Wer kennt sie nicht aus eigener leidvoller Erfahrung? Rückenschmerzen stehen in unserer modernen Gesellschaft ganz oben auf der Liste gesundheitlicher Beschwerden. Sie tragen nicht umsonst den Beinamen “Volkskrankheit”, denn Rückenleiden betreffen keineswegs nur ältere Menschen.
Behandlungen
Typen | spezifische und unspezifische Rückenschmerzen |
Ursachen | spezifische Schmerzen: u.a. Schäden und krankhafte Veränderungen an der knöchernen Struktur und Bandscheibe; bei unspezifischen Schmerzen: u.a. Beschwerden, die von Muskulatur, Sehnen und Bändern ausgehen, Bewegungsmangel, Übergewicht, inkorrekte Sitzhaltung, Stress |
Diagnose | Anamnesegespräch, Bewegungstest, Röntgen, Computer- und Magnetresonanztomografie (MRT) |
Therapiemöglichkeiten | Medikamente, Physiotherapie, epidurale Injektion, elektromagnetische Therapie, operative Maßnahmen |
Rückenschmerzen beschreiben Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Darüber hinaus spricht man auch von Rückenschmerzen, wenn Schmerzen in der mittleren Rückenpartie, in der Brustwirbelsäule (BWS) sowie im Nackenbereich in der Halswirbelsäule (HWS) auftreten.
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Immer häufiger machen Rückenschmerzen nicht nur der älteren Generation, sondern auch Jüngeren zu schaffen. Doch was steckt eigentlich hinter den leidigen Schmerzen und wie kann man sie erfolgreich behandeln?
Als Rückenschmerzen gelten gemeinhin Beschwerden im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS) – also knapp oberhalb des Gesäßes. Der Schmerz kann sowohl in der Mitte als auch seitlich spürbar sein oder bis ins Bein ausstrahlen. Die Lendenwirbel haben die Hauptlast des Körpergewichts zu tragen und sind daher am häufigsten betroffen. Unter Rückenschmerzen versteht man aber auch Beschwerden in der mittleren Rückenpartie oder in der Brustwirbelsäule (BWS) sowie im Nackenbereich in der Halswirbelsäule (HWS). Hier strahlt der Schmerz mitunter bis in Kopf, Schultern und Arme aus. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Schmerzen, die – je nach Schweregrad – in einer Schmerzskala von gering bis nahezu unerträglich einzuordnen sind.
Die Hauptbausteine der s-förmigen Wirbelsäule sind Wirbel und Bandscheiben, die in ihrer Mitte schützend den Rückenmarkskanal mit den Nervenwurzeln umschließen. Diese Nervenenden (Nozizeptoren) stehen wiederum mit Gewebe, Bändern, Muskeln und Gelenken in Verbindung und melden Veränderungen als Schmerz an Rückenmark und Gehirn weiter. Bandscheiben und Muskeln geben der Wirbelsäule Halt und sorgen für Flexibilität bei Dreh- und Beugebewegungen. Die Elemente der Wirbelsäule sind wie Glieder einer Kette. Ist die Funktion in einem Segment des Rückgrats gestört, wirkt sich das auf das gesamte Bewegungssystem, unter Umständen auch auf benachbarte Organe aus.
Abb.: Schematische Darstellung der Rückenmuskulatur sowie der Wirbelsäule
Die Ursachen für Rückenschmerzen könnten vielfältiger kaum sein. Eine lange Liste möglicher Auslöser kann für die quälenden Schmerzen im Rücken verantwortlich sein. Daher sollte die gründliche Erforschung der Ursachen an erster Stelle stehen, denn es macht wenig Sinn, nur die Symptome zu behandeln.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen spezifischen und unspezifischen Rückenschmerzen, die jeweils andere Ursachen haben.
Auslöser für spezifische Rückenschmerzen sind Schäden und krankhafte Veränderungen an knöchernen Strukturen und Bandscheiben. Dazu gehören u. a. altersbedingter Verschleiß der Wirbelsäule, entzündliche Veränderungen, Bandscheibenvorfall und Erkrankungen wie Skoliose, Morbus Bechterew, Osteoporose, Morbus Paget oder Scheuermann.
Die große Mehrheit der Erkrankten leidet jedoch unter unspezifischen Rückenschmerzen. Darunter versteht man Beschwerden, die von Muskulatur, Sehnen und Bändern ausgehen und sich in Verspannungen, Verhärtungen und Reizungen manifestieren. Hierfür ursächlich verantwortlich sind Bewegungsmangel, Übergewicht, einseitige Bewegungsabläufe und unkorrekte Sitzhaltung oder häufiges Heben und Tragen. Aber auch Stress, Depressionen, Überforderung im Alltag und Beruf, sowie belastende emotionale Konflikte können Rückenschmerzen auslösen.
Hinter Rückenschmerzen kann sich auch eine ganze Reihe organischer Erkrankungen verbergen. So sind mitunter Koliken der Niere und Galle oder eine Herzkranzgefäßverengung Auslöser für Rückenschmerzen. Auch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder der Eierstöcke, selten auch Tumore können Rückenschmerzen verursachen.
Das Facettensyndrom - auch Facettengelenksyndrom oder Wirbelgelenkarthrose genannt - ist eine Erkrankung der Gelenke zwischen den Wirbelkörpern und zählt zu einer der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen bei älteren Personen. Dr. med. Peter Krause, Facharzt für Orthopädie, beantwortet die wichtigsten Fragen zu dieser Erkrankung:
Erster Schritt zu einer Diagnose ist ein ausführliches Patientengespräch über Vorgeschichte, Häufigkeit, Dauer und Intensität der Schmerzen.
Ein Bewegungstest sowie die Prüfung der Muskelreflexe geben dem Arzt Aufschluss über die Art der Bewegungseinschränkung. Zur weiteren Abklärung stehen verschiedenste bildgebende Diagnostikverfahren wie Röntgen, Computer- und Magnetresonanztomografie oder Szintigrafie, die rheumatische Veränderungen aufzeigt, zur Verfügung. Bei Verdacht auf entzündliche Prozesse werden Laboruntersuchungen zurate gezogen.
Entscheidet sich der Patient für eine Behandlung beim Chiropraktiker, bereichert sich die Ursachenforschung um weitere Aspekte. Die Diagnose durch einen Chiropraktiker bezieht Erkenntnisse aus den genannten Diagnostikverfahren ein, doch kommt hier zusätzlich der ganzheitliche Therapieansatz zum Tragen. Er betrachtet Körper und Psyche als eine untrennbare Einheit, deren Elemente in Wechselwirkung zueinanderstehen. Daher fließen auch andere Funktionsstörungen in die Diagnostik ein.
Rückenschmerzen gelten in der heutigen Zeit als Zivilisationskrankheit. Die Schmerzen können allerdings mit verschiedenen Maßnahmen effektiv gelindert oder gar vermieden werden. Was Sie selbst tun können, um den Rückenschmerzen entgegen zu wirken, haben wir für Sie im Folgenden zusammengetragen.
Neben den oben genannten Tipps, haben wir für Sie 8 hilfreiche Rückenübungen zusammengestellt, die Sie zuhause und/oder im Büro absolvieren können. Einen ausführlichen Artikel dazu finden Sie hier: Rückenübungen fürs Büro und zuhause
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Treten die Beschwerden akut auf, spürt der Betroffene einen stechenden Schmerz, der meist mit einer Bewegungseinschränkung einhergeht. Oft kommt es zu einer Schonhaltung, die Muskelverspannungen und somit Schmerzen weiter verstärkt. Je nach Lokalisierung können auch ziehende Schmerzen in Extremitäten, Schultern und Kopf auftreten. Möglich sind ebenso anhaltende Beschwerden, die sich bewegungsabhängig verstärken.
Hält ein Schmerzzustand länger als 3 Monate an, spricht man von chronischen Rückenschmerzen, da sie dauerhaft auftreten.
Leichte Rückenschmerzen bessern sich mit kurzer Schonung und Wärme oft von selbst. Dauert der Schmerz jedoch über mehrere Tage an oder ist sehr akut, sollte man den Arzt aufsuchen. Außerdem können wiederholt auftretende Schmerzen zu einem “Schmerzgedächtnis” im Gehirn führen, das das Entstehen chronischer Schmerzzustände begünstigt. Eine frühzeitige Behandlung kann dies verhindern.
Die Schulmedizin behandelt Rückenschmerzen in der Regel medikamentös oder mit physiotherapeutischen Maßnahmen. Aber auch epidurale Injektionen ins Rückenmark oder operative Eingriffe können zur Therapie gehören. Die Chiropraktik hält manuelle Techniken bereit, die vorhandene Blockaden effektiv löst – Medikamente kommen hier nicht zum Einsatz.
Unser Rücken nimmt nicht nur eine große Körperfläche ein, sondern deckt außerdem viele wichtige Funktionen ab. Gerade deshalb ist der Rücken besonders oft großen Belastungen und Anstrengungen ausgesetzt, so dass es schon mal vorkommt, dass wir von Rückenschmerzen geplagt werden.
Doch was genau ist an den Schmerzen schuld? Spielen die Bandscheiben dabei wirklich eine so große Rolle, wie oft behauptet? Was ist förderlich, was eher schädlich für die Muskulatur unseres Rückens? Und auf welche anderen Körperfunktionen hat der Rücken einen Einfluss?
Es ranken sich einige Mythen um unsere Rückseite - im Folgenden möchten wir aufklären, inwiefern man diesen Glauben schenken kann.
Das stimmt nur in den seltensten Fällen. Viel eher ist es die Muskulatur des Rückens, die den Belastungen des Alltags nicht standhalten kann. Dies ist bei rund 80 Prozent der auftretenden Rückenschmerzen der Fall. Bandscheiben hingegen sind nur bei rund 3 Prozent der Betroffenen das Problem.
Körperliche Ruhe bewirkt bei Rückenschmerzen tendenziell das Gegenteil. Um den Rücken wieder auf Vordermann zu bringen, ist Bewegung angesagt. Der häufigste Grund, weshalb uns der Rücken schmerzt, ist eine schwache Stützmuskulatur und diese lässt sich nur durch Bewegung aufbauen. Hier können Spaziergänge oder Übungen, wie sie während einer Krankengymnastik durchgeführt werden, helfen. Dabei geht es vor allem darum, die Muskeln zu lockern und anschließend zu kräftigen. Pluspunkt: Die Rückenschmerzen verschwinden nach einer Zeit nicht nur, sondern tauchen auch nicht mehr so häufig auf.
Diese Sportarten tun dem Rücken gut:
Auf diese Sportarten sollte bei Rückenproblemen eher verzichtet werden:
Wichtig: Liegt die Ursache der Rückenschmerzen in einem Bandscheibenvorfall ist ärztliche Hilfe angezeigt, bevor eigene Maßnahmen ergriffen werden.
Vor allem Bürojobs wird häufig nachgesagt, dass sie Rückenschmerzen verursachen. Dies trifft jedoch nur dann zu, wenn kein körperlicher Ausgleich stattfindet. Wichtig ist es also, im Alltag einen Ausgleich zu schaffen, beispielsweise durch mehrere Bewegungspausen während der Arbeit oder aber durch Sport vor oder nach dem Büroaufenthalt. Das größte Problem am langen Sitzen ist der Mangel an Bewegung, wodurch die Rückenmuskulatur sich nach gewisser Zeit immer mehr abbaut. Dem lässt sich durch Bewegung jedoch gut vorbeugen.
Dieser Mythos ist weit verbreitet. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Wer ständig in aufrechter Position sitzt oder steht, fördert Rückenschmerzen. Damit es nicht zu schmerzhaften Verspannungen kommt, sollten Sie Ihrem Rücken am besten Abwechslung gönnen. Das bedeutet, die Sitz- oder Stehposition immer mal wieder zu verändern und nicht zu lange in einer starren Haltung zu verharren.
Fast jeder kennt das erdrückende Gefühl: Kopfschmerzen. Damit sie uns den Tag nicht vermiesen, greifen wir oft bei den ersten Anzeichen sofort zu Kopfschmerztabletten. Allerdings können die belastenden Schmerzen auch einen ganz anderen Ursprung haben: den Rücken. Verspannungen oder Veränderungen der Halswirbelsäule können genauso zu pochenden Kopfschmerzen führen, wie Migräne. Aber auch Herzprobleme sowie Leistenschmerzen werden oftmals erst spät Verspannungen im Rücken zugeordnet, so dass viele Betroffene lange Zeit unter den Beschwerden leiden.
Rückenschmerz-Ursachen sind sehr vielseitig. Aus diesem Grund können die Kosten für eine Rückenschmerz-Therapie je nach Ursache und eingesetzter Behandlungsform deutlich variieren. Des Weiteren gibt es sowohl Leistungen, die gesetzliche oder private Krankenkassen übernehmen, als auch welche, deren Kosten nicht erstattet werden.
So werden bspw. bestimmte Medikamente bzw. Arzneimittel, die zur Linderung der Rückenschmerzen dienen, in der Regel von den Krankenkassen bezahlt.
Die Kosten einer chiropraktischen oder osteopathischen Rückenschmerzen-Behandlung können sich ebenfalls je nach Person unterscheiden, da sie von der persönlichen Befundsituation abhängen.
Es empfiehlt sich in jedem Fall Rat bei der eigenen Krankenkasse einzuholen und mögliche anfallende private Kosten der Rückenschmerzen-Behandlung in einem individuellen Gespräch mit dem eigenen Arzt zu ermitteln.
Welche Behandlungsmethode angewandt wird, hängt sowohl von Art und Ursache der Schmerzen als auch von der Herangehensweise des Arztes ab. So setzt die Schulmedizin hauptsächlich auf konservative Behandlungsmethoden wie entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente und Physiotherapie. Doch auch Schmerzblockaden mittels epiduraler Injektionen ins Rückenmark, elektromagnetische Therapie oder operative Eingriffe gehören zum Therapiespektrum.
Alternative medizinische Behandlungsmethoden wie die Chiropraktik kommen dagegen ganz ohne Medikamente aus. Der Chiropraktiker spürt Blockaden des Nervensystems und damit verbundene Verspannungen im Körper auf. Blockaden werden mittels manueller Grifftechniken sanft gelöst und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Je nach Art der Erkrankung kommen vielfältige Techniken zum Einsatz, die sich teilweise speziell entwickelter Behandlungstische bedienen. Die Chiropraktik verzeichnet selbst bei chronischen Schmerzen gute Therapieerfolge. Die Behandlungskosten richten sich nach dem individuellen Befund und den dabei angewandten Therapiemethoden.
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