Scheidenpilz

Scheidenpilz (Vaginalpilz)

Früh erkannt ist ein Scheidenpilz gut und schnell behandelbar. Wir zeigen Ihnen die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Wer ist betroffen? v.a. junge Frauen, bei Einnahme der Pille, bei anhaltendem Stress, in der Schwangerschaft, Diabetes, in den Wechseljahren
Ursachen u. Risiken schwaches Immunsystem, best. Medikamente (bspw. Antibiotika), Gestörter Hormonhaushalt, übertriebene Intimhygiene
Symptome intensiver Juckreiz im Intimbereich, Rötungen, Schwellungen, bröckeliger gelblich-weißer Ausfluss, unangenehmer Geruch, Brennen (selten)
Diagnose Anamnese, Abstrich, Pilzkultur, Differenzialdiagnose
Therapie Medikamentös: Antipilzmittel (Antimykotika) in Form von Zäpfchen, Cremes oder Pasten. Systemische Behandlung mit Tabletten.

Was ist ein Scheidenpilz?

Scheidenpilz ist eine Infektion im Intimbereich, die mit Juckreiz, Rötungen, Schwellungen sowie gelblich-weißem Ausfluss einhergeht. Häufiger Erreger ist der Hefepilz Candida alicans.


 

Scheidenpilz: Die wichtigsten Informationen über Ursachen, Symptome und Behandlung 

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Es ist kein Thema, über das gerne offen gesprochen wird. Gemeint ist der Befall der Vagina mit einem Pilz - landläufig unter “Scheidenpilz” oder "Scheidenpilzinfektion" bekannt. Dafür gibt es zwei Gründe: Manchen Frauen ist es schlichtweg peinlich, über eine Erkrankung im Genitalbereich zu sprechen, während andere noch nicht einmal ahnen, dass sie unter einer Pilzerkrankung leiden. Drei von vier Frauen erkranken mindestens einmal im Laufe ihres Lebens an einem Scheidenpilz. 

Grund genug, das Thema aufzugreifen, Ursachenforschung zu betreiben und Frauen die Angst sowie die unbegründete Scham zu nehmen. Denn früh erkannt, ist der Scheidenpilz i.d.R. schnell und wirksam behandelbar.

Was ist ein Scheidenpilz? 

Bei einem Scheidenpilz handelt es sich um eine gynäkologische Pilzinfektion, bei der der Vaginalbereich mit Hefepilzen besiedelt wird. Deshalb wird die Erkrankung auch Vaginalmykose genannt, wobei eine Mykose eine durch Pilze verursachte Infektionskrankheit ist.

Bei der krankhaften Besiedlung der Vagina mit Pilzen handelt es sich in über 90 Prozent der auftretenden Fälle um Candida albicans. Dieser Pilz wird der Candidagruppe zugeordnet, die den Hefepilzen angehört. Aus diesem Grund wird die vaginale Pilzinfektion beispielsweise auch als Candidose oder Candidiasis bezeichnet. 

Nach Auskunft der deutschen Gesellschaft für Ernährung kann der Candida albicans bei rund drei Viertel aller gesunden Menschen nachgewiesen werden. Dort ist er häufig auf den Schleimhäuten im Mundbereich und im Rachenraum sowie im Verdauungstrakt und im Genitalbereich zu finden. Er kann aber auch auf den Finger- und Fußnägeln sowie zwischen den Fingern und den Zehen vorkommen. Im warmen und feuchten Milieu der Scheide finden Hefepilze gute Lebensbedingungen vor. 

Nicht immer treten die für den Scheidenpilz typischen Symptome auf. Sie sind vor allem von der körpereigenen Immunabwehr abhängig. Der allgemeine Gesundheitszustand, die hormonelle Situation, die Ernährung, vermehrte Stressfaktoren, vorhandene Grunderkrankungen, die Hygiene und auch die Einnahme von Medikamenten entscheiden darüber, ob ein vorhandener Hefepilz zu Beschwerden führt und behandelt werden muss oder nicht. Hefepilze gehören zu den sogenannten Sprosspilzen, die sich regelmäßig auf der Hautoberfläche ausbreiten. Ist die körpereigene Abwehr besonders schwach, können sie auch in tiefer gelegenes Gewebe eindringen. 

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Wer von Scheidenpilz betroffen sein kann

Häufiger von Scheidenpilz bzw. einer Scheidenpilzinfektion betroffen sind junge Frauen. Schuld daran ist die Hormonumstellung, die aus unterschiedlichen Gründen stattfindet. Dazu gehört die durch die Pubertät oder die Menstruation bedingte Hormonumstellung. Auch die hormonelle Zusammensetzung der Antibabypille kann ursächlich für das Auftreten eines Scheidenpilzes sein ebenso wie Stresssituationen, die nicht auf bestimmte Altersgruppen beschränkt sind. 

Auch während einer Schwangerschaft besteht ein höheres Risiko sowie für Frauen in den Wechseljahren. Auch in diesen Phasen kommt es zu einer Veränderung und zu Schwankungen des Hormonhaushaltes, die die Entstehung von Scheidenpilz begünstigen und es den Pilzen leichter machen, sich zu vermehren. 

Zudem macht auch Diabetes mellitus grundsätzlich anfälliger für Infektionen aller Art, wozu auch der Scheidenpilz gehört. Seltener tritt die Scheidenpilzinfektion bei Mädchen vor der Pubertät oder bei Frauen auf, die die Wechseljahre bereits hinter sich haben. Grund ist das ungünstigere Scheidenmilieu. 

Ohnehin ist bei rund drei Viertel aller Erwachsenen Candida albicans im Mund- und Rachenraum sowie im Verdauungstrakt angesiedelt. Das sind auch meist die Ursprungsorte, von denen aus der Hefepilz seinen Weg findet, um die Scheide zu besiedeln und möglicherweise auch den äußeren Genitalbereich, die sogenannte Vulva. 

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Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für Scheidenpilz / Scheidenpilzinfektion?

Zu einem krankhaften Pilzbefall der Scheide und der Vulva (Vaginalmykose) kommt es bei Frauen nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ein geschwächtes Immunsystem, bestimmte Vorerkrankungen oder auch bestimmte Lebensumstände begünstigen das Entstehen einer Infektion. 

Scheidenpilz Ursachen

Zu den möglichen Ursachen und Risikofaktoren einer Scheidenpilzinfektion gehören unter anderem diese: 

Eine der wichtigsten Ursachen ist eine geschwächte Immunabwehr, die einen Scheidenpilz bedingen kann. Es kann sich um eine angeborene oder um eine erworbene Immunschwäche handeln, die beispielsweise während einer Chemotherapie oder im Verlauf einer Tumorerkrankung auftreten kann. Eine Immunschwäche kann auch aus Infektionen resultieren oder aus schweren Verbrennungen. 

Störungen im Hormonhaushalt können für die Entstehung des Scheidenpilzes ursächlich sein, wozu beispielsweise eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse gehört. 

Hormonschwankungen können durch die Einnahme von Antiandrogenen sowie durch eine vermehrte Produktion von Gestagenen auftreten. Antiandrogene sind Arzneistoffe, die die Wirkung der männlichen Sexualhormone, der sogenannten Androgene, hemmen. Bei Gestagenen handelt es sich um Gelbkörperhormone, die zu den weiblichen Geschlechtshormonen gehören und während einer Schwangerschaft gebildet werden und einen Eisprung in dieser Phase verhindern. 

Da es sich bei einer Schwangerschaft um eine Veränderung des Hormonhaushaltes handelt, und zwar um die bereits beschriebene vermehrte Produktion von Gelbkörperhormonen, sind rund ein Drittel der Schwangeren von einem Scheidenpilz betroffen. Die veränderte Hormonkonzentration begünstigt das Wachstum von Hefepilzen in der Scheide. Bei einer vaginalen Geburt können Hefepilze auf das Neugeborene übertragen werden, wo sie über den Mund in den Körper des Kindes gelangen können. Selbst gesunde und kräftige Neugeborene können einer Hefepilzinfektion nichts entgegensetzen. Deshalb ist es wichtig, dass ein Scheidenpilz frühzeitig erkannt wird, um die werdende Mutter noch vor der Geburt entsprechend zu behandeln und eine Infektion des noch ungeborenen Kindes zu vermeiden. 

Die Einnahme von Antibiotika, von Kortikoiden oder von Chemotherapeutika und hier insbesondere von Zytostatika begünstigt die Entstehung von Hefepilzen. Antibiotika bekämpfen krankmachende Bakterien, während zu den Kortikoiden Kortison gehört. Es basiert auf Kortisol, bei dem es sich um ein lebenswichtiges Hormon handelt, das in der Nebennierenrinde gebildet wird. Kortison wird für die Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen verwendet. Es hemmt zum Beispiel Entzündungen oder unterdrückt immunologische beziehungsweise allergische Reaktionen. Die genannten Medikamente unterdrücken oder beeinträchtigen die Funktion des Immunsystems, sodass Candida-Infektionen leichteres Spiel haben. 

Auch andauernde Stresssituationen kommen als Auslöser für wiederkehrende oder andauernde Pilzerkrankungen in Betracht. 

Zu den Grunderkrankungen, die Scheidenpilz auslösen können, gehören beispielsweise die Immunschwächekrankheit AIDS oder Diabetes

Auch eine übertriebene Hygiene im Genitalbereich und die für die Reinigung verwendeten speziellen Lotionen können der Auslöser für Scheidenpilz sein. Eine gesunde Scheide ist dicht mit Bakterien besiedelt. Dabei handelt es sich um Milchsäurebakterien, die eine natürliche Abwehrfunktion gegen schädliche Bakterien und Pilze bedingen. Grundsätzlich hat die Scheide ein saures Milieu, wobei der pH-Wert unter 4,5 liegt und insoweit saurer ist als der pH-Wert von 5,5 der normalen Haut. Deshalb sollte auf Produkte verzichtet werden, die das saure Scheidenmilieu zerstören können und das Auftreten von Infektionen begünstigen. Das gilt nicht nur für spezielle Reinigungslotionen, Duschgels und Intimlotionen, sondern auch für Feuchttücher, Körperpuder und Intimsprays, die allesamt das ursprünglich saure Scheidenmilieu zerstören können. Das gilt übrigens auch für Scheidenspülungen. Diese stehen im Verdacht die natürliche Scheidenflora negativ zu beeinflussen und das Risiko für vaginale Infektionen zu erhöhen. Tatsächlich reinigt sich die gesunde Scheide selbst. Das soll jedoch nicht heißen, dass auf die Intimhygiene verzichtet werden sollte. Ein täglich gewechselter Waschlappen und warmes Wasser beim Duschen reichen für die Reinigung vollkommen aus. 

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Erste Anzeichen und Symptome: Woran merke ich, dass ich einen Scheidenpilz habe?

Es gibt bestimmte Symptome und erste Anzeichen, die auf einen Scheidenpilz hinweisen können. Wie bereits ausgeführt wurde, muss es nicht zwangsläufig zu einem auffälligen Krankheitsbild kommen, wenn Hefen im Vaginalbereich vorhanden sind. 

Krankhaft ist die Besiedlung der Vagina mit Hefepilzen dann, wenn es zu den typischen Beschwerden kommt, die einen Scheidenpilz indizieren. Dazu gehören zum Beispiel ein intensiver Juckreiz im Intimbereich und das Auftreten von Rötungen oder sogar Schwellungen

Diese Symptome können von einem bröckeligen gelblich-weißen Ausfluss und unangenehmen Geruch begleitet werden. Seltener kommt es zu einem Brennen in diesem Bereich. Manchmal bilden sich auch auf der Hautoberfläche kleine Knötchen. Meistens tritt zuallererst ein Juckreiz auf, noch bevor sich die Scheide und auch die Vulva röten oder gar schwellen. 

Bei einem Scheidenpilz sind meist die Scheide und auch der Scheideneingang gleichermaßen befallen. 

Mögliche Symptome eines Scheidenpilzes auf einen Blick:

  • Intensiver Juckreiz im Intimbereich
  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Bröckeliger, gelblich-weißer Ausfluss
  • Unangenehmer Geruch
  • Brennen
  • Kleine Knötchen auf der Hautoberfläche

 

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Bei welchen Anzeichen ist es Zeit, zum Arzt zu gehen?

Scheidenpilz: Bei diesen Anzeichen zum Arzt

  • Unangenehmer Geruch im Vaginalbereich
  • Übel riechender Ausfluss
  • Anhaltender Juckreiz
  • Rötungen und/oder Schwellungen im Vaginalbereich
  • Starke Schmerzen
  • Fieber
  • Blutiger Ausfluss

 

Grundsätzlich gilt: Sobald Sie einen unangenehmen Geruch im Vaginalbereich wahrnehmen, der einige Zeit anhält, ist es Zeit, zum Arzt zu gehen, um die Ursache abklären zu lassen. Das gilt umso mehr, wenn die Beschwerden mit übel riechendem Ausfluss einhergehen. Er ist regelmäßig ein Hinweis auf eine Scheidenstörung, die unbedingt von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden muss. Ohnehin sind Scheidenpilze für die betroffene Person eine ernst zu nehmende gesundheitliche Gefahr, die das Wohlbefinden intensiv beeinträchtigen kann. Das gilt für den auftretenden Juckreiz, der zur Qual werden kann, ebenso wie für das Wasserlassen. 

Zum Arzt sollten Sie auch dann gehen, wenn die oben beschriebenen Anzeichen und Symptome auftreten. Nur bei einer eindeutigen Diagnose sind entsprechende Gegenmaßnahmen möglich, die auch wirkungsvoll sind. Ein Scheidenpilz sollte schnell behandelt werden, um Ihnen die unliebsamen Begleiterscheinungen zu ersparen und um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Das gilt auch dann, wenn zusätzlich zu den genannten Symptomen noch weitere Begleiterscheinungen auftreten, wenn Sie zum Beispiel unter Schmerzen, Fieber oder blutigem Ausfluss leiden.

Eine Pilzprophylaxe ist für Schwangere nicht routinemäßig vorgesehen, auch wenn ein Scheidenpilz aufgrund der hormonellen Veränderungen während einer Schwangerschaft auftreten kann. Dennoch ist bei Schwangeren eine Pilzprophylaxe empfehlenswert, bei der der Frauenarzt ab der 34. Schwangerschaftswoche eine Pilzkultur anlegt, und zwar unabhängig davon, ob konkrete Beschwerden vorliegen oder nicht. 

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Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner für eine Scheidenpilzinfektion? 

Der Scheidenpilz wird von einem Gynäkologen bzw. Frauenarzt (Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) diagnostiziert. Das Aufgabengebiet eines Gynäkologen ist vielfältig. Dazu gehören auch Pilzerkrankungen im Genitalbereich. 

Manchmal kann sich der Scheidenpilz auch zu einer chronischen Erkrankung entwickeln. Und so ist manchmal für geplagte Frauen der Experte für Infektologie die richtige Adresse. An manchen Kliniken gibt es eigens eingerichtete infektiologische Sprechstunden. Dorthin werden Frauen überwiesen, wenn die bisher durchgeführte Therapie nicht anschlägt und der behandelnde Gynäkologe nicht weiter weiß. Dann ist es sinnvoll, die bisherigen Befunde und die verwendeten Medikamente und Salben mitzubringen, um die Diagnose zu erleichtern und die Ursache für die chronischen Beschwerden zu finden. 

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Wie wird Scheidenpilz diagnostiziert und welche Untersuchungsmethoden gibt es?

Eine Diagnose des Scheidenpilzes (Vaginalmykose) beginnt mit einem Gespräch beim Frauenarzt, in dem über die Anfangsbeschwerden sowie über die Begleitumstände berichtet wird. Daran schließt sich die körperliche Untersuchung an. 

Den Scheidenpilz anhand der Symptome erkennen

Abhängig von der Deutlichkeit der Symptome kann der behandelnde Arzt oftmals den Befall des Genitalbereiches mit Hefepilzen mit bloßem Auge erkennen. Das gilt dann, wenn der für Scheidenpilz charakteristische Fluor vorhanden ist. Gemeint ist der weiße krümeliger Belag in der Scheide. Auch eine detaillierte Schilderung der Symptome sowie die Mitteilung über bereits vorhandene Krankheiten helfen dem behandelnden Arzt, eine zuverlässige Diagnose zu stellen.

Mittels Abstrichstäbchen den Scheidenpilz nachweisen

Die Beschreibung der Symptome und die auftretenden Krankheitsmerkmale können durch einen Abstrich gesichert werden, mit dem der Scheidenpilz zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Durch leichtes Reiben mit einem Abstrichstäbchen entnimmt der behandelnde Arzt einige Zellen von der Vaginalwand und untersucht sie in starker Vergrößerung unter dem Mikroskop. Für den Abstrich und die sich anschließende mikroskopische Untersuchung wird er die Bereiche auswählen, die intensiv gerötet oder mit weißem Fluor belegt sind. Der Hefepilz kann in den meisten Fällen unter dem Mikroskop als solcher identifiziert werden. Das liegt an den für ihn typischen Sprosszellen oder an den sogenannten Pilzfäden. 

Eine Pilzkultur anlegen

Gelingt der mikroskopische Nachweis nicht einwandfrei, wird der behandelnde Arzt eine Pilzkultur anlegen. Dazu wird das Material des Abstrichs unter sterilen Bedingungen auf einen speziellen Nährboden gegeben. Dies geschieht mit einem Tupfer oder einer Impföse, die auf dem Nährboden ausgestrichen oder mit der er geimpft wird. Meist handelt es sich um Flüssigkulturen, bei denen die Bebrütung bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius zwei bis drei Tage dauert. Auf diese Weise werden Pilze mit dem Ziel der Vermehrung angezüchtet, um den Erreger einwandfrei bestimmen zu können. Das Anlegen einer Pilzkultur ist auch dann sinnvoll, wenn festgestellt werden soll, ob ein Pilz gegen einen bestimmten, in einem Pilzmittel enthaltenen Wirkstoff resistent ist. Dann ist es sinnvoll, das Medikament zu wechseln. 

Eine Differenzialdiagnose stellen 

Liegt kein Pilzbefall vor, wird der Arzt klären, welche Prozesse oder mögliche Grunderkrankungen ursächlich für die Symptome sind. In Betracht kommen unter anderem dermatologische, ekzematische und allergische Prozesse, zu denen beispielsweise Neurodermitis, Schuppenflechte oder Herpes genitalis gehören.

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Die Therapie: Wie wird Scheidenpilz behandelt? 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Scheidenpilz (Vaginalmykose) zu therapieren. Die Wahl für die eine oder andere Behandlung ist abhängig von der Dauer und der Intensität der Pilzerkrankung. Meist reicht eine lokale Anwendung aus. Die lokale Therapie wird erst dann durch eine systemische Therapie ersetzt, wenn der Pilzbefall starke Beschwerden verursacht oder schon längere Zeit andauert. 

Die Behandlung von Scheidenpilz mit Antimykotika

Tritt der Scheidenpilz erstmalig auf, lässt er sich meist innerhalb weniger Tage mit Antipilzmitteln behandeln. Diese sogenannten Antimykotika werden als Zäpfchen angeboten, die in die Scheide eingeführt werden. Sie werden auch als Cremes oder Pasten verabreicht, mit denen die betroffenen Stellen eingerieben werden, und sie sind auch in Tablettenform erhältlich. Bekannte Hersteller und Marken von Scheidenpilz-Medikamenten sind bspw. Canesten (Bayer) oder KadeFungin (DR. KADE Pharmazeutische Fabrik GmbH).

Verwendet werden insbesondere Wirkstoffe aus der Gruppe der Imidazole, zu denen Clotrimazol, Econazol, Fenticonazol und Miconazol gehören sowie Nystatin. Diese Substanzen hemmen das Pilzwachstum oder töten die Pilze unter der Voraussetzung ab, dass das Mittel ausreichend lange angewendet wird. Etwa sieben bis zehn Tage nach dem letzten Behandlungstag kann eine erneut angelegte Pilzkultur klären, ob noch Hefepilze vorhanden sind, ob die begonnene Therapie fortgesetzt oder gegebenenfalls auf ein anderes Medikament oder eine andere Behandlung gewechselt werden muss. 

Die lokale Therapie des Scheidenpilzes

Ist die Pilzinfektion begrenzt, reicht eine lokale Therapie aus, die mit lokal wirksamen Antimykotika durchgeführt wird. Dabei werden in den meisten Fällen Zäpfchen, die wie ein Tampon in die Scheide eingeführt werden, in Kombination mit einer Salbe verabreicht. Die Behandlung erstreckt sich im Normalfall auf einen Zeitraum von drei bis sechs Tagen. Danach sollte der Scheidenpilz ausgeheilt sein. Heutzutage ist aber auch eine 1-Tages-Therapie möglich. Hier wird das Zäpfchen in hoher Dosierung einmalig eingenommen. Dies ist wegen der hohen Wirksamkeit eine gute Alternative.  

Die systemische Therapie des Scheidenpilzes

Erst wenn eine lokale Behandlung der Pilzerkrankung nicht ausreicht, verschreibt der behandelnde Arzt Tabletten. Denn nicht immer dringen Cremes und Salben weit genug in die Falten der Scheidenschleimhaut vor, um ihre volle Wirkung zu entfalten und die Pilze abzutöten. Das bedeutet, dass die Wirkstoffe über die lokale Anwendung hinausgehen und Auswirkungen auf den gesamten Körper haben, weshalb diese Behandlungsmethode systemische Therapie genannt wird. Abhängig von der Art des Pilzes muss gegebenenfalls das Medikament beziehungsweise der Wirkstoff verändert werden, da manche Pilze gegen bestimmte Wirkstoffe resistent sein können. Handelt es sich um einen chronischen Scheidenpilz, müssen die Arzneimittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. 

Was tun während der Schwangerschaft und in der Stillzeit?

Wird ein Scheidenpilz diagnostiziert und ist Ihre Schwangerschaft noch nicht sichtbar, sollten Sie den behandelnden Arzt unbedingt darüber informieren. Grund ist, dass bestimmte, für die Behandlung von Scheidenpilz verabreichte Medikamente bei Schwangeren nicht verschrieben werden dürfen. Das gilt insbesondere für die systemische Therapie des Scheidenpilzes. Denn nicht immer sind die Auswirkungen mancher Medikamente auf das noch ungeborene Kind hinreichend erforscht. Deshalb sollten Sie auf die orale Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit verzichten. 

Anderes gilt für die lokale Behandlung des Scheidenpilzes, die allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden sollte. Im ersten Drittel der Schwangerschaft wird häufig der Wirkstoff Nystatin verwendet, während ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel oftmals der Wirkstoff Clotrimazol lokal eingesetzt wird. 

Nicht vergessen: Den Partner mitbehandeln

Bei einer Infektion mit einem Scheidenpilz ist es insbesondere dann sinnvoll, auch den Partner zu behandeln, wenn es sich um wiederkehrende Pilzinfektionen handelt, oder der Partner auch Symptome zeigt. 

Die Ansteckungsgefahr ist bei direktem Körperkontakt sehr hoch. Es ist sinnvoll, während der Behandlungsdauer auf Geschlechtsverkehr zu verzichten und auch danach einige Zeit Kondome zu verwenden. 

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Prognose und Verlauf der Krankheit: Wie gefährlich ist Scheidenpilz und ist er heilbar? 

Wie bei anderen Erkrankungen gilt auch beim Scheidenpilz: Je früher er erkannt und behandelt wird, umso günstiger fällt die Prognose aus. Eine Infektion mit Scheidenpilz kann sich einige Tage, aber auch Wochen hinziehen. Das ist abhängig von der Intensität der Beschwerden, von dem Zeitpunkt des Behandlungsbeginns und natürlich auch von der Disziplin der Patientin. Beim überwiegenden Teil der Frauen tritt ein Scheidenpilz nur einmal im Leben auf und heilt ohne bleibende Schäden aus. Bei einem geringen Teil zeigt sich der Scheidenpilz aus unterschiedlichen Gründen sehr hartnäckig, sodass die Behandlungsdauer möglicherweise mehrere Monate betragen kann. 

Um ein erneutes Auftreten zu vermeiden, können die Faktoren, die sich günstig auf die Entwicklung eines Scheidenpilzes auswirken, verändert werden. Manchmal ist ein Wechsel der Pille hilfreich, die weniger Östrogene enthält. Ist eine Grunderkrankung an der Entstehung des Scheidenpilzes beteiligt, sind die Heilungschancen abhängig vom Behandlungserfolg der Grunderkrankung. Dann ist es wichtig darauf zu achten, dass sich kein chronischer Scheidenpilz entwickelt. 

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Ansteckungsgefahr und Vorbeugung: Ist Scheidenpilz ansteckend und kann man ihn vorbeugen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Vorsorgemaßnahmen gegen eine Infektion mit Hefepilzen zu treffen und sie zu vermeiden. Die vorbeugenden Maßnahmen beginnen bei grundsätzlichen Maßnahmen und Verhaltensregeln und reichen über die Intimhygiene bis zu Vorkehrungen beim Geschlechtsverkehr. 

Scheidenpilz vorbeugen

Grundsätzliche Maßnahmen und Verhaltensregeln

Ist der Genitalbereich bereits von einem Pilz befallen, sind sorgfältige Hygienemaßnahmen erforderlich. Unterwäsche und Handtücher sollten nur einmal verwendet beziehungsweise getragen und dann gewechselt werden. Erst ab einer Waschtemperatur von 70 Grad Celsius ist sichergestellt, dass der Pilz abgetötet wird. Vermeiden Sie außerdem einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau, da ein feuchtwarmes Klima das Pilzwachstum unterstützt. Ein feuchtwarmes Klima wird durch enge, synthetische Kleidung, durch kunststoffbeschichtete Slipeinlagen oder Binden und durch Unterwäsche aus synthetischen Materialien verursacht. Sie fördern die Schweißproduktion und behindern die Wärmeableitung, was das Pilzwachstum begünstigt. Aus diesem Grund sollten Sie auch nasse Sachen möglichst schnell wechseln. Das gilt insbesondere für die warme Jahreszeit, wenn die hohen Außentemperaturen dazu verleiten, die Badekleidung am Körper trocknen zu lassen. 

Sofern Sie anfällig für Pilzinfektionen sind, kann es während der Menstruation sinnvoll sein, von Tampons auf Binden umzustellen. Spezielle Zäpfchen aus der Apotheke helfen, das Gleichgewicht des Scheidenmilieus zu erhalten. Sie übertragen Milchsäurebakterien auf die Scheidenschleimhaut und unterstützen auf diese Weise das saure und schützende Milieu. 

Die Intimhygiene als Vorsorgemaßnahme gegen Scheidenpilz

Dazu gehört zunächst einmal die Intimhygiene, die Sie nicht übertreiben sollten. Der Grund ist, dass sich die Scheide in einem ständigen Selbstreinigungsprozess befindet und eine übertriebene Hygiene kontraproduktiv ist. Der niedrige pH-Wert von 4,5 der Scheidenflora liegt im sauren Milieu und wirkt wie ein Schutzschild gegen die Besiedlung der Scheide mit Krankheitserregern wie Pilzen und Bakterien. Auf spezielle Produkte zur Intimpflege können Sie deshalb guten Gewissens verzichten. Gemeint sind spezielle Intimwaschlotionen oder parfümierte Duschgels ebenso wie Scheidenspülungen und Vaginalduschen, die die natürliche Scheidenflora nachhaltig zerstören können. Das gilt übrigens auch für häufiges Baden in Schaumbädern, die das saure Scheidenmilieu angreifen und so die natürliche Abwehrkraft aus dem Gleichgewicht bringen. Verwenden Sie stattdessen pH-neutrale Produkte, mit denen Sie das Scheidenmilieu schützen. 

Zur Intimhygiene gehört auch die richtige Verwendung von Toilettenpapier. Wischen Sie den Genitalbereich beim Toilettengang immer von vorne nach hinten ab und niemals umgekehrt. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass mögliche Krankheitserreger aus dem Analbereich auf die Scheidenregion übertragen werden, deren Folge ein Scheidenpilz sein kann. 

Schützende Maßnahmen beim Geschlechtsverkehr

Man kann es nicht oft genug sagen, dass Kondome aus vielerlei Gründen eine überaus wichtige Schutzfunktion haben. Das gilt auch für den Scheidenpilz sowie für alle anderen Pilzinfektionen. Ein Kondom kann vor einer Ansteckung durch den Partner schützen. Das gilt auch für den Oralverkehr, bei dem unter anderem Pilzerkrankungen übertragen werden können. Es ist außerdem sinnvoll, während einer bestehenden Pilzinfektion auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. 

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Vorsicht bei Hausmitteln gegen Scheidenpilz

Am Schluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass bei den für den Scheidenpilz typischen Symptomen von einer Selbstbehandlung mit Hausmitteln abzuraten ist. Der Grund liegt auf der Hand. Um die Symptome wirksam behandeln zu können, bedarf es einer sorgfältigen Diagnose. Auf diese Weise können andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen ausgeschlossen werden. Das gilt zum Beispiel für bakterielle Entzündungen mit Coli-Bakterien, mit Enterokokken, mit Trichomonade oder mit einer bakteriellen Vaginose, die auch als Gardnerella vaginalis bezeichnet wird. 

Nur wenn ein Arzt die tatsächliche Ursache gefunden hat, die der Auslöser für Ihre Beschwerden ist, kann die sich anschließende Therapie erfolgreich sein. Es bringt übrigens auch nichts, täglich Vaginalzäpfchen gegen Pilzerkrankungen in die Scheide einzuführen, um einer möglichen Pilzerkrankung vorzubeugen.

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Expertin für Scheidenpilz in Eichenau

Dr. med. Elizabeta Hempel

Dr. med. Elizabeta Hempel

 

Fasanstraße 28
82223 Eichenau