Schlafstörungen

Schlafapnoe

Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine Atmungsstörung während des Schlafens, die sich durch ein extrem lautes und unregelmäßiges Schnarchen äußert. Die Atmung setzt im Schlaf immer wieder aus. Die Folgen sind Müdigkeit und Konzentrationsprobleme während des Tages.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Wer ist betroffen? Jeder, der schnarcht, kann betroffen sein. Besonders gefährdet sind Übergewichtige oder Kinder mit vergrößerten Rachenmandeln
Formen obstruktive und zentrale Schlafapnoe
Symptome Benommenheit, Schläfrigkeit sowie geschwächte Leistungsfähigkeit und plötzliche Atemaussetzer während des Schlafes, in extremen Fällen kann es auch zum Atemstillstand kommen
Behandlungsmöglichkeiten CPAP-Überdruckbeatmung, BIPAP, nCPAP, Schiene, Zungenimplantat oder OP

Was ist eine Schlafapnoe?

Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine Atmungsstörung, die während des Schlafes auftritt. In der Regel geht sie mit einem extrem lauten und unregelmäßigem Schnarchen einher.


 

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Schnarchen kann leise sein, aber auch eine ganz erhebliche Lautstärke erreichen, sodass es vom Partner als sehr störend wahrgenommen wird und zu Problemen führen kann. Leises Schnarchen ist meist harmlos. Anders verhält es sich, wenn sich eine Schlafapnoe dahinter verbirgt und das Schnarchen aufgrund des nächtlichen Aufwachens die Schlafqualität beeinträchtigt. In diesem Fall ist das Schnarchen dann unregelmäßig und es klingt häufig röchelnd. Zudem kommt es zu Atemaussetzern. Die Folgen sind Müdigkeit und Konzentrationsprobleme während des Tages.

Laut Schätzungen leiden etwa drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter der Schlafapnoe, meist im Alter von 30 bis 60 Jahren. Übergewicht ist als häufiger Auslöser ein großes Problem. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder können von der Schlafapnoe betroffen sein. Wir verraten Ihnen hier, was Schlafapnoe eigentlich ist und wie sie behandelt werden kann.

Was ist eine Schlafapnoe?

Bei der Schlafapnoe handelt es sich um eine Atmungsstörung während des Schlafens, die mit einem extrem lauten und unregelmäßigem Schnarchen einhergeht. Die Atmung setzt im Schlaf immer wieder aus. Daher leitet sich auch die Bezeichnung “Apnoe” ab, was Atemlosigkeit bedeutet. Die Atemaussetzer dauern rund zehn Sekunden. Pro Stunde Schlaf sind es mindestens fünf. In extremen Fällen kann der Atemstillstand bis zu zwei Minuten lang andauern. Dem Betroffenen sind diese Phasen am nächsten Tag nicht mehr in Erinnerung. Sie bekommen während der Atemaussetzer keinen Sauerstoff. Irgendwann schnappen sie schlagartig nach Luft. Die Schlafapnoe fällt in den Bereich der Schlafstörungen, da der Schlaf zum Teil stark beeinträchtigt und ein erholsamer Schlaf nicht möglich ist. Die Atemaussetzer und die darauf folgenden Aufwachreaktionen werden zwar nicht bewusst wahrgenommen, allerdings unterbrechen sie die wertvollen Tiefschlafphasen, sodass ein gesunder Schlafablauf verhindert wird.

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Welche Formen der Schlafapnoe gibt es?

Die Schlafapnoe wird in zwei Formen eingeteilt: Obstruktives und zentrales Schlafapnoesyndrom.

Obstruktives Schlafapnoesyndrom

Bei dieser Form treten Atemaussetzer auf, weil die Atemwege blockiert sind oder zeitweise sogar gänzlich verschlossen werden. Dies resultiert aus einer partiellen Verlegung der oberen Atemwege. Die Betroffenen können einige Sekunden oder sogar mehr als eine Minute lang nicht atmen. Dadurch wachen sie kurz auf, schnappen nach Luft und schlafen weiter, bis zur nächsten Atempause.

Zentrales Schlafapnoesyndrom

Hier setzt die Atemmuskulatur aufgrund einer gestörten Atmungsregulation immer wieder aus und es sind in diesem Fall auch keine Atembewegungen feststellbar. Es liegen also episodische Hemmungen des Atemantriebs vor, obwohl die Atemwege frei sind. Die Steuerung der Atmung funktioniert daher nicht zuverlässig.

Welche verschiedenen Schweregrade von Schlafapnoe gibt es?

Die Schlafapnoe wird je nach Ausmaß der Symptome in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt:

Latente Schlafapnoe

Hier liegen nur aufgrund verschiedener Situationen vereinzelt Symptome vor, beispielsweise bei einem Schnupfen, wenn ein Schlafmittel eingenommen oder Alkohol getrunken wurde usw.

Leichte Schlafapnoe

Hier passiert es häufig, dass die Betroffenen ungewollt kurzzeitig einschlafen, beispielsweise beim Fernsehen.

Mittelschwere Schlafapnoe

Die Betroffenen schlafen tagsüber dauernd ein. Die geistige Leistungsfähigkeit ist stark vermindert.

Schwere Schlafapnoe

Die Betroffenen leiden unter einer ständigen Benommenheit und einer starken Schläfrigkeit. Selbst bei Tätigkeiten, die eine hohe Aufmerksamkeit erforderlich machen, zum Beispiel im Straßenverkehr, können sie einschlafen.

Die durchschnittliche Anzahl der gemessenen Atempausen pro Stunde kennzeichnet ebenso den Schweregrad:

  • milde Apnoe: 5 bis 15
  • mittelstark ausgeprägte Apnoe: 15 bis 30
  • schwere Form der Apnoe: mehr als 30
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Was sind die Ursachen einer Schlafapnoe?

Was die Schlafapnoe genau auslöst, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Ursachen der Erkrankung sind komplex. Im Schlaf entspannt sich die Muskulatur. Dabei können in der Rückenlage der Unterkiefer und Zungengrund weit nach hinten rutschen, sodass der Eingang der Luftröhre blockiert wird. Der Luftstrom kann durch diese Verengung nicht mehr ungehindert fließen, wodurch es zum lauten und unregelmäßigem Schnarchen kommt. Wenn die Atemwege gänzlich verschlossen sind, hört das Schnarchen auf. Es gelangt keine Atemluft in die Lunge, sodass die Atmung kurzfristig aussetzt. Die Ursache ist meist eine Verengung der Atemwege.

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Was sind die Risikofaktoren einer Schlafapnoe?

Übergewicht

Ein sehr häufiger Auslöser der Schlafapnoe ist Übergewicht. Bei 80 Prozent der Betroffenen ist dies der Grund. In den oberen Atemwegen lagert sich Fett ab, wodurch die Funktionsfähigkeit eingeschränkt wird.

Genetische Faktoren

Da die Schlafapnoe familiär gehäuft vorkommt, wird ein genetischer Zusammenhang vermutet.

Schlafposition

Schlafapnoen treten nicht in allen Liegepositionen gleich häufig auf. In der Rückenposition scheint es die Erkrankung besonders zu begünstigen. Der Grund hierfür ist, dass der Zungengrund in dieser Lage nach hinten fällt und der Rachenraum verlegt wird.

Ursache im Gehirn

Manchmal ist der Auslöser nicht in den Atemwegen, sondern im Gehirn zu finden. Hierbei handelt es sich um die zentrale Schlafapnoe. Der Grund ist eine falsche Steuerung der Atemmuskulatur, zum Beispiel als Folge eines Schlaganfalls.

Alkohol, Nikotin und Medikamente

Der Alkoholkonsum am Abend sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten, beispielsweise von Beruhigungsmitteln und Antihistaminika, haben eine muskelentspannende Wirkung, sodass der nächtliche Atemluftfluss beeinträchtigt werden kann. Auch der Genuss von Nikotin erhöht das Risiko einer Schlafapnoe.

Schlafmangel

Chronischer Schlafmangel ist ein weiterer Faktor, der eine Schlafapnoe begünstigt.

Medizinische Risikofaktoren

Weitere Auslöser können sein: vergrößerte Rachenmandeln (häufig bei Kindern), eine Behinderung der Nasenatmung aufgrund von Polypen, eine Nasenscheidewandverkrümmung, ein großer Unterkiefer, angeborene Fehlbildungen und -stellungen des Unterkiefers oder eine vergrößerte Zunge.

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Was sind die Symptome einer Schlafapnoe?

Zu den typischen Symptomen einer Schlafapnoe gehören:

  • lautes und unregelmäßiges Schnarchen
  • wiederholte Atemaussetzer im Schlaf mit Atemstillständen von 10 Sekunden bis zwei Minuten
  • Hyperventilationen als Weckreaktionen (Phasen eines übermäßigen Luftholens und beschleunigter Atmung)
  • unruhiger Schlaf

Mögliche Begleitsymptome sind

  • nächtliches Schwitzen
  • chronischer Schlafdefizit
  • Müdigkeit am Tag mit einer Neigung zum Einschlafen
  • Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit
  • Mundtrockenheit beim Aufwachen
  • morgendliche Kopfschmerzen
  • verringerte sexuelle Lust und bei Männern Erektionsstörungen
  • vermehrter nächtlicher Harndrang und/oder Bettnässen
  • bis hin zu Angstzuständen und Depressionen
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Ab wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Es gibt verschiedene Anzeichen, die dafür sprechen, zu einem Arzt zu gehen, beispielsweise wenn der Schlaf mehr als drei Tage in der Woche weniger als vier bis fünf Stunden beträgt und dieser Zustand länger als vier Wochen lang anhält. Auch ein Mediziner sollte aufgesucht werden, wenn zum Einschlafen länger als 30 Minuten benötigt werden, nachts ein mehrmaliges Aufwachen und anschließend ein schweres Einschlafen erfolgt. Auch eine andauernde Tagesmüdigkeit, psychische Probleme wie Ängste oder Depressionen sowie körperliche Beschwerden wie ein starkes Schnarchen, eine Atemnot und Muskelzuckungen erfordern den Gang zum Arzt.

Welcher Arzt sollte bei einem Verdacht auf Schlafapnoe aufgesucht werden?

Wer unter einer Schlafapnoe leidet, sollte eine schlafmedizinische Beratung in Anspruch nehmen, aber auch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen, der eine gründliche Untersuchung durchführen kann. Gut durchgängige Nasenwege sind sehr wichtig für eine unbehinderte Atmung. Verengungen sowie Engpässe im Bereich des Gaumens und des Zungengrundbereichs können ein Schnarchen und eine Schlafapnoe begünstigen. Es ist grundsätzlich unverzichtbar, die genaue Ursache für das Schnarchen zu ermitteln, um die geeignete Therapie einzuleiten. Zur Klärung sollten die Untersuchungen interdisziplinär erfolgen, durch Fachärzte aus verschiedenen Bereichen wie Schlafmedizin, HNO-Heilkunde, Pneumologie, Kardiologie, einen spezialisierten Zahnarzt und Kieferchirurgen.

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Wie wird eine Schlafapnoe diagnostiziert? Welche Untersuchungen finden statt?

Zur Diagnose erkundigt sich der Arzt nach dem Ausmaß der Symptome und Beschwerden sowie den Lebensgewohnheiten wie der Einnahme von Medikamenten, dem Genuss von Alkohol und Nikotin, dem Schlafverhalten und nach eventuellen Vorerkrankungen. Es folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei werden das Herz und die Lungen abgehört. Durch eine Messung des Blutdrucks wird überprüft, ob Bluthochdruck als Ursache infrage kommt. Zudem wird der Mund-Rachen-Raum untersucht, um eventuelle Veränderungen festzustellen, zum Beispiel vergrößerte Mandeln, eine vergrößerte Zunge etc. Weitere Untersuchungen sind:

Pulsoximetrie

Die Pulsoximetrie ist eine zuverlässige Methode, um eine Schlafapnoe zu erkennen und die Therapie zu kontrollieren. Bei dieser Untersuchung wird nachts der Sauerstoffgehalt des Bluts gemessen. Hierfür wird auf den Finger ein kleiner Sensor gesteckt. Das Aufzeichnungsgerät wird am Handgelenk befestigt. Anschließend beginnt die Messung automatisch. Diese Methode ist absolut schmerzlos und der Betroffene kann wie gewohnt schlafen. Schlafmediziner werten die ermittelten Daten aus.

Polysomnographie

Zur sicheren Diagnostizierung einer Schlafapnoe steht die Polysomnographie in einem Schlaflabor zur Verfügung. Hier werden verschiedene Parameter aufgezeichnet. Dies beinhaltet folgende Messungen und Bestimmungen:

  • Gehirnströme
  • Herzaktivität
  • Augenbewegungen
  • Muskelspannung
  • Sauerstoffgehalt im Blut
  • CO2-Gehalt im Gewebe
  • Körpertemperatur
  • Atemfluss an Mund und Nase
  • oberer Atemwegswiderstand
  • Atmungsbewegung der Brust und des Bauchs
  • Aufzeichnung der Schnarch-Geräusche

Die Polysomnographie wird meist in zwei Nächten durchgeführt. Es stellt die umfangreichste Untersuchung des Schlafs dar. Das gleichzeitige Aufzeichnen und Analysieren unterschiedlicher Körpersignale macht es möglich, das Schlafprofil zu bestimmen und eine genaue Diagnose zu stellen.

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Wie wird eine Schlafapnoe behandelt?

Es gibt neben den konservativen Methoden wie eine eventuelle Verringerung des Gewichts, eine verbesserte Schlafhygiene und die Vermeidung der Rückenlage verschiedene Möglichkeiten, um die Schlafapnoe zu behandeln. Zu den speziellen Maßnahmen gehören die CPAP-Überdruckbeatmung, eine spezielle Aufbissschiene und eine chirurgische Therapie. Medikamente helfen bei der Schlafapnoe nur in geringem Ausmaß.

CPAP-Überdruckbeatmung

Bei dieser effektiven Behandlungsmethode handelt es sich um eine nasale Beatmungstherapie mit Überdruck. Mit einer Nasenmaske wird in den oberen Atemwegen ein kontinuierlicher Überdruck erzeugt. Durch die eingeblasene Luft fällt der Rachenraum im Schlaf nicht zusammen und ein Schnarchen wird verhindert. Die Maske erfordert etwas Gewöhnung. Diese sehr wirksame Therapie der Schlafapnoe muss in der Regel lebenslang angewendet werden.

Weitere Modelle von CPAP

Mittlerweile ist die Entwicklung der CPAP-Geräte sehr weit fortgeschritten. Der Betroffene kann ganz nach Bedarf verschiedene Modelle nutzen, die den Beschwerden am ehesten entgegenkommen. Das Grundprinzip ist immer gleich: Mit der Hilfe der Maske wird der kontinuierliche Überdruck erzeugt. Zu den Modifikationen gehören:

BIPAP (biphasic positive airway pressure)

Bei dieser Methode geht es speziell um das Ein- und Ausatmen. Das Gerät arbeitet bei dieser Variante mit zwei unterschiedlichen Druckniveaus. Beim Einatmen wird im Vergleich zum Ausatmen ein etwas höherer Druck erzeugt. Dies soll die Einatmung unterstützen und die Ausatmung erleichtern.

nCPAP-Behandlung

Das n steht bei dieser Behandlung für "nasal". Hier wird eine Atemmaske verwendet, die nur die Nase einschließt, während die übliche Atemmaske den Mund und die Nase umschließt. Diese Variante eignet sich beispielsweise gut für Patienten, die unter der Maske Panikattacken bekommen oder für die das Tragen einer Atemmaske eine große Überwindung ist.

APAP

APAP ist eine Weiterentwicklung im Bereich der CPAP-Therapie. Bei dieser Methode wird jeder Atemzug des Patienten isoliert kontrolliert. Der Druck wird kontinuierlich zugeführt. Dies erleichtert dem Betroffenen den Umgang mit dem Überdruck erheblich.

Oftmals bestehen hinsichtlich der Gewöhnung an das Schlafen mit der Maske anfängliche Schwierigkeiten. Wenn diese überwunden sind, zeigt sich bei vielen Patienten eine sehr starke Verbesserung der Schlaf- und somit auch der Lebensqualität. Dies alles verbessert sich meist nach kurzer Zeit. Ganz gleich, welche Modifikation gewählt wird, mit der Hilfe der CPAP-Methode kann die ständige Müdigkeit, unter der viele Patienten leiden, beseitigt werden. Gleichzeitig steigt auch die Konzentration. Der Nachteil ist, dass mit der CPAP-Behandlung keine Heilung erfolgt. Die Atemmaske muss jede Nacht getragen werden, um erneute Schlafapnoen zu verhindern.

Schiene

Eine Unterkiefer-Protrusionsschiene ist eine weitere Methode bei einer Schlafapnoe, beispielsweise wenn eine Beatmung aufgrund von Panikattacken unter der Maske unmöglich ist oder die Behandlung aus anderen Gründen abgelehnt wird. Der Unterkiefer wird damit nach vorn verschoben, sodass die oberen Atemwege offen gehalten werden und somit nicht zusammenfallen. Diese Therapie bringt nicht bei allen Betroffenen den gewünschten Erfolg. Zudem sind Nebenwirkungen möglich, beispielsweise ein übermäßiger Speichelfluss, eine Mundtrockenheit, Zahnschmerzen und Schmerzen im Kiefergelenk.

OP

Bei den operativen Maßnahmen werden zum Beispiel die Mandeln am Zungengrund oder die Gaumenmandeln teilweise oder komplett entfernt. Kieferchirurgische Behandlungen dienen dem Ziel, den Mund-, Rachen- und Nasenraum zu erweitern. Diese Maßnahmen kommen zum Einsatz, wenn die konservativen Therapien nicht ausreichen. Die Ergebnisse sind gut.

Zungenimplantat

Durch eine Operation können in den Zungengrund auch stäbchenförmige Implantate mit kleinsten Federn eingesetzt werden, um die Zunge zu stabilisieren. Der Mantel des Implantats löst sich nach der Implantation auf, sodass die Federn freigegeben werden, die die Zunge straffen. Dadurch kann sie nicht in den Rachen zurückfallen.

Was können die Folgen einer Nicht-Behandlung von Schlafapnoe sein?

Psychische Probleme

Wenn ein Betroffener jahrelang unter einer unbehandelten Schlafapnoe leidet, besteht das Risiko von schweren gesundheitlichen Störungen. Tiefe Schlafstadien sind sehr wichtig für einen erholsamen Schlaf. Durch die ständigen Aufweckreaktionen ist dies jedoch nicht möglich. Die Folgen sind am nächsten Tag eine Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpftheit, Konzentrationsstörungen sowie eine verminderte Leistungsbereitschaft und -fähigkeit. Dies alles kann sich negativ auf den Alltag und Beruf auswirken. Der Betroffene fühlt sich aufgrund des chronischen Schlafdefizits ständig schlapp und schläfrig, was die Lebensqualität deutlich mindert. Die Tagesmüdigkeit kann durch einen Sekundenschlaf zudem gravierende Folgen im Straßenverkehr verursachen, da die Unfall- und natürlich auch Lebensgefahr erhöht ist. Aufgrund der sinkenden Libido und der Erektionsstörungen leidet zudem das Sexualleben, was partnerschaftliche Probleme nach sich ziehen kann. Das Gleiche gilt für die Unternehmungslust, die verloren geht. All diese Einschränkungen können zu einer schweren Depression führen.

Körperliche Risiken

Aufgrund der ständigen Weckreaktionen, der erhöhten Atemanstrengung und des verminderten Sauerstoffgehalts im Blut wird auf Dauer das Herz-Kreislaufsystem belastet. Dadurch steigt das Risiko, Herzrhythmusstörungen, eine Herzschwäche oder sogar einen Herzinfarkt zu entwickeln. Herzrhythmusstörungen können im schlimmsten Fall im plötzlichen Herztod enden. Zudem wird dass Gehirn schlechter durchblutet, wodurch sich die Gefahr für einen Schlaganfall erhöht. Eine weitere mögliche Folge ist ein gefährlicher, chronischer Bluthochdruck. Das gesamte Gefäßsystem ist dadurch stark belastet. Bluthochdruck ist der Hauptrisikofaktor für eine Atherosklerose (Arterienverkalkung), was wiederum einen Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßerkrankungen verursachen kann. Die bereits erwähnte Depression, die aus einer unbehandelten Schlafapnoe resultieren kann, ist ein weiteres sehr großes Risiko.

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Schlafapnoe bei Kindern: Wie häufig kommt sie vor?

Ungefähr 7 Prozent der Kinder schnarchen in der Nacht regelmäßig und 0,7 bis 2 Prozent leiden unter einer obstruktiven Schlafapnoe. Die Erkrankung zeigt sich bei Kindern oftmals in einer verzögerten Entwicklung der Sprache. Zudem ist sie häufig kloßig. Weitere Anzeichen können eine Mundatmung, Untergewicht, Minderwuchs, Nachtschweiß und eine motorische Hyperaktivität sein. Übergewichtige Kinder leiden, genau wie bei den Erwachsenen, häufiger darunter als normalgewichtige Kinder. Eine weitere Ursache sind manchmal vergrößerte Mandeln oder Polypen, die gegebenenfalls entfernt werden müssen. Zur Risikogruppe gehören zudem Kinder mit ADHS, das sogenannte Zappel-Philipp-Syndrom. Hier ist jedes vierte Kind betroffen. Bei Säuglingen und kleinen Kindern kann der Grund für ein leichtes Schnarchen eine noch nicht vollständig ausgebildete Schleimhautfalte im Rachen sein. Dieses Schnarchen hört gewöhnlich nach einiger Zeit von selbst wieder auf und ist somit unbedenklich. Kinder mit einer Erkältung können zeitweise ebenfalls schnarchen.

Frühgeborenen-Schlafapnoe

Viele Babys, die vor der 34. Woche der Schwangerschaft geboren werden, entwickeln manchmal eine Frühgeborenen-Apnoe. Die Atmung des Kindes setzt dabei zeitweise mindestens 5 Sekunden lang aus. Dies liegt meist daran, dass das Zentrum im Gehirn, das die Atmung reguliert und steuert, noch nicht komplett ausgebildet ist. Das Kind atmet eine Zeit lang regelmäßig, doch dann folgen kurze Atemaussetzer. Dauern diese länger als 20 Sekunden, sinkt der Sauerstoffgehalt, das Herz schlägt langsamer und die Haut kann sich blau verfärben. Es ist hilfreich, das Baby auf die Seite oder auf den Rücken zu legen und den Nacken und Kopf gestreckt zu halten. Damit ist es möglich, einer Blockade der Atemwege vorzubeugen. Bei den Frühchen enden die Apnoe-Anfälle meistens zu dem Zeitpunkt, wenn die 34. Schwangerschaftswoche normalerweise erreicht wäre. Halten die Attacken an, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Wie bereits erwähnt, ist die häufigste Form die obstruktive Schlafapnoe. Diese kann sehr gefährlich werden, wenn sie unbehandelt bleibt. Die Betroffenen haben während des Schlafens ganz erhebliche Atemaussetzer, die zehn Sekunden oder im schlimmsten Fall mehrere Minuten andauern können.

Daher gehört eine Schlafapnoe ab einem bestimmten Ausmaß immer in ärztliche Hände, damit eine geeignete Therapie eingeleitet werden kann.

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Ist Schlafapnoe heilbar?

Aufgrund der genannten Gefahren ist es sehr wichtig, dass die Schlafapnoe rechtzeitig und mit einer geeigneten Therapie behandelt wird. Dabei sind die Erfolgsraten der verschiedenen Maßnahmen sehr unterschiedlich. Die CPA-Beatmungstherapie weist in der Regel eine Erfolgsrate von mindestens 95 Prozent auf, während bei der Unterkiefer-Protrusions-Schiene die Chance auf eine Heilung nur bei etwa 60 Prozent liegt.

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Was kann man selbst tun, um der Schlafapnoe entgegenzuwirken?

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Schlafapnoe begünstigen oder verstärken können. Diese gilt es zu meiden, beispielsweise Alkohol, vor allem abends, Nikotin und bestimmte Medikamente wie Beruhigungs- oder Schlafmittel. Dies kann den Schlaf verbessern. Zudem ist es wichtig, auf eine gute Schlafhygiene zu achten. Dazu gehören ein regelmäßiger Schlafrhythmus sowie der Verzicht auf fettiges und schweres Essen oder anstrengende Tätigkeiten vor dem Schlafengehen. Übergewicht ist eine weitere häufige Ursache der Schlafapnoe und sollte daher verringert werden. Bei einem leichten Schnarchen kann ein Nasenpflaster dabei helfen, die Atemwege freizuhalten. Hausstauballergiker sollten hypoallergene Matratzen und Bettwaren wählen, um die Belastung zu verringern. Bei der Schlafapnoe ist im Allgemeinen eine gesunde Lebensweise die bestmögliche Vorbeugung: Dazu gehören eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Bewegung sowie der richtige Ausgleich zum Job mit Auszeiten, die für Ruhe und Entspannung sorgen.

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Dr. Boumediene Kada Benotmane

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