Mehr als 370 Millionen Menschen weltweit sind an Diabetes mellitus, auch die Zuckerkrankheit genannt, erkrankt.
Behandlungen
Typen | Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 |
Ursachen Typ 1 | u.a. genetische Veranlagung, Autoimmunreaktion |
Ursachen Typ 2 | u.a. Übergewicht, ungesunde Ernährung, Rauchen, Schlafmangel |
Symptome Typ 1 | u.a. häufiges Wasserlassen, gereizte/trockene Haut, Müdigkeit u. Abgeschlagenheit, Anfälligkeit für Infektionen, Gewichtsverlust, Azetongeruch der Atemluft |
Symptome Typ 2 | Schlaffheitsgefühle, Infektionsneigung, schlecht heilende Wunden, trockene/juckende Haut, starker Durst, häufiges Wasserlassen |
Diagnose | Messung der Blut- und/oder Urinwerte |
Therapie Typ 1: derzeit nicht heilbar, lebenslanges Spritzen von Insulin | |
Therapie Typ 2 | u.a. Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, Gewichtsabnahme und viel Bewegung |
Diabetes (auch Zuckerkrankheit genannt) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Betroffene produzieren im Gegensatz zu gesunden Menschen kein Insulin, was wiederum zu einem gestörten Stoffwechsel führt.
Bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die einen erhöhten Blutzuckerspiegel auslöst. Bei einem gesunden Menschen produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin. Das Hormon hat die Aufgabe, die in der Nahrung enthaltene Glukose in die Körperzellen zu transportieren, wo sie dem Organismus als Energiequelle zur Verfügung steht. Erkrankt der Mensch an Diabetes, ist dieser Stoffwechsel gestört. Der Zucker verbleibt im Blut und es kommt zu einem überhöhten Blutzuckerspiegel.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Diabetes zwischen zwei Krankheitsformen: Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2.
Der seltenere Diabetes Typ 1 zählt zu den “Autoimmunkrankheiten”. Hier ist das Immunsystem fehlgeleitet und greift irrtümlich die Insulin produzierenden B-Zellen der Bauchspeicheldrüse (langerhanssche Inseln) an und zerstört sie.
Der Diabetes Typ 2 geht meist mit Übergewicht einher, das den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn dem Körper zu viel Zucker und Fett zugeführt werden, reagieren die Zellen auf dieses Überangebot mit einer Blockade und entwickeln eine Resistenz gegen Insulin. Der Zucker kann nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden. Rund 90 % der Betroffenen erkranken an dieser Form des Diabetes.
Der Diabetes Typ 2 kann durch genetische Veranlagung bedingt sein. Doch gelten vor allem u.a. auch Übergewicht, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, Schlafstörungen, Rauchen, Alkohol und Bluthochdruck als mögliche Auslöser bzw. Risikofaktoren. Das gespeicherte Fettgewebe sendet Botenstoffe aus, die zu einer Insulinresistenz führen können.
Dem Diabetes Typ 1 liegt fast immer eine Autoimmunkrankheit zugrunde. Welche Ursachen diese Fehlreaktion des Immunsystems hat, kann nicht eindeutig belegt werden. Umwelteinflüsse und durchgemachte Virusinfektionen stehen im Verdacht. Die Erkrankung beginnt meist schon in der Jugend oder im Kindesalter.
Häufiges Wasserlassen und vermehrter Durst sowie juckende, trockene Haut gehören zu den häufigsten Symptomen. Die meisten Betroffenen leiden aufgrund der mangelhaften Energieversorgung der Körperzellen unter Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Auch Gewichtsabnahme, eine schlechte Wundheilung und Anfälligkeit für Infektionen können Anzeichen sein. Bei Patienten, die an Diabetes Typ 1 erkranken, kann außerdem der Atem nach Aceton oder überreifem Obst riechen. Bei Diabetes Typ 2 entwickeln sich die Symptome nur schleichend, daher wird diese Form des Diabetes häufig nur zufällig, z. B. im Rahmen einer Blutuntersuchung, erkannt.
Der Arzt bestimmt durch eine Blutuntersuchung die Blutzuckerwerte. Diabetes ist auch über den Glukosegehalt des Urins feststellbar, allerdings nur bei deutlich erhöhten Werten.
Diabetes Typ 1 ist derzeit nicht heilbar, daher muss der Patient ein Leben lang Insulin spritzen. Sind bei Diabetes Typ 2 ungesunde Lebensweise und Übergewicht Ursache, lässt sich der Glukosestoffwechsel meist ohne Medikamente regulieren – frühe Diagnose vorausgesetzt. Häufig genügt eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, Gewichtsabnahme und viel Bewegung. Hat das keinen Erfolg, kommen blutzuckersenkende Medikamente hinzu. Nur in Ausnahmefällen muss Insulin gespritzt werden.
Auf die Entstehung von Diabetes Typ 1 hat man keinen Einfluss. Dagegen lässt sich Diabetes Typ 2 durch gesunde Ernährungs- und Lebensweise erfolgreich vorbeugen.
Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen übernommen. Medikamente und Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte sind zuzahlungspflichtig.
Die Werte sind im Tagesverlauf Schwankungen unterworfen und bewegen sich zwischen 80 und 120 Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Von Diabetes spricht man, wenn der Blutzuckerwert im nüchternen Zustand 110 mg/dl im Vollblut oder 126 mg/dl im Plasma übersteigt.
Typische Warnzeichen für Unterzuckerung (Hypoglykämie) sind Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Blässe und erweiterte Pupillen, auch Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen können auftreten. Überzuckerung (Hyperglykämie) kann mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Sowohl Unter- als auch Überzuckerung können im Extremfall zum diabetischen Koma führen.
Der Arzt orientiert sich sowohl an typischen Symptomen als auch an Blutzuckerwerten.
Wenn der Diabetes frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann man gut mit der Krankheit leben. Diabetes wird erst dann zur Bedrohung, wenn er unbehandelt bleibt oder der Betroffene nicht seine Lebensumstände entsprechend ändert. Folgen können u. a. eine dauerhafte Schädigung der Blutgefäße, Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung oder Amputationen sein.
Nein – das hängt von genetischer Veranlagung und den Lebensumständen ab.
Bei Diabetes Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin und es muss ein Leben lang mittels Spritzen zugeführt werden. Diabetes Typ 2 kann genetisch bedingt sein und steht mit einer ungesunden Lebensweise und Übergewicht in Zusammenhang.
Die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu, doch sind immer mehr jüngere Menschen davon betroffen.
Bei einer Schwangerschaft wird aufgrund erhöhten Energiebedarfs mehr Glukose im Körper freigesetzt. Die Bauchspeicheldrüse muss vermehrt Insulin produzieren. Bei 4 % der schwangeren Frauen kann die Bauchspeicheldrüse nicht mithalten und es entsteht ein Schwangerschaftsdiabetes, der der Kontrolle bedarf.
Werden die Körperzellen durch die Gabe von Insulin wieder ausreichend mit Zucker versorgt, können sie die aufgenommenen Kalorien besser verwerten und der Körper reagiert mit einer Gewichtszunahme. Wer jedoch auf seine Ernährung achtet, nimmt in der Regel nicht zu.
Diabetiker müssen keineswegs auf Zucker und Kohlehydrate verzichten. Ein Zuviel davon wirkt sich – wie bei gesunden Menschen auch – negativ aus. Bei einer gesunden Ernährung sollte der Anteil an Kohlenhydraten 50 % und an Zucker 10 % der Nahrung nicht überschreiten.
Gesunde Ernährung ist das A und O für Diabetiker. Wer sich als Diabetiker an einige wichtige Ernährungsgrundregeln hält, kann auch mit der Krankheit Diabetes zahlreichen Lebensmittel zu sich nehmen.
Grundsätzlich muss zwischen Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 unterschieden werden. Während Diabetes Typ 1 angeboren ist und meist schon in jungen Jahren auftritt, zählt Diabetes Typ 2 zu den bekannten Zivilisationskrankheiten, die aufgrund eines ungesunden Lebensstils entstehen können. So leiden viele Typ-2-Diabetiker an Übergewicht, das auf eine falsche Ernährung zurückzuführen ist. Hier gilt es in erster Linie, den Speiseplan grundlegend zu ändern und so Übergewicht abzubauen.
Typ-1-Diabetiker sind hingegen häufig normalgewichtig und müssen hauptsächlich auf die Art und Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate achten sowie ihre tägliche Insulinzufuhr auf die Menge an aufgenommenen Kohlenhydraten abstimmen. Broteinheiten (BE) geben die Kohlenhydratmenge von Lebensmitteln an und dienen als Orientierungsgrundlage. Eine BE entspricht zwischen 10 und 12 Gramm Kohlenhydraten. Bei Diabetes Typ 1 kann eine falsche Ernährung ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko sowie Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Heutzutage raten Ärzte von einer speziellen Diabetes-Diät sowie speziellen Diabetiker-Produkten ab, sondern empfehlen eine ausgewogene Vollwertkost. Diese bildet nicht nur die Grundlage einer gesunden Ernährung, sondern hilft Typ-2-Diabetikern auch, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Auch bei Typ-2-Diabetikern kann eine falsche Ernährung schwere Schäden an den Blutgefäßen sowie in weiterer Folge Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenschäden, Augenschäden sowie Durchblutungsstörungen nach sich ziehen.
Kohlenhydrate sollten in Form von Gemüse, Obst, Vollkorngetreideprodukten sowie Hülsenfrüchten zu sich genommen werden. Diese wirken sich nicht nur positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, sondern versorgen den Körper auch mit wertvollen Ballaststoffen. Fett sollte hauptsächlich in Form einfach ungesättigter Fettsäuren aufgenommen werden. Diese findet man zum Beispiel in fettem Fisch, Nüssen und Olivenöl.
Die strikte Umstellung des Ernährungsplans kann sich zusammen mit regelmäßiger Bewegung so positiv auswirken, dass Typ-2-Diabetiker sogar auf ihre Medikamente verzichten können.
geeignete Lebensmittel | weniger geeignete Lebensmittel |
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Vollkornbrot, selbstgebackene fettarme Kuchen mit wenig Zucker | Weißmehl fettreiche, zuckerreiche Kuchen, Torten, Kekse, ect. |
Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Knödel | fettreiche Zubereitung wie beispw. bei Pommes, Kroketten, Bratkartoffeln, ect. |
frisches Gemüse, Tiefkühlgemüse | Konservengemüse |
frisches Obst | Obstkonserven, süßes Obst (Banane, Weintrauben Trockenobst, ect.) |
Mineralwasser, stark verdünnte und ungesüßte Obstsäfte eingeschränkt: Bohnenkaffee, Schwarztee | Fruchtnektar, Cola, Limonaden, süße Weine, Liköre, Bier |
frische fettarme Milch, Joghurt, Quark, saure Sahne | süße Sahne, Crème fraîche, alle Rohmilchprodukte |
mageres Fleisch, Geflügel, Wild | fettes Fleisch |
Seelachs, Kabeljau, Scholle | Fischkonserven in Öl, Räucherfische |
Geflügelwurst, gekochter Schinken | Salami, Bratwürste, geräucherter Schinken |
Edamer, Harzer | Schnittkäse Vollfettstufe |
Eier | |
pflanzliche Fette | Schmalz, Mayonnaise, gehärtete Margarinen |
Getreidevollkornprodukte | helles Mehl |
Vollkornnudeln, Naturreis | geschälter Reis |
Nuss-Nougat-Creme, Nougat, Schokolade, Marzipan, Bonbons, Eis | |
fettreiche Fertiggerichte | |
Küchenkräuter Gewürze, Knoblauch, Zwiebeln, Salz | Tomatenketchup |
Diabetiker müssen besonders darauf achten, möglichst keine Kohlenhydrate in Form von Zucker zu sich zu nehmen. Besonders auf zucker- sowie alkoholhaltige Getränke sollte verzichtet werden, da diese den Blutzuckerspiegel ebenso rasch ansteigen wie wieder abfallen lassen, wodurch es zu einer gefährlichen Unterzuckerung kommen kann. Des Weiteren wird empfohlen, den Anteil an gesättigten Fettsäuren sowie Transfetten und Cholesterin in der Ernährung möglichst niedrig zu halten. Auch eiweißhaltige Lebensmittel sollten nicht in zu großen Mengen verzehrt werden.
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