Leaky Gut Syndrom

Leaky Gut Syndrom (durchlässiger Darm)

Leidet man unter einem durchlässiger Darm gelangen schädliche Stoffe ungehindert in den Blutkreislauf. Darauf reagiert das Immunsystem mit entzündlichen und allergischen Prozessen.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Ursachen u.a. bestimmte Nahrungsbestandteile, fermentierte Lebensmittel, häufige Einnahme von Medikamenten, anhaltender Stress, chronische Erkrankungen (weitere siehe unten)
Mögliche Symptome Durchfall, Blähungen, Müdigkeit, Schlappheit, sinkende Leistungsfähigkeit, Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen
Diagnose u.a. Stuhl- und Blutserumanalyse, Laktulose-Mannitol-Test, Ermittlung der Zusammensetzung der Darmbakterien
Behandlung Auslöser vermeiden, Darmwände regenerieren, Darmflora aufbauen

Was ist das Leaky Gut Syndrom?

Patienten mit Leaky Gut Syndrom verfügen über eine geschädigte Darmschleimhaut, die gravierende Beschwerden mit sich bringen kann. Betroffene sollten sich zwingend behandeln lassen, da im schlimmsten Fall Nahrung, Bakterien und Toxine ungehindert in den Blutkreislauf gelangen können.


 

Das Leaky Gut Syndrom (durchlässiger Darm)

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"Leaky Gut" ist ein Begriff aus dem Englischen und bedeutet nichts anderes als durchlässiger Darm. Bei der Erkrankung ist die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gegen Krankheitserreger und Toxine empfindlich gestört. Die Darmmembran wird durchlässig – schädliche Stoffe gelangen ungehindert in den Blutkreislauf. Das Immunsystem reagiert mit entzündlichen und allergischen Prozessen.

Das Leaky Gut Syndrom macht jüngst viel von sich reden – steht es doch in Wechselwirkung mit einer ganzen Reihe entzündlicher Erkrankungen. Als Auslöser kommen Faktoren wie ungesunde Ernährung, Stress, Infektionen, aber auch häufige Einnahme von Antibiotika infrage. Einmal erkannt hat die Krankheit gute Heilungsaussichten.

Der Darm – größtes Organ des Menschen

Unser Darm ist ein hoch komplexes System, das in vielerlei Wechselbeziehungen zu unserem Organismus steht. Der Darm ist mit Millionen kleiner Zotten, blattförmigen Erhebungen, ausgekleidet, die in ihrer Gesamtheit eine Oberfläche von 450 Quadratmetern ausmachen. Damit ist der Darm das größte Organ des Menschen. Im Laufe eines Lebens verarbeitet er rund 30 Tonnen Nahrung und erschließt in einem komplexen Umwandlungsprozess die darin enthaltenen Nährstoffe. Bei diesem Prozess spalten Verdauungsenzyme im Dünndarm Proteine in Bausteine auf, die vom Körper verwertet werden können. Der Darm hat nicht nur die Aufgabe, Nahrung zu verdauen und über die Darmschleimhaut als Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente an den Organismus weiterzugeben. Er erkennt toxische Stoffe als solche, eliminiert sie und schützt uns vor Krankheitserregern. Die dicht nebeneinanderliegenden Zellen der Darmschleimhaut (Mukosa) bilden beim gesunden Menschen eine mechanische Barriere. Sie ist zwar durchlässig für Nährstoffe und Flüssigkeiten, aber undurchdringlich für schädliche Stoffe. Der Darm spielt bei der Abwehr von Krankheitserregern eine wesentliche Rolle. Im Dickdarm sitzen 70 Prozent der Abwehrzellen unseres Immunsystems. Sie eliminieren mit der Nahrung aufgenommene Giftstoffe und Keime. Allerdings kann die Darmschleimhaut ihre Aufgabe nur mit einer intakten Darmflora erfüllen.

Eine intakte Darmflora als Bakterienpolizei

Die Darmflora besteht aus einem Heer nützlicher Helfer. Rund 500 Arten von Bakterien und Pilzen besiedeln die gesunde Darmschleimhaut und verhindern, dass sich schädliche Keime darin festsetzen. Ist das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora gestört, entsteht eine Dysbiose. Dabei können sich unerwünschte Mikroorganismen ausbreiten und überhand nehmen. Es kommt zu Entzündungen der Darmschleimhaut. Durch den Entzündungsprozess verändert sich die dichte Zellstruktur und es entstehen Zwischenräume. Der Darm wird durchlässig für Mikroorganismen, unverdaute Nahrungsanteile und schädliche Stoffwechselprodukte – das Leaky Gut Syndrom ist entstanden.

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Video: Die wichtigsten Informationen zum Leaky-Gut-Syndrom von Dr. Benotmane

Mögliche Auslöser des Leaky Gut Syndroms

Das hochkomplexe Zusammenspiel zwischen Darmschleimhaut und Darmflora kann durch viele Faktoren gestört werden. Allem voran stehen bestimmte Nahrungsbestandteile im Verdacht, zum Entstehen der Krankheit beizutragen. Dazu gehören das in Getreide enthaltene Gluten, Aroma- und Konservierungsstoffe sowie andere Nahrungszusätze. Aber auch fermentierte Lebensmittel wie Wein, Essig oder Tofu können das Leaky Gut Syndrom auslösen. Eine ungesunde Ernährung mit hohen Anteilen an Zucker und Weißmehl, aber auch zu viel Alkohol, Kaffee oder Tee stehen im Verdacht. Schließlich leistet die häufige Einnahme von Antibiotika, Schmerzmitteln oder Medikamenten wie Cortison der Krankheit Vorschub. Anhaltender Stress und chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Pankreatitis gelten ebenfalls als mögliche Auslöser. Auch Pilzerkrankungen sowie Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelintoleranzen können mit dem Leaky Gut Syndrom in Verbindung gebracht werden. Möglicherweise sind Rauchen und Schwermetalle wie Quecksilber in Amalgamfüllungen Auslöser. Medizinische Eingriffe (Operationen oder Strahlentherapien) stören ebenfalls das Gleichgewicht der Darmflora. Mitunter stehen die genannten Erkrankungen in Wechselbeziehung mit dem Leaky Gut Syndrom oder werden dadurch verursacht.

Alle möglichen Ursachen auf einem Blick:

  • Bestimmte Nahrungsbestandteile, wie

    • Gluten (bspw. in Roggen, Dinkel und Weizen)
    • Lektine (in vielen Getreiden und Tomaten)
    • Verschiedene Aroma-, Konservierungsstoffe und Nahrungszusätze

  • Fermentierte Lebensmittel wie

    • Wein
    • Essig
    • Tofu
    • Sojasoße

  • Ungesunde / falsche Ernährung mit viel Zucker, Weißmehl, Alkohol, Kaffee und Tee
  • Häufige Einnahme von Medikamenten, wie

    • Antibiotika
    • Schmerzmittel
    • Cortison

  • Anhaltender Stress
  • Chronische Erkrankungen, wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Pankreatitis
  • Pilzerkrankungen (Mykosen)
  • Rauchen
  • Amalgamfüllungen
  • Nahrungsmittelallergie
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • Medizinische Eingriffe, wie Operationen oder Strahlentherapien
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Symptome und Auswirkungen

Die Erkrankung kann vielfältige Symptome auslösen, da die Verdauung Einfluss auf nahezu alle Funktionskreisläufe des Körpers hat. Neben Durchfall und Blähungen, die eindeutig dem Magen-Darm-Trakt zuzuordnen sind, ruft die Erkrankung auch ganz andere unspezifische Symptome hervor. Das permanente Eindringen schädlicher Stoffe in den Organismus bringt das Immunsystem an seine Grenzen. Die körpereigene Entgiftung in der Leber läuft auf Hochtouren. Der Betroffene fühlt sich müde und schlapp, seine Leistungsfähigkeit sinkt. Aus dem Zusammenspiel zwischen überschießender Immunreaktion und schädlichen Stoffen entstehen chronische Entzündungen. Eventuell vorhandene Krebszellen können wegen der Überlastung des Immunsystems nicht zerstört werden. Auch im gesunden Organismus bleiben 10 Prozent der Nahrung unverdaut. Wenn diese nicht vollständig abgebauten Nahrungsmittel die Darmbarriere durchdringen, kann dies zu Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelintoleranzen führen. Der Organismus entwickelt Antikörper gegen die als schädlich eingestuften Nahrungsmittel und reagiert künftig allergisch auf sie. Mitunter richtet sich das Immunsystem auch gegen den eigenen Körper. Es greift irrtümlich gesunde Zellen an und zerstört sie – es kann zu Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose kommen.

Mögliche Symptome eines Leaky Gut Syndroms auf einen Blick:

  • Durchfall
  • Blähungen
  • Müdigkeit
  • Schlappheit
  • Sinkende Leistungsfähigkeit
  • Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen

 

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Häufige Fragen zum Thema Leaky Gut Syndrom

Welche Nahrungsmittel sollte ich weglassen, wenn ich am Leaky Gut Syndrom leide?

Der Genuss von Zucker, glutenhaltigen Produkten, Alkohol, Kaffee und Zusatzstoffen kann bei Erkrankten problematisch sein und sollte besser gemieden werden. Dies sollte jedoch immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Ein Verzicht bestimmter Lebensmittel kann sonst zu Mangelerscheinungen führen.

Welche Nahrungsmittel können zu einem Leaky Gut Syndrom führen?

Vor allem glutenhaltige Lebensmittel und Zusatzstoffe, aber auch Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Tee stehen im Verdacht, die Erkrankung zu begünstigen.

Woran kann ich selber merken, dass ich am Leaky Gut Syndrom leide?

Eine defizitäre Verdauung kann sich auf fast alle Organsysteme auswirken. Daher sind die Symptome äußerst vielfältig und unspezifisch. Wer sich jedoch stetig müde und erschöpft fühlt, häufig unter Durchfällen oder ständigen Entzündungen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen.

Kann es weitere Folgen haben, wenn ich am Leaky Gut Syndrom erkrankt bin?

Der durchlässige Darm kann unbehandelt zu einer Reihe von anderen Krankheitsbildern wie Nahrungsmittelallergien oder Autoimmunerkrankungen führen.

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Geeignete Untersuchungs- und Diagnoseverfahren

Bei Verdacht auf das Leaky Gut Syndrom stehen neben einer akribischen Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) verschiedene Diagnostikmethoden zur Verfügung. Laboruntersuchungen des Stuhls und des Blutserums geben durch bestimmte Parameter Auskunft über die Durchlässigkeit des Darms – so der Laktulose-Mannitol-Test. Eventuell entstandene Nahrungsmittelallergien lassen sich durch das Vorhandensein von Antikörpern im Blut nachweisen. Auch das Ermitteln des Florastatus (Zusammensetzung der Darmbakterien) kann aufschlussreich sein.

Therapie zum Aufbau einer gesunden Darmflora

Eine medikamentöse Therapie zur Bekämpfung des Leaky Gut Syndroms gibt es nicht. Hier ist der Patient selbst gefragt, mit einer Umstellung der Ernährung und Lebensweise für den Heilungsprozess zu sorgen. Zunächst gilt es auslösende Faktoren zu vermeiden – seien es Stress, Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel. Förderlich ist eine Ernährung mit ballaststoffreicher Kost, viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, die weitgehend auf Zucker, Weißmehl und Zusatzstoffe verzichtet. Als nützlich für den Aufbau einer gesunden Darmflora hat sich der Einsatz von Probiotika erwiesen, z.B. Joghurt mit rechtsdrehenden Milchsäuren. Nach vollständiger Regeneration der Darmschleimhaut kann der Patient zuvor unverträgliche Lebensmittel wieder genießen.

Die therapeutischen Maßnahmen auf einen Blick:

  • Alle möglichen Auslöser vermeiden (falls möglich - dies sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt geschehen)

  • Geschädigte Darmwände regenerieren und dabei unterstützend Darmflora wieder aufbauen (bspw. mit Probiotika)

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