Gerade im höheren Lebensalter erhöht sich das Risiko einer Darmkrebserkrankung erheblich. Da eine frühzeitige Behandlung für eine erfolgreiche Heilung notwendig ist, sollte auf eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung nicht verzichtet werden.
Behandlungen
Regelm. Vorsorgeuntersuchung | sinnvoll ab 50 Jahren |
Symptome | Symptome meist sehr spät. Darmkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung, Blähungen, Anämie aufgrund Blutverlust, Müdigkeit, allg. Krankheitsgefühl |
Diagnose | Abtasten, Koloskopie, Blutuntersuchung |
Behandlungs-methoden | Meist operativ, je nach Ausmaß anschließende Chemotherapie |
Nachsorge | Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen |
Kosten | Werden von der Krankenkasse übernommen |
Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dick- oder Mastdarm, der sich im Anfangsstadium durch Blähungen, Blut im Stuhl oder häufige Bauchkrämpfe bemerkbar macht. Wird die Krebserkrankung frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen für Betroffene sehr gut.
In Deutschland gehören bösartige Tumore im Dickdarm zu den häufigsten Krebserkrankungen: Sechs Prozent aller Männer und Frauen sind im Laufe ihres Lebens betroffen, wobei Männer etwas häufiger an Darmkrebs erkranken. Etwa 2,5 bis 3 Prozent sterben an der Erkrankung.
Die Heilungschancen bei Darmkrebs (kolorektales Karzinom) hängen maßgeblich davon ab, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird. Das Vorhandensein gutartiger Darmpolypen sowie ein hohes Lebensalter – die Erstdiagnose wird durchschnittlich im Alter von 65 Jahren gestellt – erhöhen das Darmkrebsrisiko. Im Vergleich zu anderen Krebsarten wachsen Tumore bei Darmkrebs eher langsam. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind notwendig, um Tumore bereits am Anfang ihres Entstehens zu diagnostizieren und in kurzer Zeit eine Behandlung einleiten zu können. Auf den vorliegenden Seiten können Sie sich über die Ursachen von Dickdarmkrebs und die Therapiemöglichkeiten bei einem kolorektalen Karzinom informieren.
Die wichtigsten Risikofaktoren sind ein hohes Lebensalter sowie die Existenz gutartiger Darmpolypen, die in 90 Prozent der Fälle für die Entstehung von Darmkrebs verantwortlich sind. die Darmpolypen (Adenome) mutieren innerhalb mehrerer Jahre zu Karzinomen. Darüber hinaus gibt es in selteneren Fällen eine genetische Vorbelastung, die das Darmkrebsrisiko um den Faktor 3 erhöht. Davon können auch jüngere Patienten betroffen sein, weshalb bei einer familiären Häufung von Darmkrebs besondere Vorsicht geboten ist. Auch die entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa lässt das Darmkrebsrisiko ansteigen.
Darüber hinaus kann der Lebensstil das Risiko einer Darmkrebserkrankung beeinflussen. Wie wissenschaftliche Studien belegen konnten, besteht ein Zusammenhang zwischen einer Ernährung, die reich an rotem Fleisch und Fetten ist, und einem erhöhten Darmkrebsrisiko. Bereits 100 Gramm rotes Fleisch täglich lassen das Risiko einer Darmkrebserkrankung um fast 50 Prozent steigen, wer jeden Tag 100 Gramm Wurst zu sich nimmt, dessen Risiko ist sogar um 70 Prozent erhöht. Auch eine ballaststoffarme Ernährung steht im Verdacht, das Risiko einer Darmkrebserkrankung zu erhöhen. Langjähriger Nikotinkonsum, Adipositas und Bewegungsmangel sind weitere Risikofaktoren für die Entstehung eines kolorektalen Karzinoms.
Darmkrebs weist insbesondere in frühen Erkrankungsphasen keine Symptome auf. Werden keine Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, bleibt er deshalb häufig lange unentdeckt. Erst wenn Blut im Stuhl oder eine Einengung des Darms in Folge des Tumorwachstums auftritt, werden Symptome bemerkbar. Dazu gehören Schmerzen, Darmkrämpfe, so genannte “Bleistift-” oder “Ziegenköttelstühle”, Durchfall oder Verstopfungen sowie Blähungen. Der Blutverlust kann zu einer Anämie führen, die sich wiederum in Müdigkeit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl äußert. Auch eine starke Gewichtsabnahme und Auszehrung (Tumorkachexie) kann als Folge einer Darmkrebserkrankung auftreten.
Trotz sehr guter Vorsorgemöglichkeiten wird Darmkrebs auch heute noch häufig erst dann erkannt, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und die Lymphknoten oder sogar andere Organe betroffen sind.
Bei der Diagnose einer Darmkrebserkrankung steht die Tastuntersuchung an erster Stelle: Bis zu 60 Prozent der Tumore können bei dieser Untersuchung ertastet werden. Die sicherste Diagnosemethode ist die Darmspiegelung (Koloskopie), bei der Karzinome und gutartige Veränderungen frühzeitig erkannt und entfernt werden können. Dabei setzen Mediziner zunehmend auf die so genannte “sanfte” Koloskopie, bei der die Medikamente auf das Notwendige reduziert werden, sodass der Patient aktiv und schmerzfrei an der Untersuchung teilnehmen kann. “Wird sie von einem erfahrenen Arzt durchgeführt, ist diese wenig belastende Darmspiegelung für einen Großteil der Patienten gut verträglich”, weiß Werner Ponton, Facharzt für Chirurgie und Spezialist für Proktologie in München.
Einen wichtigen Faktor für die erfolgreiche Vorbeugung von Darmkrebs stellen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen dar. So können bösartige Veränderungen schnell erkannt und rechtzeitig therapiert werden. Besonders Menschen, in deren Familie eine Häufung von Darmkrebsfällen aufgetreten ist, sollten die Möglichkeit zur Darmkrebsvorsorge nutzen.
Die Häufigkeit von Darmkrebs in den Industrieländern nimmt zu. Ein weiterer bedeutsamer Faktor bei der Darmkrebsvorbeugung ist daher eine gesunde Lebensführung, zu der ausreichend Bewegung genauso gehören wie eine fleischarme Ernährung. Regelmäßiger Fischverzehr soll hingegen dabei helfen, das Darmkrebsrisiko zu senken.
Sämtliche Kosten für die Darmkrebstherapie werden von den Krankenkassen übernommen.
Ob Darmkrebs geheilt werden kann, hängt vor allem davon ab, in welchem Krankheitsstadium er entdeckt wird. Frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen bei einem kolorektalen Karzinom mit einer Kombinationsbehandlung aus Operation und Chemotherapie gut. Voraussetzungen für eine günstige Prognose sind, dass der Tumor eine geringe Größe aufweist und die Lymphknoten noch nicht befallen sind. Ist der Tumor auf die innere Darmwand beschränkt und sind die Lymphknoten nicht betroffen, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate 95 Prozent. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders bei älteren Menschen sehr wichtig. Ist das Krebswachstum bereits fortgeschritten, nehmen die Chancen einer Heilung stark ab. Bei bereits befallenen Lymphknoten sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit auf etwa 30 bis 50 Prozent.
Jährliche Stuhluntersuchungen, um eventuell im Stuhl vorhandenes Blut zu entdecken, werden von den gesetzlichen Krankenkassen ab dem 50. Lebensjahr jährlich übernommen. Verstecktes Blut im Stuhl kann dabei auf Polypen oder ein Karzinom hinweisen.
Darmspiegelungen werden bei Patienten, deren Risiko nicht erhöht ist, ab dem Alter von 55. Jahren angeboten.
Dauern Beschwerden im Magen-Darm-Trakt über einen längeren Zeitraum an, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, der auf das Verdauungssystem und seine Krankheiten spezialisiert ist (Gastroenterologen oder Proktologen). Symptome, die auf Darmkrebs hinweisen könnten, sind krampfartige Schmerzen im Bauchbereich, Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Verstopfung und Blut im Stuhl. Allerdings wird nur bei einem geringen Bruchteil der Patienten, die aufgrund solcher Symptome zum Arzt gehen, tatsächlich Darmkrebs diagnostiziert.
Bei einer Darmspiegelung können auffällige Veränderungen der Darmwand, wie beispielsweise Polypen, rechtzeitig erkannt werden, bevor sie entarten. Darmspiegelungen sind die zuverlässigste Methode der Früherkennung. Werden sie von einem erfahrenen Spezialisten durchgeführt, sind Darmspiegelungen sicher und schmerzfrei.
Darmspiegelungen, die der Vorsorge von Darmkrebs dienen, werden von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel ab dem 55. Lebensjahr übernommen. Sie sollten in Abständen von zehn Jahren stattfinden. Gutartige Vorstufen von Darmkrebs können auf diese Weise erkannt und entfernt werden. Hat sich bereits ein Tumor gebildet, kann dieser durch eine frühzeitige Darmspiegelung erkannt und in den meisten Fällen gut therapiert werden.
Einige Menschen tragen aufgrund einer erblichen Vorbelastung oder chronischer entzündlicher Darmerkrankungen wie Morbus Crohn ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Sie sollten deshalb bereits im Alter von 40 bis 45 Jahren eine Darmspiegelung vornehmen lassen.
Ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs liegt bei denjenigen vor, in deren Familien die Erkrankung gehäuft auftritt. Erblich vorbelastet sind ca. 30 Prozent aller an Darmkrebs Erkrankten. Bereits ein direkter Verwandter - Kinder, Geschwister, Eltern – erhöht das Risiko einer Darmkrebserkrankung um das Zwei- bis Dreifache. Je mehr Verwandte dabei betroffen sind, und je jünger die erstmalig Erkrankten sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Erkrankung eine erbliche Komponente aufweist.
Wie die Darmkrebstherapie sich im einzelnen gestaltet, hängt vor allem davon ab, welche Größe der Tumor aufweist und ob der Krebs sich bereits in anderen Organen ausgebreitet hat.
In einem frühen Stadium können die entarteten Polypen bei einer Darmspiegelung entfernt werden. Bei Darmkrebs wird der Krebsherd mit einem Sicherheitsrand entfernt, sodass keine Krebszellen an der betroffenen Stelle bleiben, die dort erneut ihr Wachstum aufnehmen könnten. Darüber hinaus sollten angrenzende Lymphdrüsen entfernt werden, da die Gefahr besteht, dass sich der Krebs über das Lymphsystem ausbreitet. Sind die Lymphdrüsen befallen, sollte zusätzlich zur operativen Entfernung des Karzinoms eine Chemotherapie durchgeführt werden, die etwa ein halbes Jahr dauert und der Bildung von Metastasen vorbeugen soll, indem sie eventuell im Körper verbliebene Krebszellen abtötet.
Bei einer Darmkrebsoperation wird häufig auch ein Teil des Dickdarms entfernt. Der Einsatz eines künstlichen Dickdarmausgangs (Stoma) kann in einigen Fällen notwendig sein.
Wenn die Therapie des Darmkrebses abgeschlossen ist, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen notwendig, da es zu einer Rückkehr der Erkrankung (Rezidiv) oder einer Metastasenbildung an anderen Körperstellen kommen kann. In der ersten Zeit nach einer Darmkrebsbehandlung sollten alle drei Monate Nachsorgeuntersuchungen stattfinden, werden die Patienten während zwei Jahren nicht rückfällig, werden die Abstände zwischen den Untersuchungen auf sechs Monate ausgedehnt. Insgesamt fünf Jahre nach Beendigung der Darmkrebs-Therapie gelten die Patienten als geheilt.
Nachsorgeuntersuchungen setzen sich aus Darmspiegelungen und Blutuntersuchungen zusammen, bei denen nach Tumormarkern gesucht wird. Das Vorhandensein von Metastasen, die sich meist in Leber und Lunge bilden, wird mit einer Röntgen- bzw. Ultraschalluntersuchung überprüft.
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