Heute stehen Frauen eine Vielzahl an verschiedenen Verhütungsmethoden zur Verfügung. Welche jeweiligen Vor- und Nachteile diese haben und wie sie angewendet werden, erfahren Sie auf dieser Seite.
Behandlungen
Formen | hormonelle, mechanische, chemische sowie operative Verhütungsmethoden |
Wirkung | Schutz vor Befruchtung der Eizelle bzw. Hinderung des Eindringens von Spermien in die Gebärmutter |
Schutz vor Geschlechtskrankheiten | nur das Frauenkondom und das Kondom für den Mann schützen vor Geschlechtskrankheiten! |
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Heutzutage stehen Frauen zahlreiche Verhütungsmethoden zur Verfügung. Die große Auswahl macht es jedoch auch schwieriger, die für sich selbst am besten passende Verhütungsmethode herauszufiltern.
Neben den hier präsentierten Informationen, sollten Sie für die Entscheidung zu einem Verhütungsmittel den Besuch bei Ihrem Frauenarzt auf jeden Fall wahrnehmen. Erst nach einer ärztlichen Untersuchung und Beratung kann eine adäquate Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Verhütungsmethode getroffen werden. Zudem erfordern viele der hier genannten Verhütungsmethoden ein ärztliches Rezept.
Nachfolgend haben wir für Sie die heute gängigsten Verhütungsmethoden zusammengestellt und ihre jeweilige Klassifizierung, Anwendung, Sicherheit (Pearl-Index) sowie Vor- und Nachteile festgehalten.
Die zur Verhütung verfügbaren Methoden funktionieren nach unterschiedlichen Wirkprinzipien. Dementsprechend werden sie unterteilt in hormonelle oder mechanische Verhütungsmethoden bzw. Barrieremethoden, in die natürliche Familienplanung (NFP), in operative Verhütungsmethoden sowie in chemische Verhütungsmittel.
Es gibt verschiedene hormonelle Verhütungsmethoden, die mithilfe von Hormonen eine Schwangerschaft verhindern. Die Wirkungsweise ist abhängig vom jeweiligen Hormonpräparat. So führen hormonelle Verhütungsmittel zum Beispiel dazu,
Zu den hormonellen Verhütungsmitteln gehören die Anti-Baby-Pille in ihren verschiedenen Ausprägungen als Einphasenpille, Zweiphasenpille, Zwei- und Dreistufenpräparate, Mikropille oder Minipille, östrogenfreie Pille, Depotspritze beziehungsweise Dreimonatsspritze, Hormonimplantat, Verhütungsring und Verhütungspflaster und die Hormonspirale („Verhütungsschirmchen“).
Barrieremethoden sind mechanische Verhütungsmethoden. Sie heißen so, weil sie eine Barriere zwischen der Eizelle und den Spermien aufbauen und auf diese Weise eine Schwangerschaft verhindern. Der Klassiker unter den mechanischen Verhütungsmethoden ist das Kondom. Ein Kondom gibt es nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen, das auch Frauenkondom genannt wird.
Weitere mechanische Verhütungsmethoden sind die Kupferspirale, die Hormonspirale, auch Intrauterinsystem genannt, das Diaphragma und die Portiokappe, die beide mit einem Spermizid kombiniert werden sollten, was für das Lea Contraceptivum gleichermaßen gilt.
Wer auf Hormone und Chemie verzichten möchte, entscheidet sich für die natürliche Familienplanung (NFP). Die Sicherheit ist bei einigen natürlichen Verhütungsmethoden fragwürdig, während andere davon abhängig sind, wie diszipliniert und konsequent Sie die notwendigen Vorkehrungen befolgen. Zu den der natürlichen Familienplanung zugeordneten Methoden, gehören die Knaus-Ogino-Methode, die Temperaturmethode, die Billings-Methode, die allerdings nur in Kombination mit der Temperaturmethode empfehlenswert ist, der Verhütungscomputer sowie die symptothermale Methode, die eine Kombination aus Temperaturmethode und Billings-Methode und bei geübten Anwenderinnen sehr sicher ist.
Operative Verhütungsmethoden sind meist nur dann eine Option, wenn die Familienplanung abgeschlossen ist. Das bedarf einer sorgfältigen Überlegung. Zur Disposition stehen zwei Varianten: Die Sterilisation der Frau und die des Mannes. Während bei Männern eine Sterilisation zumindest teilweise wieder rückgängig gemacht werden kann, handelt es sich bei Frauen um eine endgültige Entscheidung. Beide Formen der operativen Verhütungsmethoden sind sehr sicher.
Chemische Verhütungsmittel sind sogenannte Spermizide. Dazu werden bestimmte Wirkstoffe kurz vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt. Das kann in Form von Gels, Salben, Schaum oder eines Zäpfchens geschehen. Die Wirkstoffe haben die Aufgabe, die Spermien zu verlangsamen, ihren Weg zu behindern oder sie abzutöten, sodass die Befruchtung einer Eizelle unmöglich wird. Das birgt Fehlerquellen, sodass die Anwendung von chemischen Verhütungsmitteln in Kombination mit anderen Verhütungsmethoden empfohlen wird.
Bei der Entscheidung für das richtige Verhütungsmittel spielt die Sicherheit des Schutzes vor einer Schwangerschaft die wohl wichtigste Rolle. Der Grad der Sicherheit wird mit dem sogenannten Pearl-Index gemessen, der nach dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl (1897-1940) benannt ist. Seine Bemessungsgrundlage sind Menschen. Jeweils 100 sexuell aktiven Frauen wird ein bestimmtes Verhütungsmittel zugeordnet, das sie ein Jahr lang anwenden. Nach diesem Jahr fließen die trotz des Verhütungsmittels auftretenden Schwangerschaften in den Pearl-Index ein. Tritt in diesem Jahr eine Schwangerschaft auf, ist der Wert für den Pearl-Index eine Eins, bei zwei Schwangerschaften erhöht er sich auf Zwei. Liegt der Pearl-Index beispielsweise bei 15, bedeutet das, dass von 100 Frauen innerhalb eines Jahres bei der Verwendung eines bestimmten Verhütungsmittels 15 Frauen schwanger geworden sind.
Je niedriger der Pearl-Index ausfällt, umso sicherer ist ein Verhütungsmittel. Daraus ergibt sich für den Pearl-Index folgende Definition: Der Pearl-Index gibt an, wie hoch der Anteil sexuell aktiver Frauen ist, die innerhalb eines Jahres trotz der Verwendung einer bestimmten Verhütungsmethode schwanger werden.
Die Gesamtzahl der Schwangerschaften wird "Praktischer Pearl-Index" genannt, weil er das reale Leben abbildet. Wie im wirklichen Leben auch, basieren einige Schwangerschaften auf einer fehlerhaften Anwendung des jeweiligen Präparates. Werden diese Schwangerschaften statistisch nicht erfasst und werden nur die Schwangerschaften gezählt, die trotz einer sorgfältigen Anwendung eingetreten sind, dann erhält man den sogenannten "Theoretischen Pearl-Index". Sind beide Werte, der praktische und der theoretische Pearl-Index, gleich oder nahezu identisch, ist das ein Hinweis darauf, dass diese Verhütungsmethode leicht anzuwenden ist und bezüglich ihrer Anwendung kaum Fehlerquellen aufweist. Liegen umgekehrt die beiden Werte weit auseinander, dann ist für die Wirksamkeit der Verhütungsmethode eine konstante und disziplinierte Anwendung erforderlich.
Der Pearl-Index zeigt das Maß an Sicherheit des jeweiligen Verhütungsmittels an. Gänzlich objektiv und ein sicherer Indikator ist der Pearl-Index jedoch nicht. Stattdessen kann er als Entscheidungshilfe für die Wahl des "richtigen" Verhütungsmittels angesehen werden. In Bezug auf die Ermittlung des Pearl-Index sind insbesondere die Methoden benachteiligt, die ein hohes Maß an Sorgfalt, Disziplin und auch Selbstbeobachtung verlangen, was insbesondere für natürliche Verhütungsmittel gilt.
Nachfolgend werden wir uns mit den einzelnen Verhütungsmethoden befassen, mit ihrer Wirkungsweise und natürlich auch mit dem jeweiligen Pearl-Index.
Ein gutes Verhütungsmittel sorgt dafür, dass Frauen Sex haben können, ohne sich wegen einer (nicht gewollten) Schwangerschaft sorgen zu müssen. Das bei Frauen beliebteste Verhütungsmittel ist die Pille, wobei viele nicht wissen, dass es neben der Einphasenpille auch Mehrphasenpräparate gibt.
Obwohl es heutzutage zahlreiche Verhütungsmethoden gibt, konzentrieren sich die Kenntnisse meist auf die gängigsten Methoden wie Kondome, Diaphragma, Spermizide und die Spirale. Da wird es Zeit, die bereits genannten und einige andere Verhütungsmethoden genauer unter die Lupe zu nehmen und sie bezüglich der Anwendung, ihrer Vor- und Nachteile sowie der Sicherheit näher kennenzulernen.
Nachfolgend stellen wir Ihnen folgende Verhütungsmittel vor:
Die Pille - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | hormonell |
Arten | Einphasenpille, Zwei- und Dreiphasenpille |
Pearl Index | 0,1 - 0,9 |
Kosten | pro Monat ca. 15 - 23 EUR |
Die Pille war, ist und bleibt wohl das am häufigsten von Frauen genutzte Verhütungsmittel, auch wenn es sich um ein hormonelles Verhütungsmittel handelt. Es gibt verschiedene Pillensorten, die sich auch bezüglich der Hormonmenge, der Hormonkombinationen und bezüglich der Art des Einnahmeschemas unterscheiden.
Eine Monatspackung der Pille enthält 21 Dragees, die in der vorgegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Was folgt ist eine 7-tägige Pillenpause, in der die Menstruation einsetzt. Die Hormone in der Pille haben eine Mehrfachwirkung. Sie hemmen die Reifung der Eizelle und verhindern so den Eisprung. Mit den in der Pille enthaltenen Hormonen wird ein künstlicher Zyklus erzeugt, der aus unfruchtbaren Tagen besteht. Die Hormone verändern außerdem den Schleim im Gebärmutterhals, sodass männliche Samen nicht in die Gebärmutter vordringen können. Die Gebärmutterschleimhaut selbst wird ungenügend aufgebaut, sodass sich ein befruchtetes Ei hier nicht einnisten kann.
Es gibt verschiedene Arten von Pillen, die Einphasenpille sowie die Zwei- und Dreiphasenpille. Die Besonderheit der Einphasenpille besteht darin, dass in jedem Dragee die gleiche Menge Gestagen und Östrogen enthalten ist. Im Gegensatz dazu sind die Pillen der Zwei- und Dreiphasenpräparate jeweils unterschiedlich dosiert. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung von Östrogen und Gestagen variiert, wobei die Zweiphasenpille in zwei Phasen und die Dreiphasenpille in drei verschiedene Phasen unterteilt wird. Die Reihenfolge der Pilleneinnahme ist jeweils vorgegeben und unmissverständlich gekennzeichnet.
Die meisten Frauen fühlen sich mit der Pille als Verhütungsmittel sehr sicher. Vorteilhaft ist auch, dass vorhandene Regelschmerzen weniger werden und dass die monatliche Regelblutung schwächer und kürzer ausfällt. Der Pille werden außerdem positive Wirkungen nachgesagt, zum Beispiel in Bezug auf das Hautbild.
Die Einnahme der Pille verlangt allerdings eine gewisse Disziplin, da sie jeden Tag und möglichst auch zur selben Tageszeit eingenommen werden sollte, was als Nachteil empfunden werden kann. Abhängig vom Präparat und von der Dosierung kann es zu Nebenwirkungen kommen, die möglicherweise mit einem anderen Pillenpräparat behoben werden können.
Zu den schwerwiegendsten Komplikationen bzw. Risiken, die durch die Pille entstehen können, zählen Thrombosen. Diese treten vor allem bei Frauen auf, die weitere Risikofaktoren vorweisen. So spielt eine familiäre Vorbelastung eine wesentliche Rolle bei der Risikoerhöhung. Doch auch Einflüsse, wie Rauchen, Bluthochdruck, starkes Übergewicht oder Diabetes können das Thromboserisiko erhöhen. In diesen Fällen sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen und gemeinsam mit diesem abwägen, ob das Risiko vertretbar ist oder nicht.
Die Pille gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel, was auch aus dem Pearl-Index hervorgeht, der zwischen 0,1 und 0,9 liegt. Die Kosten sind abhängig von dem vom Arzt verschriebenen Präparat und variieren bei Monatspackungen zwischen 15 und 23 Euro, die sich jedoch durch Packungsgrößen für drei oder sechs Monate reduzieren lassen.
Bei Frauen mit Kontraindikationen oder Frauen in der Stillzeit kann auch die Gestagenpille (Minipille) mit Desogestrel eingesetzt werden.
Wenn ein PCO vorliegt, ist es am besten eine Pille einzunehmen, die ein antiandrogen wirksames Gestagen besitzt. Es liegen Studien zur Wirksamkeit von Dienogest bei PCO vor. In diesem Fall sollte die Pille allerdings im Langzyklus eingenommen werden.
Das PCO-Syndrom kann auch ohne Pillen-Einnahme therapiert werden. Oft kann z.B. schon eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass oft auch eine Insulinresistenz (eine Störung des Zuckerstoffwechsels) vorliegt, die unbedingt behandelt werden sollte.
In jedem Fall ist bei Vorliegen von PCO ein Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt ratsam, um zu klären, welche Pille am besten für einen geeignet ist.
Bei Endometriose sollte eine Pille gewählt werden, in der der Gestagenanteil stark die Funktion der Ovarien (Eierstöcke) unterdrückt. Dies ist mit Studien zu Pillen mit dem Wirkstoff Dienogest belegt. Man sollte aber unbedingt die Pille im Langzyklus nehmen, weil nur dann die Endometriose-Herde "ausgetrocknet" werden. Auch hier ist es angeraten ein beratendes Gespräch beim Frauenarzt zu führen.
Dreimonatsspritze - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | hormonell |
Pearl Index | 0,2 - 1,4 |
Kosten | 30 EUR für drei Monate |
Die Dreimonatsspritze gehört wie die Pille zu den hormonellen Verhütungsmitteln. Sie wird von Gynäkologen dann verschrieben, wenn alle anderen Verhütungsmethoden von der Patientin nicht vertragen werden oder eine Frau mit keiner anderen Verhütungsmethode zurechtkommt. Die Dreimonatsspritze ist auch eine Alternative für Frauen, die an bestimmten Krankheiten leiden, zum Beispiel chronischen Magen-Darm-Erkrankungen. Frauen, die viel unterwegs sind oder im Schichtdienst arbeiten, haben oftmals Schwierigkeiten, regelmäßige Einnahmezeiten konsequent einzuhalten. Auch für sie kann die Dreimonatsspritze eine gute Alternative darstellen.
Die Dreimonatsspritze wird alle drei Monate vom Frauenarzt in einen Muskel am Oberarm oder Gesäß der Patientin injiziert. Mit ihr wird das Hormon Gestagen verabreicht, das über Blutbahnen in die Gebärmutter und zu den Eierstöcken gelangt. Dort verhindert das verabreichte Gestagen den Eisprung, sodass sich eine befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Sie verdickt außerdem den Zervixschleim. Spermien wird es praktisch unmöglich, in die Gebärmutter einzudringen.
Der entscheidende Vorteil der Dreimonatsspritze im Vergleich zu anderen Verhütungsmitteln besteht darin, dass sie vom Frauenarzt verabreicht wird und Anwendungsfehler deshalb ausgeschlossen sind. Es ist möglich, dass die Monatsblutungen schwächer ausfallen oder ganz ausbleiben. Kommt es aufgrund von Magen- und Darmproblemen zu Erbrechen oder Durchfall, wird die Wirkung der Dreimonatsspritze nicht beeinträchtigt.
Zu den Nachteilen gehört, dass die Dreimonatsspritze als Depotspritze eine hohe Hormondosis enthält, deren Wirkung drei Monate andauert. Ein spontanes Absetzen ist nicht möglich. Bestimmte Medikamente können die Wirkung der Dreimonatsspritze beeinträchtigen. Wird die Dreimonatsspritze nicht mehr verabreicht, kann es nach dem Absetzen zwei bis drei Jahre dauern, bis der regelmäßige Eisprung wieder einsetzt.
Die Sicherheit der Dreimonatsspritze orientiert sich am Pearl-Index, der zwischen 0,2 und 1,4 liegt. Insoweit fällt die Dreimonatsspritze in die Kategorie der sicheren Verhütungsmittel. Die Kosten belaufen sich auf rund 30 Euro für drei Monate. Da die Dreimonatsspritze vom Frauenarzt verabreicht wird, ist sie verschreibungspflichtig.
Hormonimplantat - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | hormonell |
Dauer der Wirkung | bis zu 3 Jahre |
Pearl Index | 0 - 0,1 |
Kosten | ca. 300 EUR, Entfernung ca. 40 EUR |
Das Hormonimplantat heißt auch Verhütungsstäbchen. Dabei handelt es sich um ein hormonelles Langzeitverhütungsmittel. Nicht angewendet werden darf das Hormonimplantat bei schweren Lebererkrankungen, bei einer Thrombose, bei einer bestehenden oder vermuteten Krebserkrankung und bei ungeklärten Scheidenblutungen.
Das Hormonimplantat ist vier Zentimeter lang und nur zwei Millimeter dick. Es ist daher sehr dünn und flexibel und wird unter die Haut des weniger beanspruchten Oberarms verbracht. Die Platzierung erfolgt über einen winzigen Schnitt, der unter örtlicher Betäubung vorgenommen wird. Dort kann das Hormonimplantat bis zu drei Jahre lang bleiben. Nach drei Monaten sollte eine erste Kontrolluntersuchung stattfinden. Das Verhütungsstäbchen gibt kontinuierlich das Hormon Etonogestrel in niedriger Dosierung ab, bei dem es sich um ein Gestagen handelt. Am Ende der maximalen Anwendungszeit beträgt diese Menge gerade noch die Hälfte des Anfangswertes. Die im Implantat enthaltenen Hormone hemmen über den Anwendungszeitraum den Eisprung und haben die Eigenschaft, den Schleim im Gebärmutterhals zu verdicken, sodass er für Spermien nur schwer zu durchdringen ist.
Der Vorteil des Hormonimplantats ist, dass es ein sehr sicheres Verhütungsmittel ist. Es eignet sich für Frauen, die an einer langfristigen und andauernden Verhütung interessiert sind. Durch das subkutane Implantieren des Verhütungsstäbchens kann es nicht zu Einnahmefehlern kommen. Auch Magen-Darm-Probleme und damit verbundenes Erbrechen oder Durchfall beeinträchtigen seine Wirkung nicht. Menstruationsbeschwerden können ebenfalls abgeschwächt werden. Kommt es zu Beeinträchtigungen, kann das Hormonimplantat jederzeit entfernt werden. Anschließend normalisiert sich der Zyklus bereits nach wenigen Monaten.
Von Nachteil ist, dass das Verhütungsstäbchen, wie alle anderen hormonellen Verhütungsmittel auch, in den natürlichen Hormonhaushalt einer Frau eingreift, sodass es zu Nebenwirkungen kommen kann, zum Beispiel zu Stimmungsschwankungen, zum Nachlassen der sexuellen Lust, Brustspannen, Bluthochdruck und Gewichtszunahme. Nimmt eine Anwenderin Medikamente, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Das gilt zum Beispiel für die Einnahme von Antiepileptika sowie für Präparate, die Johanniskraut enthalten.
Das Verhütungsstäbchen ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel, dessen Pearl-Index zwischen 0 bis 0,1 angesiedelt ist. Die Kosten belaufen sich auf rund 300 Euro oder mehr. Auch das Entfernen kostet Geld, etwa 40 Euro.
Verhütungsring - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | hormonell |
Pearl Index | 0,4 - 0,65 |
Kosten | ca. 20 EUR pro Ring |
Der Verhütungsring heißt auch Vaginalring und gehört ebenfalls zu den hormonellen Verhütungsmethoden. Dabei handelt es sich um einen sehr biegsamen Kunststoffring, der auf einfache Weise in der Hocke oder im Liegen in die Scheide eingeführt wird. Dort gibt er Hormone ab, bei denen es sich um künstliches Östrogen und Gestagen handelt.
Beim Einsetzen wird der Verhütungsring zusammengedrückt und möglichst tief in die Scheide eingeführt. Wichtig bei der Anwendung ist, dass der Ring nicht als störend empfunden wird, während seine genaue Position für seine kontrazeptive Wirkung nicht entscheidend ist. Täglich werden das Gestagen Etonogestrel und das Östrogen Ethinylestradiol in einer konstanten Menge freigesetzt und über die Scheidenwand aufgenommen. Das Gestagen verhindert die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut. Wird der Verhütungsring erstmalig verwendet, wird er am ersten Tag der Menstruation oder zwischen dem 2. und 5. Tag der Periode eingesetzt. Im ersten Anwendungszyklus sollte in den ersten sieben Tagen zusätzlich eine mechanische Verhütungsmethode verwendet werden, zum Beispiel ein Kondom. Nach drei Wochen wird der Ring wieder entfernt und entsorgt. Dies geschieht durch Einhaken des Zeige- oder Mittelfingers. Es folgt eine Pause von sieben Tagen. Danach wird ein neuer Ring eingesetzt. Wird die Pause nicht eingehalten, verschiebt sich die Monatsblutung. Wird der Ring vergessen, hält die verhütende Wirkung noch eine Woche an.
Der Vorteil des Vaginalrings besteht darin, dass er nur einmal im Monat entfernt und erneuert werden muss. Die im Verhütungsring enthaltenen Hormone werden konstant abgegeben, sodass der Gestagen- und Östrogenwert keinen Schwankungen unterliegt. Mit dem Verhütungsring reduzieren sich die Dauer und die Intensität der Monatsblutung sowie der Regelschmerzen. Auch Erbrechen oder Durchfall heben die Wirkung des Verhütungsrings nicht auf.
Der Nachteil des Verhütungsrings besteht darin, dass manche Frauen Schwierigkeiten bei der Anwendung haben könnten. Das gilt für Frauen mit einer Einstülpung der Blase oder des Mastdarms oder mit einem Gebärmuttervorfall. Auch bei einer schweren oder dauerhaften Verstopfung kann der Verhütungsring möglicherweise nicht richtig eingesetzt werden.
Der Vaginalring bietet mit einem Pearl-Index zwischen 0,4 und 0,65 eine sehr hohe Sicherheit. Ein Ring kostet rund 20 Euro, wobei sich der Einzelpreis beim Kauf einer Vierteljahrespackung reduziert, die ungefähr 50 Euro kostet.
Verhütungspflaster - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | hormonell |
Pearl Index | 0,72 - 0,9 |
Kosten | ca. 13 EUR pro Monat |
Auch das Verhütungspflaster ist ein hormonelles Verhütungsmittel und wird auf die Haut geklebt.
Das Verhütungspflaster enthält künstliches Östrogen und Gestagen. Diese beiden im Hormonpflaster enthaltenen Wirkstoffe werden über die Haut aufgenommen. Die Wirkung besteht darin, dass es den Eisprung hemmt und den Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Die Spermien haben so keine Chance, diese Sperre zu durchdringen. Das Verhütungspflaster wird am ersten Tag der Menstruation wahlweise am Gesäß, am Bauch, am Oberkörper oder am Oberarm aufgeklebt. Dort bleibt es für sieben Tage und wird am achten Tag gewechselt. Nach insgesamt drei Wochen wird eine Pause eingelegt.
Das Verhütungspflaster ist vorteilhaft für Frauen, die häufiger unter Durchfallerkrankungen oder Erbrechen leiden, da die Wirkung nicht beeinträchtigt werden kann. Die über die Haut aufgenommenen Wirkstoffe belasten die Leber weniger als die orale Aufnahme der Hormone über die Pille.
Bei Frauen mit einem höheren Körpergewicht von mehr als 90 Kilogramm nimmt die Wirkung des Verhütungspflasters ab. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Pflaster auf der Haut sichtbar ist und manchmal keinen guten Halt bietet. Außerdem kann es zu Hautreizungen kommen.
Das Hormonpflaster gilt als sichere Verhütungsmethode, deren Pearl-Index zwischen 0,72 und 0,9 variiert. Die Kosten liegen bei ungefähr 13 Euro im Monat, wobei das Präparat verschreibungspflichtig ist.
Spirale - auf einen Blick: | |
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Arten | Kupferspirale oder Hormonspirale |
Verhütungsart | hormonell und/oder mechanisch |
Tragedauer | Kupferspirale bis zu 5 Jahre, Gold- oder Silberspirale bis zu 7-10 Jahre |
Pearl Index | Kupferspirale 0,9 - 3, Hormonspirale 0,16 |
Kosten | Kupferspirale ca. 120 - 300 EUR, Hormonspirale ca. 250 - 400 EUR |
Die sogenannte “Spirale” gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die beiden wichtigsten sind die Kupferspirale und die Hormonspirale, wobei es auch mit Gold und Silber legierte Kupferspiralen gibt. Alle Spiralen bestehen aus einem Kunststoffstäbchen in T-Form. Bei der Kupferspirale ist der Schaft mit einem feinen Kupferdraht umwickelt, während der Schaft bei der Hormonspirale mit einem Hormondepot versehen ist. Ein Rückholfaden hilft, die Spirale zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu entfernen. Die Größe variiert zwischen 2,5 und 3,5 Zentimeter. Die Kupferspirale kann bis zu fünf Jahren und die Gold- oder Silberspirale zwischen sieben bis zehn Jahre in der Gebärmutter verbleiben.
Die Spirale wird von einem Gynäkologen durch den Muttermund in die Gebärmutter eingesetzt. Meistens geschieht das in den letzten Tagen der Regelblutung, da der Gebärmutterhals leicht geöffnet und das Einlegen einfacher ist. Manche Frauen empfinden diesen Vorgang als schmerzhaft. In diesen Fällen sind das Verabreichen einer Schmerz- oder Beruhigungstablette oder auch eine örtliche Betäubung hilfreich.
Reine Plastikspiralen wirken als Fremdkörper. Dadurch wird die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter gehemmt. Ist die Spirale mit einem Kupferdraht umwickelt, gibt diese Kupfer-Ionen ab, welche die Spermien schädigen und auf diese Weise empfängnisverhütend wirken. Zudem verändert das Kupfer die Konsistenz des Schleims im Muttermund und in der Gebärmutter mit der Folge, dass die Beweglichkeit der Spermien eingeschränkt ist. Der Weg der Spermien zur Eizelle ist dadurch erschwert. Kommt es dennoch zu einer Befruchtung, kommt die mechanische Wirkung der Kupferspirale zum Einsatz, die das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verhindert. Gold- und Silberspiralen sollen darüber hinaus durch den Austausch von Ionen die Anfälligkeit für Entzündungen und Scheidenpilze verringern.
Bei der Hormonspirale wird das Gestagen Levonorgestrel direkt an die Gebärmutterschleimhaut abgegeben, wodurch der Schleim im Gebärmutterhals angedickt und für Spermien undurchlässiger wird. Das Gestagen mindert außerdem den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass sie eine eventuell bereits befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.
Von Vorteil ist, dass sich die Anwenderin während der Zeit, die die Spirale in der Gebärmutter liegt, nicht mehr um die Verhütung kümmern muss. Vorteilhaft bei der Verwendung der Kupferspirale ist auch, dass der natürliche Zyklus nicht beeinträchtigt wird. Frauen, die bereits Kinder haben, kommen sehr gut mit der Spirale zurecht. Anderes gilt für die Hormonspirale, bei der die monatliche Blutung kürzer und schwächer wird und möglicherweise ganz ausbleiben kann, was die meisten Frauen als Vorteil empfinden.
Die Kupferspirale hat den Nachteil, dass sie die Monatsblutung und Regelschmerzen verstärken kann. Auch Bauch- und Rückenschmerzen sind möglich, wobei sie häufig ein Indiz dafür sind, dass sich die Spirale nicht am richtigen Platz befindet. Bei der Hormonspirale können unter anderem als Nebenwirkungen Zwischenblutungen, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen und Brustschmerzen auftreten. Bei bis zu fünf Prozent der Anwenderinnen kann es zu einem Verrutschen oder Ausstoßen der Spirale kommen. Daneben sollten Frauen, die eine Kupferspirale tragen, deren korrekte Lage alle 6 Monate beim Frauenarzt prüfen lassen.
Die Kupferspirale kann auch als „Notfallverhütung“ bis zu 5 Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Die Chance, eine Schwangerschaft zu verhindern, liegt bei 99 Prozent. Auch in diesem Fall kann die Spirale wie gewohnt 5 Jahre lang eingesetzt bleiben.
Die Spirale gehört zu den mechanischen Verhütungsmethoden, die als sehr sicher gelten. Der Pearl-Index variiert bei der Kupferspirale zwischen 0,9 und 3, während er bei der Hormonspirale gerade mal 0,16 beträgt. Die Kosten für die Kupferspirale liegen zwischen 120 Euro und 300 Euro und die für die Hormonspirale zwischen 250 und 400 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für das Einlegen der Spirale. Nach dem Einlegen der Spirale kontrolliert der Arzt mit Ultraschall den korrekten Sitz der Spirale. Diese erste Lagekontrolle wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Kosten für weitere empfohlene Ultraschall-Kontrollen müssen selbst getragen werden.
Weitere hier zu erwähnende Produkte sind der Kupferperlenball und die Kupferkette, welche bis zu 5 Jahre eingesetzt werden können. Beide Verhütungsmethoden sind auch für Frauen geeignet, die noch keine Kinder geboren haben.
Verhütungsart | mechanisch |
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Tragedauer | 5 Jahre Wirkung |
Pearl Index | 0,1 – 0,5 |
Kosten | ca. 200 – 350 EUR |
Die Kupferkette lässt sich im Prinzip in die Gruppe der Spiralen einordnen. Jedoch besitzt die Kupferkette anders als Spiralen kein T-förmiges Kunststoff-Gerüst, sondern besteht aus einem chirurgischen Faden, auf dem 4 oder 6 Kupferglieder aufgereiht sind. Die Kupferkette hat somit den Vorteil, dass sie wesentlich kleiner ist als Spiralen und nicht bzw. seltener an die Gebärmutterwand/-schleimhaut reiben kann.
Die Kupferkette wird vom Gynäkologen eingesetzt, der diese über einen Knoten am oberen Ende der Gebärmutter verankert. Ausgehend von diesem Punkt hängt sie frei in der Gebärmutterhöhle. Der Anker der Kupferkette ist mit einem kleinen Metall-Element versehen. Dieser ist während eines Ultraschalls gut für den Gynäkologen sichtbar, sodass dieser die Position kontrollieren kann.
Die Kupferkette gibt nach und nach Kupfer ab und verhindert auf diese Weise eine Befruchtung bzw. Einnistung des Eis. Daneben wird durch die Kupferkette die Freisetzung von Leukozyten und Prostaglandinen erzeugt, was wiederum eine Hemmung der Spermienbeweglichkeit zur Folge hat. Somit verfügt die Kupferkette über eine doppelte Wirkung.
Ein klarer Vorteil der Kupferkette ist, dass Frauen nicht täglich an ihre Verhütung denken müssen. Die Kupferkette wird vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt und wirkt dort bis zu 5 Jahre, sie zählt somit zu einem Langzeitverhütungsmittel. Da es sich bei der Kupferkette um ein hormonfreies Verhütungsmittel handelt, sind viele Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme oder Stimmungsschwankungen, nahezu ausgeschlossen.
Liegt allerdings eine Unverträglichkeit von Kupfer oder eine angeborene Fehlstellung der Gebärmutter vor, kann die Kupferkette nicht eingesetzt werden. Einige Tage nach dem Einsetzen der Kupferkette kann es zu Schmierblutungen kommen. Daneben wird vom Hersteller geraten während der ersten Menstruationsblutung nach Einsetzen der Kupferkette keine Tampons zu verwenden. Zudem sollte für 7 Tage auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Die Kupferkette gilt mit einem Pearl Index von 0,1 bis 0,5 als ein sehr sicheres Verhütungsmittel und ist somit genau so sicher wie hormonelle Verhütungsmethoden.
Die Kosten für den Einsatz der Kupferkette durch einen Gynäkologen variieren, da sie von unterschiedlichen Faktoren abhängen (u.a. Betäubungsart, Untersuchungen vor dem Einsetzen, Ultraschall-Untersuchung nach dem Einsetzen). Es kann etwa mit Kosten zwischen 200 und 350 Euro gerechnet werden. I.d.R. Müssen diese selbst von der Patientin getragen werden.
Frauenkondom - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | mechanisch |
Pearl Index | 5 - 25 (hohe Wahrscheinlichkeit für Anwendungsfehler) |
Kosten | ca. 10 EUR pro Packung |
Es ist das Pendant zum Kondom für Männer, weshalb es Frauenkondom genannt wird. Im Gegensatz zum Kondom ist das Frauenkondom nur wenigen Frauen bekannt. Im Handel heißt es Femidom und ist in Deutschland in Apotheken erhältlich.
Das Frauenkondom hat die Aufgabe zu verhindern, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen. Es besteht aus einer hauchdünnen Kunststoffhülle, deren Anfang offen und deren Ende geschlossen ist, wobei beide Enden mit jeweils einem flexiblen Ring versehen sind. Der Ring am geschlossenen Ende wird tief in der Scheide platziert, und zwar zwischen dem Schambein und dem hinteren Scheidengewölbe. Auf diese Weise ist der Muttermund bedeckt. Der zweite Ring befindet sich außerhalb des Scheideneingangs über den großen Schamlippen. Auf diese Weise kann dieses Ende nicht in die Scheide rutschen. Damit es überhaupt möglich ist, das Frauenkondom einzuführen, muss es innen und außen mit einem Gleitmittel bestrichen werden. Bei diesem Gleitmittel kann es sich auch um ein spermienabtötendes Mittel (Spermizid) handeln. Nach dem Geschlechtsverkehr wird das Frauenkondom vorsichtig aus der Scheide entfernt. Das geschieht am besten im Liegen. Der äußere Ring wird dabei so gedreht, dass das Sperma nicht entweichen kann.
Gegenüber anderen Verhütungsmitteln hat das Frauenkondom den enormen Vorteil, dass es bei richtiger Anwendung nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten und anderen Infektionen einschließlich HIV / AIDS schützt. Damit ist es neben dem Kondom für den Mann das einzige Verhütungsmittel, das diesen Vorteil bietet. Das Frauenkondom muss nicht zwingend direkt vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden. Das kann bereits einige Stunden zuvor geschehen. Es hat außerdem den Vorteil, dass es als nicht hormonelles Verhütungsmittel den Zyklus und den Hormonhaushalt nicht durcheinander bringen kann.
Der Nachteil ist, dass es relativ schwierig in der Anwendung ist. Es bedarf einer gewissen Übung, um es am richtigen Platz zu positionieren. Da es nur einmal benutzt werden kann, kann das bei einer hohen sexuellen Aktivität teuer werden.
Das Frauenkondom bietet bei korrekter Anwendung eine sehr hohe Sicherheit. Der Pearl-Index, der zwischen 5 und 25 variiert, ist aufgrund von Anwendungsfehlern allerdings vergleichsweise hoch. Das Kondom für die Frau gibt es ebenso wie das Kondom für den Mann in verschiedenen Packungsgrößen. Eine Packung kostet etwa 10 Euro. Bei größeren Packungen sinkt der Preis entsprechend.
Diaphragma - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | mechanisch |
Mehrmalige Verwendung | ja |
Pearl Index | 1 - 20 |
Kosten | ca. 50 EUR, spezielles Gel ca. 10 EUR |
Das Diaphragma gehört zu den mechanischen Verhütungsmethoden. Es wird in verschiedenen Größen angeboten und muss sorgfältig angepasst werden. Dabei handelt es sich um einen flexiblen Federring, der mit Silikon überzogen ist und deshalb wie eine kleine Kappe aussieht.
Das Diaphragma muss die richtige Größe haben. Es muss den Muttermund komplett bedecken und fest zwischen dem hinteren Scheidengewölbe und der Schambein-Nische sitzen. Der Grund für die Passgenauigkeit ist, dass sich die Scheide bei sexueller Erregung etwas weitet. Mit dem Diaphragma wird das Zusammentreffen von Ei- und Samenzelle unterbunden und den Spermien wird der Zugang zur Gebärmutter versperrt. Zusammen mit dem Diaphragma wird ein schützendes Gel verwendet, das Zellulose, Milchsäure oder Zitronensäure enthält. Es wird auf die Seite aufgetragen, die nach dem Einsetzen dem Muttermund zugewandt ist. Dabei wird das Diaphragma frühestens zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt und spätestens nach 24 Stunden wieder entfernt. Das Diaphragma ist für die mehrmalige Verwendung geeignet und sollte nach dem Benutzen gründlich gereinigt und getrocknet werden.
Vorteilhaft beim Diaphragma ist, dass es nur dann angewendet wird, wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt. Es greift nicht in den Hormonhaushalt ein, ist preiswert und frei von Latex, sodass es keine gesundheitlichen Nebenwirkungen hat.
Der Nachteil ist, dass es einiger Übung bedarf, um das Diaphragma einsetzen zu können. Ist diese Hürde überwunden, bietet das Diaphragma einen zuverlässigen Verhütungsschutz. Nicht geeignet ist es bei häufigen Blasenentzündungen oder bei einer starken Gebärmuttersenkung.
Die Sicherheit des Diaphragmas ist abhängig vom Geschick der Anwenderin. Bis der Umgang routinierter ist, können zusätzliche Verhütungsmittel verwendet werden. Kommt es zu größeren Gewichtsschwankungen oder weist das Diaphragma Risse auf, sollte es ausgetauscht werden. Bei korrekter Anwendung weist der Pearl-Index einen Wert zwischen 1 und 20 auf. Ein Diaphragma kostet rund 50 Euro zuzüglich einer Tube Gel, die rund 10 Euro kostet.
Temperaturmessung - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | natürlich |
Pearl Index | 3 |
Kosten | bis auf Anschaffung eines Thermometers, kostenlos |
Die Temperaturmessung wird der natürlichen Familienplanung zugeordnet. Aufgrund der täglichen Messung der Aufwachtemperatur und deren Dokumentation können der Eisprung und die fruchtbaren Tage abgeschätzt werden. Diese Methode erfordert Disziplin und Sorgfalt. Es kann deshalb sinnvoll sein, die Temperaturmessung mit einer anderen Verhütungsmethode zu kombinieren.
Bei der Temperaturmethode wird die sogenannte Basalttemperatur gemessen, bei der es sich um die Körpertemperatur beim Aufwachen handelt. Die Messung sollte immer zur gleichen Uhrzeit stattfinden und vor jeder Messung sollten Sie mindestens fünf Stunden geschlafen haben. Dazu wird im Idealfall ein digitales Thermometer verwendet, das genaue Werte bis auf zwei Stellen hinter dem Komma anzeigt. Dabei bleibt es der Anwenderin überlassen, ob die Temperatur unter der Zunge, im Enddarm oder in der Scheide gemessen wird. Allerdings sollte immer an der gleichen Stelle gemessen werden, und zwar direkt nach dem Aufwachen und im Liegen.
Basis der Temperaturmethode ist, dass sich die Aufwachtemperatur im Verlauf des Zyklus verändert. In der ersten Zyklushälfte vor Beginn der Menstruation und bis zum Eisprung ist die Temperatur etwas niedriger als in der zweiten Zyklushälfte. Der niedrigste Temperaturwert eines über einen Monat dokumentierten Zyklus zeigt den Eisprung an. Etwa zwei Tage nach dem Eisprung steigt die Basalttemperatur wieder um 0,2 bis 0,5 Grad an. Grund ist der Einfluss des Gelbkörperhormons Progesteron. Ab dem dritten Tag dieser erhöhten Temperaturphase bis zum Einsetzen der Periode ist eine Frau unfruchtbar, sodass eine Empfängnis in dieser Zeit nicht möglich ist.
Der entscheidende Vorteil der Temperaturmessung besteht darin, dass diese Methode – bis auf die Anschaffung des Temperaturmessers – frei von Kosten ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass die bloße Temperaturmessung nicht in den Hormonhaushalt einer Frau eingreift. Auch die Eigenverantwortung und die damit verbundene Unabhängigkeit von einem Gynäkologen werden von vielen Frauen als Vorteil angesehen.
Als Nachteil kann angesehen werden, dass die Temperaturmessung absolute Disziplin und Sorgfalt verlangt. Das gilt auch in Bezug auf die Dokumentation der Basalttemperatur. Eine durchgemachte Nacht, Alkoholgenuss, Krankheiten und die Einnahme von Medikamenten können das Messergebnis verfälschen. Nachteilig ist auch, dass erst nach mehreren Zyklen eine verlässliche Aussage darüber getroffen werden kann, wann der Eisprung im Durchschnitt stattfindet.
Die Sicherheit der Temperaturmethode ist ganz entscheidend von der Anwenderin abhängig. Wer sich exakt an die Vorgaben hält und ausschließlich Geschlechtsverkehr in der unfruchtbaren Zeit nach dem Eisprung hat, darf auf die Sicherheit der Temperaturmethode vertrauen, deren Pearl-Index mit 3 angegeben wird.
Verhütungscomputer - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | natürlich |
Arten | Temperaturmessung, Hormonwert im Urin, Kombination |
Pearl Index | 3,8 - 10 |
Kosten | ab 100 EUR |
Genau genommen handelt es sich bei der Verwendung eines Verhütungscomputers nicht um eine Verhütungsmethode, sondern um eine Möglichkeit, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Insoweit ist es lediglich eine digitalisierte Variante der Temperaturmessung. Nicht geeignet ist der Verhütungscomputer für Frauen, die Hormone einnehmen.
Es gibt unterschiedliche Geräte von verschiedenen Herstellern, die in Bezug auf ihre Funktionsweise ebenfalls variieren.
Der Vorteil des Verhütungscomputers gegenüber der einfachen Temperaturmessung ist der Wegfall der schriftlichen Aufzeichnungen, da die Messergebnisse nicht von Hand in ein Protokoll oder in eine Kurve eingetragen werden müssen. Die Ergebnisse werden gespeichert und die fruchtbaren Tage automatisch errechnet. Das bedeutet einen Zeitgewinn und mögliche Fehlerquellen bei den schriftlichen Aufzeichnungen fallen weg.
Nachteilig sind die vergleichsweise hohen Kosten. Darüber hinaus kann eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten den Hormonhaushalt beeinflussen, sodass die mit dem Verhütungscomputer erzielten Messergebnisse bezüglich des Eisprungs fehlerhaft sein können. Das gilt auch für einige Erkrankungen, zum Beispiel Erkrankungen der Leber oder der Nieren sowie Krebserkrankungen.
Die Sicherheit des Verhütungscomputers hängt von einem korrekten Gebrauch ab, also davon, dass keine Anwendungsfehler gemacht werden und das Gerät entsprechend der Herstellerangaben angewandt wird. Die Gebrauchssicherheit ist es auch, die dem Verhütungscomputer einen vergleichsweise schlechten Pearl-Index beschert, der im Durchschnitt zwischen 3,8 und 10 liegt. Die Kosten variieren je nach Hersteller und Anbieter sehr stark. Manche Modelle gibt es ab 100 Euro, während andere Dimensionen von bis zu 600 Euro erreichen.
Spermizide - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | chemisch |
Pearl Index | 3 - 25 (bei zusätzlicher Anwendung eines Diaphragmas 2 - 7) |
Kosten | ca. 10 - 30 EUR |
Spermizid-haltige Mittel gehören zu den chemischen Verhütungsmitteln. Die darin enthaltenen Substanzen haben die Fähigkeit, Samenzellen abzutöten und so vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Nicht verwendet werden sollten Spermizide von Frauen, die zu Scheideninfektionen neigen.
Heutzutage werden hauptsächlich Schaumzäpfchen, sogenannte Ovula, verwendet. Um ihren Zweck zu erfüllen, müssen chemische Verhütungsmittel mindestens zehn Minuten vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide und bis vor den Muttermund eingeführt werden. Dort lösen sie sich auf und entfalten ihre verhütende Wirkung. Dieser Effekt hält rund zwei Stunden an. Verantwortlich dafür sind zwei verschiedene Wirkstoffe, nämlich Nonoxinol-9 und Benzalkoniumchlorid. Sie basieren auf Milchsäure beziehungsweise auf Zitronensäure und sorgen dafür, dass die Beweglichkeit der Spermien vermindert oder ausgeschaltet wird und sie befruchtungsunfähig sind.
Der Vorteil dieser Methode ist der Verzicht auf die Hormongabe. Die Anwendung ist vergleichsweise einfach. Spermizide werden immer nur dann verwendet, wenn ein tatsächlicher Bedarf besteht zu verhüten.
Der Nachteil ist, dass chemische Verhütungsmittel vergleichsweise unsicher sind. Für jeden Geschlechtsverkehr muss immer wieder nachgelegt werden, sodass eine gewisse Spontanität verloren geht. Der Wirkstoff Nonoxinol-9 kann die Vaginalschleimhaut der Anwenderin oder die Penishaut des Mannes reizen, was sich durch Brennen, Jucken oder durch ein Wärmegefühl äußern kann. Bei regelmäßigem Gebrauch kann es zu Entzündungen in der Scheide oder am Muttermund kommen. Werden Spermizide zusammen mit einem Kondom verwendet, können die Wirkstoffe das Gummi schädigen, sodass das Kondom seine Schutzfunktion verliert.
Der Pearl-Index variiert bei chemischen Verhütungsmitteln zwischen 3 bis 25. Er kann jedoch bei zusätzlicher Anwendung, beispielsweise eines Diaphragmas, auf 2 bis 7 gesenkt werden. Abhängig vom Wirkstoff variieren die Preise für chemische Verhütungsmittel zwischen 10 Euro und 30 Euro.
Sterilisation - auf einen Blick: | |
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Verhütungsart | operativ (irreversibel) |
Methoden | Verödung, Abklemmung, Spirale (Essure-Methode) |
Pearl Index | 0,1 |
Kosten | ca. 600 EUR |
Die Sterilisation ist eine operative Verhütungsmethode, die bei einer Frau das Ende des Kinderkriegens besiegelt. Diese endgültige Entscheidung bedarf deshalb sorgfältiger Überlegungen, da psychische Folgen nicht ausgeschlossen sind und die Fruchtbarkeit nur in sehr seltenen Fällen wiederherstellbar ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Eileitersterilisation. Der Eileiter kann mit Hitze verödet oder mit einem Clip abgeklemmt werden. Dieser Eingriff erfolgt stationär oder ambulant unter Vollnarkose und dauert rund eine Stunde. Eine relativ junge Methode ist die Essure-Methode. Über die Scheide wird eine weiche Spirale in die Öffnungen jedes Eileiters eingeführt. In Folge kommt es zu einer natürlichen Narbenbildung, wodurch die Eileiter verschlossen werden. Trotz einer Sterilisation findet der Eisprung auch weiterhin statt. Die Eizelle kann jedoch die Gebärmutter nicht mehr erreichen, sodass eine Verschmelzung mit einer männlichen Samenzelle nicht mehr möglich ist.
Der Vorteil der Sterilisation besteht darin, dass der Hormonhaushalt nicht belastet wird. Nach wie vor produzieren die Eierstöcke auch weiterhin Hormone und Eizellen, und der natürliche Zyklus läuft ungehindert weiter.
Der Nachteil ist die Endgültigkeit der Entscheidung, die psychische Nachwirkungen haben kann. Das gilt auch für alle sonstigen, mit einer Operation verbundenen Risiken und Komplikationen. Ändern sich die Lebensumstände einer sterilisierten Frau, zum Beispiel durch den Tod eines Kindes oder durch einen neuen Partner, kann der Verschluss der Eileiter nur in seltensten Fällen wieder rückgängig gemacht werden.
Der Pearl-Index liegt bei einer Eileitersterilisation bei 0,1. Die Sicherheit der Methode ist sehr hoch, sodass weitere verhütende Maßnahmen nicht mehr notwendig sind. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und liegen bei rund 600 Euro.
Bei der sogenannten “Pille danach” handelt es sich nicht um ein generelles Mittel zur Verhütung, sondern ausschließlich um eine Notfalllösung. Das bedeutet, dass sie nur im Notfall zum Einsatz kommt, wenn Sie bspw. die Pille einmal oder mehrfach vergessen haben, wenn das Kondom verrutscht ist oder Sie einen Magen-Darm-Infekt haben und fürchten müssen, dass die Pille ihre Wirkung verliert.
Die Pille danach verschiebt durch hormonellen Einfluss den Eisprung. In der so gewonnenen Zeit sterben eingedrungene Spermien ab, ohne eine Eizelle befruchten zu können. Präparate mit dem Hormon Levonorgestrel können bis zu 3 Tage nach der Verhütungspanne eingenommen werden. Das Hormon Ulipristalacetat kann noch bis zu 5 Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr verwendet werden.
Wichtig: Beide hormonelle Wirkstoffe haben keinen Einfluss auf die Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle. Und anders als von manchen behauptet, führt die Pille danach auch zu keinem Schwangerschaftsabbruch. Die Pille danach verliert somit ihre Wirkung, sobald der Prozess der Einnistung bereits stattgefunden hat.
So einfach die Anwendung ist, umso beeindruckender können die Nebenwirkungen sein. Hierzu gehören u.a. Schwindel, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Menstruationsstörungen. Sollten Sie sich nach Einnahme der Pille danach erbrechen, ist eine erneute Einnahme nach 3 Stunden ratsam. In diesem Fall sollte allerdings eine Rücksprache mit dem Frauenarzt stattfinden.
Die Pille danach ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz rezeptfrei in Apotheken erhältlich. In Deutschland werden die Kosten bei gesetzlich versicherten Frauen unter 20 Jahren von der Krankenkasse übernommen. In diesem Fall muss die Pille danach allerdings ärztlich verschrieben werden. Rezeptgebühren fallen für 18- und 19-Jährige Frauen an.
Bitte beachten Sie, dass nur das Frauenkondom und das Kondom für den Mann gegen Geschlechtskrankheiten und andere Infektionen schützen können, allerdings nur bei sachgemäßer Anwendung.
Alle anderen, hier beschriebenen Verhütungsmittel dienen ausschließlich der Empfängnisverhütung, d.h. der Verhinderung einer Schwangerschaft. Wer sich zusätzlich gegen Geschlechtskrankheiten und Infektionen schützen möchte, sollte demnach zusätzliche Vorkehrungen treffen und ein (Frauen-)Kondom verwenden.
Priv. Doz. Dr. med. univ. Maximilian Franz
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in München
Menzelstr. 4
81679 München
die diese Behandlung anbieten:
Dr. med. Elizabeta Hempel
Dr. med. Nicole Mattern
Priv. Doz. Dr. med. univ. Maximilian Franz
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