilisation sollten Sie auf Sport, Sex und intensive körperliche Aktivitäten verzichten. Der behandelnde Arzt berät jeden Patienten auch noch einmal persönlich, welche Verhaltensmaßnahmen im individuellen Fall zu beachten sind.

Falls es nach der Operation zu anhaltenden Schmerzen kommt, handelt es sich möglicherweise um ein sogenanntes Post-Vasektomie-Syndrom. In einem solchen Fall sollten Sie sich umgehend an den behandelnden Urologen wenden. Der Arzt bespricht dann gemeinsam mit Ihnen, ob eine medikamentöse Behandlung oder gegebenenfalls auch ein erneuter Eingriff infrage kommt.

Nach der Vasektomie ist der Patient zunächst noch zeugungsfähig. Erst, wenn in den durchgeführten Spermienanalysen keine Samenzellen mehr nachgewiesen werden, kann von einer Zeugungsunfähigkeit ausgegangen werden. In der Regel ist dies nach etwa 20 Samenergüssen (2 - 3 Monaten) der Fall. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte weiterhin verhütet werden. Auch gegen Geschlechtskrankheiten bietet die Sterilisation keinen Schutz.

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Wie hoch sind die Kosten einer Vasektomie

Die Kosten für eine Vasektomie liegen insgesamt bei etwa 400 - 600 EUR. Darin enthalten sind neben der Beratung, Voruntersuchung und dem Eingriff selbst auch die notwendigen Nachkontrollen.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Vasektomie in aller Regel nicht. Einzige Ausnahme ist eine medizinisch begründete Sterilisation, zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung. Wenn eine medizinisch notwendige Sterilisation bei der Frau nicht durchgeführt werden kann, besteht ebenfalls die Möglichkeit einer Sterilisation des Mannes. In diesem Fall trägt die Krankenkasse der erkrankten Frau die Kosten.

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Video zum Thema Vasektomie

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Experte für Vasektomie in Kirchheim unter Teck

Dr. med. Marc Armbruster

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Hahnweidstraße 21
73230 Kirchheim unter Teck