Hämorrhoiden

Verstopfung

Von Verstopfung kann jeder betroffen sein. Typische Symptome sind beispielsweise seltener oder erschwerter Stuhlgang oder ein andauerndes Völlegefühl. Auf dieser Inhaltsseite haben wir die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugemaßnahmen für Verstopfung zusammengefasst.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Wer ist betroffen? Jeder kann betroffen sein
Symptome seltener oder erschwerter Stuhlgang, harte oder klumpige Stuhlkonsistenz, andauerndes Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit sowie Abgeschlagenheit
Ursachen unterschiedliche Ursachen, u.a. Flüssigkeits-, Ballaststoff- und Bewegungsmangel, Medikamente, Hormonstörungen etc.
Behandlungsmöglichkeiten konservative Therapiemaßnahmen, in schwerwiegenden Fällen kann auch eine Operation notwendig sein

Was sind Verstopfungen?

Als Verstopfungen (auch Obstipation genannt) bezeichnet man eine erschwerte oder seltene Darmentleerung. Ausschlaggebend für die Diagnose ist allerdings nicht nur die Stuhlhäufigkeit, sondern auch die Stuhlkonsistenz.


 

Eine Verstopfung hat wohl jeder schon einmal erlebt: Der Darm wird träge, der Stuhlgang funktioniert nicht wie gewohnt, Bauchschmerzen und Völlegefühl sorgen für zusätzliches Unwohlsein. Gründe für eine gestörte Verdauung gibt es viele, angefangen von Stress und Flüssigkeitsmangel bis hin zu einer ungewohnten Ernährung auf Reisen. Meist pendelt sich die Verdauung jedoch schnell wieder ein.

Problematisch werden Verstopfungen erst, wenn sie immer wiederkehren oder über einen längeren Zeitraum anhalten. Dann leidet nicht nur die Lebensqualität, sondern es drohen auch gesundheitliche Probleme. Umgekehrt können Verstopfungen ihrerseits die Folge von ernsthaften Erkrankungen sein. Anhaltende Verdauungsstörungen sollten daher nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wir verraten Ihnen in diesem Artikel, wie Verstopfungen entstehen und was Sie selbst gegen einen trägen Darm tun können.

Was versteht man unter einer Verstopfung?

Hierzulande zählen Verstopfungen zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden überhaupt. Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter anhaltender oder wiederkehrender Verstopfung.

Der medizinische Fachbegriff für Verstopfung ist Obstipation. Er bezeichnet eine erschwerte, verzögerte oder ausbleibende Darmentleerung. Umgangssprachlich ist von Verstopfung die Rede, wenn der Stuhlgang seltener als gewohnt stattfindet oder nur unter großen Beschwerden möglich ist. Viele Betroffene haben auch das Gefühl, sich nicht vollständig entleeren zu können. Hinzu kommen oftmals Magenprobleme oder ein aufgeblähter Bauch.

Die Häufigkeit der Stuhlgänge ist generell bei jedem Menschen unterschiedlich. Alles, was zwischen drei wöchentlichen und drei täglichen Stuhlgängen liegt, gilt aus medizinischer Sicht als “normal”.

Von einer Verstopfung im eigentlichen Sinne spricht man, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:

  • Der Stuhlgang bleibt regelmäßig mehr als drei Tage aus
  • Der Stuhlgang ist nur unter starkem Pressen möglich
  • Es bleibt ein Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Der Darmausgang fühlt sich blockiert an
  • Der Stuhl ist häufig hart oder klumpig
  • Der Betroffene hat das Gefühl, bei der Entleerung manuell nachhelfen zu müssen

 

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Wie entsteht überhaupt eine Verstopfung?

Die Verdauung ist ein komplexer Prozess, der im Mund beginnt und über Magen und Darm bis zum Stuhlabgang führt. Der Darm übernimmt dabei gleich mehrere wichtige Aufgaben. Auf rund acht Metern Länge neutralisiert er zunächst den sauren Speisebrei, nachdem dieser den Magen verlassen hat. Im Dünndarm werden die Nahrungsreste dann in ihre Bestandteile zerlegt, wertvolle Nährstoffe gelangen über die Darmwand ins Blut.

Über Pumpbewegungen der Darmmuskulatur gelangen die Speisereste weiter in den Dickdarm, wo sie durch Wasserentzug eingedickt werden. Um die Gleitfähigkeit trotzdem zu erhalten, produzieren die Darmzellen Schleim. Im letzten Schritt gelangt der Kot dann in den Mastdarm. Hier wird er bis zur nächsten Darmentleerung zwischengelagert. Über die Schließmuskeln am Darmausgang können wir den Stuhlgang nun bewusst steuern.

Verschiedene Störungen in diesen Abläufen können zu einer Verstopfung führen. Das kann zum Beispiel eine eingeschränkte Beweglichkeit des Darms sein. Die Passage durch den Darm wird dadurch verlangsamt. Da den Nahrungsresten auf dem Weg durch den Darm ständig Wasser entzogen wird, kommt es zusätzlich zu einem harten Stuhl. Die Ursachen für eine solche Darmträgheit sind vielfältig und reichen von Nervenstörungen und hormonellen Vorgängen bis hin zu einer ungünstigen Ernährung.

Die Verstopfung kann aber auch den Enddarm und After betreffen. Das ist etwa dann der Fall, wenn am Darmende anatomische Veränderungen vorliegen oder wenn die Koordination der Schließmuskeln gestört ist. In solchen Fällen liegt das Problem nicht bei der Darmpassage, sondern beim Entleerungsvorgang.

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Mögliche Anzeichen für Verstopfung

Typische Symptome von Verstopfung sind ein seltener oder erschwerter Stuhlgang sowie eine harte oder klumpige Konsistenz des Stuhls. Viele Betroffene können den Stuhlgang nur unter starkem Pressen durchführen oder haben das Gefühl, sich nicht vollständig entleert zu haben.

Generell gilt eine Stuhlfrequenz von weniger als drei Stuhlgängen pro Woche als Verstopfung.

Neben den Problemen beim Stuhlgang leiden viele Betroffene auch unter andauerndem Völlegefühl. Blähungen, ein aufgeblähter Bauch oder Bauchschmerzen sind ebenfalls möglich. Durch die Verstopfung kommt es unter Umständen zu Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit.

Vorsicht ist geboten, wenn zusätzlich zu den genannten Beschwerden akute, kolikartige Bauchschmerzen auftreten. Das Gleiche gilt für plötzliche Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder gar Schockzustände. Solche Alarmsignale deuten auf einen Darmverschluss hin und sollten schnellstmöglich ärztlich abgeklärt werden.

Wie unterscheiden sich akute von chronischen Verstopfungen?

Wenn umgangssprachlich von Verstopfung gesprochen wird, ist eigentlich immer von einer chronischen Verstopfung die Rede. Hierbei ist der Stuhlgang über einen längeren Zeitraum erschwert, findet seltener als gewöhnlich oder unvollständig statt. Es kommt aber nicht zu einer vollständigen Unterbrechung der Darmentleerung.

Bei der akuten Verstopfung wird die Darmentleerung kurzzeitig komplett unterbrochen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem sogenannten Darmverschluss (Ileus). Ein solcher Zustand kann eintreten, wenn die Passage durch den Dünndarm oder Dickdarm an irgendeiner Stelle blockiert wird. Auch bei Lähmungen der Darmmuskulatur kann es zu einem Darmverschluss kommen.

Mögliche Anzeichen für einen Darmverschluss:

  • akute Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen (zunächst Mageninhalt, später auch Galle oder Kot)
  • aufgetriebener Bauch
  • keine Entleerung von Stuhl oder Gasen
  • Fieber

 

Wird ein Darmverschluss nicht umgehend behandelt, können Darminhalte in den Bauchraum durchbrechen oder Teile des Darms absterben. Auch eine Blutvergiftung oder ein lebensbedrohlicher Schock sind möglich. Sollten Sie eines dieser Alarmzeichen feststellen, empfehlen wir Ihnen daher, schnellstmöglich ein Arzt aufzusuchen.

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Ursachen für Verstopfungen

Die Verdauung ist ein hochkomplexer Prozess, an dem verschiedene körpereigene Funktionen beteiligt sind. Aus diesem Grund muss bei einer chronischen Verstopfung an zahlreiche Ursachen gedacht werden. Man vermutet, dass einige Menschen von Natur aus zu Verstopfungen neigen. Ungünstige Lebensgewohnheiten, Krankheiten und andere Faktoren können Verstopfungen zusätzlich begünstigen.

Mögliche Ursachen für Verstopfungen:

  • falsche Ernährung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Funktionsstörungen des Dünn- oder Dickdarms
  • Darmerkrankungen: Reizdarm, Darmdivertikel, Morbus Crohn, Darmpolypen, Darmkrebs
  • Analerkrankungen: Analfissur, Abszesse, schmerzhafte Hämorrhoiden
  • Nervenerkrankungen und Muskelerkrankungen: Parkinson, Multiple Sklerose
  • Hormonstörungen während der Wechseljahre, Schwangerschaft, Stillzeit
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Diabetes mellitus
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamente wie Antidepressiva oder Antiepileptika

 

Lebensweise

Die Bedeutung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten als Ursache für Verstopfungen ist umstritten. Eine falsche Ernährung kann Verstopfungen aber zumindest begünstigen. So wirkt sich insbesondere eine ballaststoffarme Ernährung ungünstig auf die Darmtätigkeit aus. Auch ein Flüssigkeitsmangel durch zu geringe Trinkmengen kann zu anhaltenden Verstopfungen führen.

Weitere Risikofaktoren sind Stress und Bewegungsmangel im Alltag. Körperliche Aktivitäten regen die Darmtätigkeit an, während Bewegungslosigkeit ihr entgegenwirkt. Auch das regelmäßige Aufschieben des Stuhlgangs gilt als darmunfreundliche Angewohnheit, die Verstopfungen bei einer bereits vorhandenen Neigung begünstigen kann.

Viele Menschen kennen Darmträgheit aus dem Urlaub. Hier kommen mehrere Faktoren zusammen: die Zeitumstellung, die ungewohnte Ernährung, erhöhter Stress und häufig auch das Aufschieben des Stuhlgangs, wenn dieser gerade ungünstig erscheint.

Arzneimittel

Bestimmte Medikamente wie Antidepressiva oder Antiepileptika können Verstopfungen ebenfalls begünstigen. Das Gleiche gilt für einige Schmerzmittel, Bluthochdruckmittel, Eisenpräparate und harntreibende Mittel. Falls ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Verstopfung und der Einnahme bestimmter Präparate besteht, sollte mit dem behandelnden Arzt über einen Wechsel gesprochen werden.

Auch Abführmittel können Verstopfungen bei zu hoher Dosierung noch begünstigen. Sie können einen Kaliummangel auslösen, der seinerseits die Darmmuskulatur beeinträchtigt und die Verstopfung so noch verstärkt. Abführmittel sollten daher nicht vorschnell eingenommen werden. Besser ist es, die Ursache für die Verstopfung ausfindig zu machen und dann zielgerichtet zu behandeln.

Erkrankungen des Darms

Verstopfung ist eine häufige Folge von chronischen Darmerkrankungen und Funktionsstörungen des Darms. Diese können sowohl den Dünndarm als auch den Dickdarm betreffen. Typische Beispiele sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Auch Darmpolypen, Ausstülpungen der Darmschleimhaut (Darmdivertikel) oder ein Reizdarm kommen als Auslöser infrage.

Chronische Verstopfungen können ebenfalls von einer Darmkrebs-Erkrankung herrühren. Insbesondere bei Verstopfung im Wechsel mit Durchfall sollte an diese Möglichkeit gedacht werden. Weitere mögliche Anzeichen für einen Darmtumor sind Darmkrämpfe, Blut im Stuhl, Schleimausscheidungen und andere Auffälligkeiten im Stuhl.

Weitere chronische Erkrankungen

Das Muskel- und Nervensystem ist wesentlich an der Darmtätigkeit beteiligt. Aus diesem Grund kommt es auch bei Muskel- und Nervenerkrankungen häufig zu Verstopfungen. So kann das darmeigene Nervensystem etwa bei Parkinson oder Multipler Sklerose gestört sein. Muskelerkrankungen wie Muskelschwund oder Myasthenia gravis, eine krankhafte Muskelschwäche, wirken sich unter Umständen auf die Tätigkeit der Darmmuskulatur aus.

Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus kommen ebenfalls als Ursachen für Verstopfungen infrage. Bei Diabetes kann es zu einer nachhaltigen Schädigung der Nerven kommen. Dies betrifft häufig auch die Nerven des Darms und anderer innerer Organe.

Analerkrankungen

Erkrankungen im Analbereich beeinträchtigen nicht die Darmtätigkeit selbst, sondern vielmehr den Entleerungsvorgang. So können etwa Analfissuren, Abszesse und Hämorrhoiden die Stuhlentleerung behindern. In schweren Fällen kann auch eine Operation erforderlich sein. Ein Beispiel hierfür ist der sogenannte Enddarmvorfall (Rektumprolaps), bei dem ein Teil der Darmwand in den Analkanal vorfällt.

Hormonelle Ursachen

Hormonelle Vorgänge spielen bei der Verdauung ebenfalls eine Rolle. So ist die Darmtätigkeit etwa bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt. Auch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen kann zu Verstopfung führen, da ein erhöhter Kalziumspiegel hier die Signalübertragung zwischen Nerven und Darmmuskulatur stört.

Schwangere Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft leiden besonders häufig unter Verstopfung. Auch hier sinkt die Darmtätigkeit durch hormonelle Veränderungen, während der Darm durch den heranwachsenden Embryo zugleich immer weiter eingeengt wird. Ähnliche Hormonstörungen können in der Stillzeit und in den Wechseljahren auftreten, aber auch bedingt durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel.

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Sind Verstopfungen gefährlich?

Gelegentliche Verstopfungen sind grundsätzlich nicht weiter bedenklich. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum hinweg anhalten oder ohne ersichtlichen Grund immer wiederkehren. Auch bei zusätzlichen Symptomen wie Blut im Stuhl, Übelkeit, Erbrechen oder einem plötzlichen Gewichtsverlust sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es besteht die Gefahr, dass der Verstopfung eine ernsthafte Erkrankung oder gar ein Darmtumor zugrunde liegt.

Verstopfungen müssen nicht auf eine gefährliche Erkrankung hindeuten! Vorsicht ist jedoch geboten, wenn folgende Symptome im Zusammenhang mit Verstopfungen auftreten:

  • Blut im Stuhl
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit und Erbrechen
  • kolikähnliche Schmerzen

Sollten Sie mindestens eines dieser Anzeichen bei Ihnen feststellen, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen. Bei Nichtbehandlung kann es schlimmstenfalls zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen.

Im Gegensatz zur chronischen Verstopfung ist eine akute Verstopfung durchaus gefährlich. Hierbei kann es zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen. Mögliche Anzeichen für einen solchen Darmverschluss sind kolikartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und ein aufgetriebener Bauch. Stuhl und Gase können nicht mehr entleert werden. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Kreislaufschock kommen.

Kann es durch Verstopfung zu Folgebeschwerden kommen?

Unbehandelt kann eine chronische Verstopfung verschiedenen Komplikationen verursachen. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Divertikulitis, bei der sich Ausstülpungen in der Darmschleimhaut bilden und entzünden. Eine Divertikulitis führt ihrerseits zu weiteren Beschwerden und kann ernsthafte Komplikationen wie einen Darmdurchbruch verursachen.

Weitere mögliche Komplikationen bei Verstopfung sind Hämorrhoiden und Analfissuren. Solche Risse in der Analschleimhaut können entstehen, wenn der Stuhl sehr hart ist und beim Stuhlgang stark gepresst werden muss. Dringen Darmbakterien in die Wunde ein, kann sie sich entzünden und muss im schlimmsten Fall chirurgisch versorgt werden.

Wann sollte ich mit Verstopfung zum Arzt gehen?

Ein Arztbesuch ist bei Verstopfung immer dann ratsam, wenn die Beschwerden über mehr als drei Monate anhalten oder regelmäßig wiederkehren. Auch begleitende Symptome wie Blut im Stuhl, ein unerklärlicher Gewichtsverlust oder plötzliche Übelkeit und Erbrechen sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.

Erster Ansprechpartner bei Verstopfung ist in aller Regel der Hausarzt. Dieser führt dann eine erste Untersuchung durch und befragt den Patienten zu seinen Beschwerden. Bei Bedarf erfolgt im Anschluss eine Überweisung an einen Spezialisten, zum Beispiel an einen Proktologen oder Gastroenterologen.

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Wie wird Verstopfung diagnostiziert?

Schritt 1: Allgemeinuntersuchung beim Hausarzt
Schritt 2: Stuhlprobe
Schritt 3: Blutanalyse
Schritt 4: bei unauffälligen Laborwerten: Ernährungs-Tagebuch; bei auffälligen Untersuchungsergebnissen: Ultraschalluntersuchung
Schritt 5: Darmspiegelung
Schritt 6: Hinton-Test
Schritt 7: Röntgenuntersuchung

Verstopfung ist ein komplexes Problem, das vielfältige Ursachen haben kann. Aus diesem Grund beginnt der Arzt zunächst mit einer Allgemeinuntersuchung. Außerdem erkundigt er sich nach Art, Stärke und Dauer der Beschwerden. Dazu ist es hilfreich, wenn Sie sich Ihre aktuellen Beschwerden bereits im Vorfeld notieren. Auch eine Stuhlprobe kann für den Arzt hilfreich sein. Weiterhin informiert sich der Arzt zu den persönlichen Lebensgewohnheiten, zur Ernährung und zum Trinkverhalten.

Im nächsten Schritt werden dann Blut und Stuhl auf Auffälligkeiten untersucht. Die Blutanalyse liefert dem Arzt unter anderem wichtige Hinweise auf eine mögliche Schilddrüsenerkrankung. Der Stuhl wird im sogenannten Hämoccult-Test auf Blutanteile untersucht. Diese könnten zum Beispiel auf Darmkrebs oder Darmpolypen hindeuten.

Bei einer leichten Verstopfung ohne Hinweise auf eine ernsthafte Erkrankung reichen diese Maßnahmen oft schon aus. Der Arzt empfiehlt unter Umständen eine Ernährungsumstellung oder verschreibt Medikamente, die die Verdauung wieder anregen sollen. Wenn die Beschwerden jedoch weiterhin anhalten, kommen weitere Diagnoseverfahren zum Einsatz.

Ein Ultraschall der Bauchorgane kann Aufschluss darüber geben, ob etwa eine Darmverengung vorliegt. Gegebenenfalls fertigt der Arzt auch eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmitteln an. Hierbei wird die Passage eines röntgendichten Kontrastmittels durch den Darm beobachtet.

Ein weiteres gängiges Diagnoseverfahren bei Verstopfung ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Hierbei wird ein schlauchartiges Instrument in den Darm eingeführt, um die Darmschleimhaut auf Veränderungen zu untersuchen. Im gleichen Arbeitsschritt kann der Arzt Gewebeproben entnehmen oder etwaige Darmpolypen direkt entfernen.

Bei der Diagnose von Verstopfung kommt häufig auch der sogenannte Hinton-Test zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Methode, mit der die Verweildauer von Stuhl im Darm gemessen wird. Der Patient schluckt an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen jeweils eine Kapsel mit röntgendichten Markern. Am letzten Tag wird dann ein Röntgenbild angefertigt, auf dem die einzelnen Marker sichtbar sind. So kann der Arzt bestimmen, ob das Problem etwa eine generelle Darmträgheit ist oder ob eine Entleerungsstörung im Bereich des Enddarms vorliegt.

Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine anorektale Manometrie durchzuführen. Hierbei wird mit einer speziellen Sonde der Druck im Enddarm gemessen. Die Messergebnisse liefern dem Arzt wichtige Hinweise darüber, ob eine Funktionsstörung des Schließmuskels vorliegen könnte.

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Therapiemöglichkeiten bei Verstopfung

Eine Verstopfung muss nicht immer medikamentös oder gar chirurgisch behandelt werden. Bei einer leichten Darmträgheit ohne Hinweise auf ein größeres gesundheitliches Problem genügt es oftmals, wenn der Patient zum Beispiel seine Ernährungs- und Trinkgewohnheiten überdenkt. Ihr Arzt kann Ihnen diesbezüglich Empfehlungen für den Alltag geben.

Konservative Therapie

Bei anhaltenden Beschwerden verschreibt der Arzt unter Umständen ein Abführmittel. Diese sogenannten Laxanzien regen die Darmtätigkeit an und verhindern zugleich, dass dem Stuhl zu viel Flüssigkeit entzogen wird. Abführmittel können zum Beispiel in Form von Zäpfchen, Tropfen oder Dragees eingenommen werden. Liegt bereits eine chronische Verstopfung vor, so kommen häufig auch Medikamente zum Einsatz.

Hausmittel

Als Hausmittel gegen Verstopfung haben sich Leinsamen, Flohsamen und Trockenpflaumen bewährt. Diese wirken quellend, vergrößern so das Stuhlvolumen und machen den Stuhl weicher. Der erhöhte Druck regt den Darm zu verstärkter Aktivität an, der Speisebrei wird wieder schneller befördert. Auch Kaffee hat sich als verdauungsanregendes Mittel bewährt.

Bewährte Hausmittel bei Verstopfungen:

  • Flohsamenschalen
  • Trockenpflaumen
  • Leinsamen

 

Wenn andere Hausmittel nicht helfen, kann unter Umständen auch ein Einlauf sinnvoll sein. Bei der sogenannten Darmspülung wird mit einer Klistierspritze Wasser über den After in den Darm gepumpt. Dafür sind spezielle Einlaufflüssigkeiten mit Wasser bindenden Salzen erhältlich. Sie lassen verhärteten Stuhl aufquellen, sodass dieser leichter ausgeschieden werden kann. Zugleich regen Einläufe die Darmtätigkeit an. In der Regel setzt die Wirkung spätestens nach 20 Minuten ein. Einläufe können zu Hause durchgeführt werden, eignen sich jedoch nicht für die regelmäßige Anwendung bei chronischer Verstopfung.

Operation bei Verstopfung

In seltenen Fällen müssen Verstopfungen chirurgisch behandelt werden. Das kann zum Beispiel bei einem Enddarmvorfall oder einer Aussackung des Enddarms notwendig sein. Bei dem Eingriff wird der vorgefallene Teil des Darms oder in ausgeprägten Fällen auch der komplette Dickdarm entfernt. Der Chirurg verbindet den Dünndarm anschließend direkt mit dem Mastdarm. Ziel der verschiedenen OP-Techniken ist es immer, im Bereich des Darms wieder eine normale Anatomie herzustellen.

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Wie kann ich Verstopfung vorbeugen?

Die eigenen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten haben einen wesentlichen Einfluss auf die Darmtätigkeit. Vor allem eine ballaststoffarme Ernährung mit geringer Flüssigkeitszufuhr kann Verstopfungen begünstigen. Das Gleiche gilt für Bewegungsmangel, da die Darmtätigkeit durch Bewegung angeregt wird.

Um Verstopfungen vorzubeugen, sollten Sie daher möglichst viel Bewegung in den Alltag integrieren und auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten. Besonders viele Ballaststoffe sind in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthalten. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Verdauung. Pro Tag sollten Sie etwa 1,5 - 2 Liter Wasser oder Tee trinken, und zwar unabhängig vom Durstgefühl.

Stress wirkt sich ebenfalls ungünstig auf die Verdauung aus. Falls Sie unter großem beruflichen oder privaten Stress leiden, können Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung unter Umständen hilfreich sein.

Tipps zur Vorbeugung von Verstopfungen:

  • Bewegen Sie sich möglichst viel
  • Achten Sie auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung
  • Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee
  • Vermeiden Sie Stress

 

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