Als Adipositas bezeichnet man ein starkes Übergewicht mit einem überdurchschnittlich hohen Körperfettanteil. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die ihrerseits viele gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann. Ziel der Behandlung ist es, das Körpergewicht auf ein gesundheitlich unbedenkliches Maß zu senken.
Behandlungen
Wer ist betroffen? | Frauen sowie Männer unterschiedlicher Altersgruppen |
Ursachen | chronische Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, hormonelle und genetische Faktoren |
Symptome | starke Gewichtszunahme, hoher Körperfettanteil, unterschiedliche Begleiterkrankungen |
Diagnose | Errechnung des BMI, Blutdruckmessung, kardiologische Untersuchung |
Behandlungsmethoden | Magenverkleinerung, Magenbypass, Magenband, Schlauchmagen, Magenballon |
Kosten | abhängig von Behandlungsmethode und -umfang |
Adipositas (auch: Fettleibigkeit) ist eine chronische Erkrankung, die mit einer starken Gewichtszunahme einhergeht. Sie gehört zur Gruppe der Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten.
Adipositas (auch: Fettleibigkeit) ist eine chronische Erkrankung, die mit einer starken Gewichtszunahme einhergeht. Sie gehört zur Gruppe der Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten. Laut Definition spricht man von Adipositas, wenn der Körperfettanteil das normale Maß übersteigt. Die WHO hat hierzu einen Richtwert festgelegt. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 spricht man demnach von Adipositas.
Fettleibigkeit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Bei vielen Betroffenen kommt es im Laufe der Jahre zu einer schleichenden Gewichtszunahme, wenn die Energiezufuhr langfristig höher ist als der Energieverbrauch. Die überschüssige Energie lagert der Körper als Fett ein.
Individuelle Faktoren können einen Gewichtsanstieg zusätzlich begünstigen. So beeinflussen etwa hormonelle und genetische Faktoren den Stoffwechsel. Das kann zur Folge haben, dass sich das Körpergewicht bei zwei Personen mit gleicher Energiezufuhr unterschiedlich verändert. Letztendlich sind es oftmals viele Ursachen, die im Zusammenspiel zu Adipositas führen.
Adipositas wird in drei Schweregrade unterteilt. Die Einteilung basiert auf dem BMI und sieht wie folgt aus:
Bei einer Adipositas Grad 3 spricht man auch von einer sogenannten Adipositas permagna. Dabei handelt es sich um eine sehr schwere Form von Fettleibigkeit, die auf Dauer schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Häufige Folgeerkrankungen sind zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck und Gelenkschäden. Hinzu kommt oft eine extreme psychische Belastung, da viele Betroffene negative Reaktionen durch ihre Umwelt erfahren.
Wie jede Form von Fettleibigkeit kann auch die Adipositas permagna unterschiedliche Ursachen haben. Häufig sind die Auslöser aber bereits im Kindesalter zu finden. Viele Betroffene übernehmen ungünstige Lebens- und Essgewohnheiten schon von ihren Eltern. Zusammen mit anderen Faktoren, die im Laufe des Lebens auftreten, kann daraus über viele Jahre eine schwere Adipositas entstehen.
Das wichtigste Merkmal einer Adipositas ist ein hoher Körperfettanteil. Die Fettdepots können bei jedem Menschen unterschiedlich verteilt sein. Man unterscheidet hier zwischen dem sogenannten Apfeltyp und dem Birnentyp. Während der Apfeltyp vor allem Bauchfett ansammelt, liegen die Fettpolster beim Birnentyp eher in der unteren Körperhälfte.
Die Birnenform ist vor allem für Frauen typisch. Sie entwickeln zum Beispiel Fettpolster an Hüften, Gesäß und Oberschenkeln. Der Apfeltyp mit erhöhtem Bauchfettanteil ist ein eher männertypisches Muster.
Wichtig zu erwähnen ist hier, dass Fettdepots in verschiedenen Körperregion eine unterschiedliche Wirkung auf die Gesundheit haben. Ein besonders großer Risikofaktor ist das Bauchfett, da es sich um die Organe anlagert und auch den Stoffwechsel beeinflusst. Ab einem Bauchumfang von ca. 80 cm bei Frauen und 94 cm bei Männern steigt das Risiko für Diabetes, Bluthochdruck und sogar Schlaganfall.
Adipositas geht mit verschiedenen Begleit- und Folgeerkrankungen einher. Häufig kommt es durch die hohe Gewichtsbelastung zu einem frühzeitigen Gelenkverschleiß. Viele Betroffene leiden unter übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose), Sodbrennen, Gicht, Gallensteinen oder entwickeln eine Fettleber. Auch die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit ist oftmals stark eingeschränkt.
Eine weitere Folge von Adipositas ist die sogenannte Schlafapnoe. Hierbei kommt es zu nächtlichen Atemstörungen und sogar kurzzeitigen Atemaussetzern. Auch entwickeln adipösen Menschen häufiger Krampfadern, wodurch das Risiko für Thrombosen steigt.
Adipositas erhöht das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen, allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hinzu kommen Folgekrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck, die das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zusätzlich erhöhen. Im schlimmsten Fall kann ein Schlaganfall oder Herzinfarkt die Folge sein.
Verschiedene Krebsarten werden durch Fettleibigkeit ebenfalls begünstigt. Das betrifft zum Beispiel Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs.
Neben den Gesundheitsrisiken hat Adipositas oft auch schwere psychische Folgen. Viele Betroffene erfahren Ablehnung und negative Reaktionen durch andere Menschen. Das Selbstwertgefühl leidet oft sehr stark, was zu Angstzuständen und Depressionen führen kann. Die Betroffenen ziehen sich dann häufig zurück und verfallen wiederum in ungünstige Ernährungs- oder Verhaltensweisen. So entsteht ein Teufelskreis, der die Adipositas noch verschlimmert.
Wie ausgeprägt die Folgen einer Adipositas sind, hängt übrigens nicht zwingend mit dem Schweregrad zusammen. Schon bei einer leichten Adipositas ist der Leidensdruck für manche Menschen sehr hoch, während andere in keiner Weise eingeschränkt sind.
Falls Sie stark unter Ihrem Gewicht leiden, kann es sinnvoll sein, mit Ihrem Hausarzt über Ihre Beschwerden zu sprechen. Dieser kann mögliche Begleiterkrankungen diagnostizieren und einen Weg zur Gewichtsreduktion aufzeigen. Mit professioneller Hilfe gelingt dies oft leichter als in Eigenregie, da ein langfristiges und individuell abgestimmtes Behandlungskonzept entwickelt werden kann.
Bei der Entstehung einer Adipositas spielen meist mehrere Faktoren eine Rolle. Neben der individuellen Veranlagung sind das vor allem eine ungünstige Ernährung und Bewegungsmangel. Auch chronische Erkrankungen und Medikamente können eine Gewichtszunahme begünstigen.
Zu Übergewicht kommt es, wenn die Energiezufuhr langfristig höher ist als der Energieverbrauch. Dieser Grundsatz ist zwar stark vereinfacht, spielt jedoch bei der Entstehung von Adipositas fast immer eine entscheidende Rolle. Häufig ist die Nahrungsmenge generell zu hoch, oder es werden sehr kalorienreiche Speisen verzehrt.
Hinzu kommt, dass die einzelnen Lebensmittel vom Körper unterschiedlich verwertet werden. So wirken sich etwa zuckerhaltige Speisen, stark verarbeitete Lebensmittel und gesättigte Fette besonders ungünstig aus. Häufig besteht aber gerade an solchen Lebensmitteln ein Überangebot, weshalb im Alltag schnell zu den "Dickmachern" gegriffen wird.
Bewegungsmangel ist der zweite große Risikofaktor für Übergewicht. Wer sich im Alltag wenig bewegt, verbrennt weniger Kalorien und hat zudem auch eine geringere Muskelmasse. Die Muskeln verbrennen auch in Ruhe Energie, weshalb bei einer schwach ausgebildeten Muskulatur auch der Energiebedarf des Körpers sinkt.
In unserer heutigen Zeit ist auch Stress ein ernst zu nehmender Risikofaktor. Ein stressiger Alltag kann dazu führen, dass eher zu Fast Food gegriffen wird oder das Essen eine Form der Stressbewältigung darstellt. Auch in anderen negativen Gefühlslagen und Extremsituationen liefert die Ernährung häufig eine Ersatzbefriedigung. Das kann so weit gehen, dass einige Betroffene eine krankhafte Essstörung entwickeln.
Der Stoffwechsel arbeitet bei jedem Menschen unterschiedlich. Daher gibt es Personen, die scheinbar nie zunehmen, während bei anderen schon ein geringer Kalorienüberschuss zu einer Gewichtszunahme führt.
Eine solche Veranlagung kann durch ungesunde Essgewohnheiten noch verstärkt werden, zum Beispiel durch Diäten. Bei einer Diät ändert sich der Stoffwechsel, er läuft gewissermaßen auf Sparflamme. Wenn die Energiezufuhr dann wieder gesteigert wird, bleibt der Grundbedarf weiterhin niedrig. Der Betroffene nimmt selbst bei einer mäßigen Kalorienzufuhr wieder zu - der klassische Jo-Jo-Effekt.
Chronische Krankheiten können Einfluss auf den Stoffwechsel, den Hormonhaushalt und das Essverhalten haben. Dies wirkt sich auch auf das Körpergewicht aus. Man spricht dann von einer sekundären Adipositas. Bei folgenden Erkrankungen besteht das Risiko einer Gewichtszunahme:
Auch Medikamente können Fettleibigkeit begünstigen, vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Folgende Medikamente sind hier besonders zu nennen:
Für die Diagnose einer Adipositas ist der BMI (Body-Mass-Index) ausschlaggebend. Dieser sagt jedoch nichts über den Gesundheitszustand des Patienten und über die möglichen Ursachen aus. Daher führt der Arzt zunächst ein persönliches Gespräch mit dem Patienten.
Wichtig zu wissen ist für den Arzt zum Beispiel, seit wann das Übergewicht besteht und ob andere Familienmitglieder ebenfalls Gewichtsprobleme haben. Er fragt gezielt nach Risikofaktoren wie einer ungünstigen Ernährung oder eingenommenen Medikamenten. Außerdem erkundigt er sich nach den körperlichen Beschwerden.
Um den aktuellen Gesundheitszustand zu klären, werden weitere Untersuchungen gemacht. Dazu gehören vor allem die Blutdruckmessung, eine Blutuntersuchung sowie gegebenenfalls eine kardiologische Untersuchung. Anhand der Ergebnisse kann der Arzt feststellen, ob möglicherweise bereits Folgeerkrankungen bestehen.
Für die Gewichtsreduktion ist es in der Regel erforderlich, dass der Patient ungesunde Verhaltensweisen ablegt und neue Angewohnheiten entwickelt. Im Vordergrund stehen dabei die Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung im Alltag. Hierzu ist es wichtig, dass die neuen Bewegungsformen gerade bei einem hohen Übergewicht gelenkschonend sind.
Bei der Ernährung sollte auf Blitz-Diäten verzichtet werden, um nicht dem Jo-Jo-Effekt zum Opfer zu fallen. Sinnvoller ist es meist, mithilfe einer professionellen Ernährungsberatung langfristig die eigenen Gewohnheiten zu ändern. Wichtig ist auch, das private und berufliche Umfeld in die Planung mit einzubeziehen, damit die neuen Essgewohnheiten im Alltag auch tatsächlich umgesetzt werden können.
Bei Bedarf können diese Maßnahmen durch eine Verhaltenstherapie ergänzt werden. Hierbei lernt der Patient, mit Problemen, Stress und negativen Emotionen anders umzugehen. Schädliche Verhaltensweisen wie übermäßiges Essen werden gezielt durch gesunde Gewohnheiten ersetzt.
Falls die genannten Maßnahmen keinen Erfolg erzielen, kommt auch eine Magenverkleinerung infrage. Durch das reduzierte Magenvolumen können nur noch kleine Nahrungsmengen aufgenommen werden. Eine Magenverkleinerung ist mit verschiedenen Methoden möglich:
Der Magenbypass ist eine chirurgische Form der Magenverkleinerung. Bei dieser Methode werden Teile des Magens und des Dünndarms abgetrennt. Durch den verkleinerten Magen kann der Patient nur noch geringe Nahrungsmengen aufnehmen. Da zusätzlich ein Teil des Dünndarms überbrückt wird, verwertet der Körper einen geringeren Anteil der Nahrung.
Das Magenband wird operativ um den Magen gelegt, um dessen Volumen zu reduzieren und den Mageneingang einzuengen. Das Silikonband ist über einen Schlauch mit einem sogenannten Port verbunden. Über diese kleine Kammer kann das Magenband mit Flüssigkeit befüllt werden. So ist es möglich, den Durchmesser der Magenöffnung zu regulieren. Das Magenband kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder entfernt werden.
Ein weiteres operatives Verfahren ist das Anlegen eines Schlauchmagens. Bei dieser Methode wird ein Großteil des Magens chirurgisch entfernt. Zurück bleibt nur ein schlauchförmiger Restmagen. Der Patient kann somit nur noch kleine Nahrungsmengen aufnehmen und ist schneller satt.
Der Magenballon ist die einzige Methode zur Magenverkleinerung, die keine Operation erfordert. Ein Silikon- oder Kunststoffballon wird mittels Magenspiegelung in den Magen eingebracht und dort mit einer Kochsalzlösung befüllt. Der Ballon füllt nun einen Großteil des Magens aus, sodass der Patient früher ein Sättigungsgefühl verspürt.
Mittlerweile kommen auch Magenballons zum Einsatz, die vom Patienten in Form einer Kapsel geschluckt werden können. Mit diesen Ballons ist keine Magenspiegelung mehr nötig. Nach einigen Monaten entleert sich der Ballon von selbst und wird auf natürlichem Wege ausgeschieden.
Anhand des BMIs können Sie selber berechnen, ob Sie an Adipositas leiden. Dazu benötigen Sie lediglich Ihrer Körpergröße und Ihr Gewicht. Ab einem BMI von 30 spricht man bei Erwachsenen von Adipositas.
Neben einem hohen BMI sind ausgeprägte Fettdepots ein klassisches Anzeichen für Adipositas. Infolge der Fettansammlungen kann auch die allgemeine Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein.
Ein großer Bauchumfang deutet ebenfalls auf ein erhöhtes Gesundheitsrisiko hin. Ab einem Bauchumfang von etwa 80 cm bei Frauen und 94 cm bei Männern geht man von einem erhöhten Risiko aus.
Einer Adipositas können Sie vorbeugen, indem Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten und die Kalorienzufuhr Ihrem Energiebedarf anpassen. Frische, gesunde Lebensmittel sollten Fast Food und Fertiggerichten vorgezogen werden. Im Zweifelsfall kann bei der Umstellung auch eine professionelle Ernährungsberatung helfen.
Genauso wichtig wie die Ernährung ist ausreichend Bewegung im Alltag. Das muss nicht unbedingt intensiver Sport sein: Schon moderate Aktivitäten wie Treppensteigen, Spaziergänge oder Radfahren können den Kalorienverbrauch ankurbeln. Das gilt besonders für Menschen, die sich im Berufsalltag wenig bewegen.
Bei Verdacht auf Adipositas ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Er kann dann gegebenenfalls eine Überweisung an einen Facharzt oder eine spezialisierte Klinik vornehmen.
Die gesundheitlichen Folgen von Adipositas sind weitreichend. Fettleibige Menschen sind stärker gefährdet, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erkranken. Auch das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen, Arthrose und Bluthochdruck ist erhöht. Mit zunehmendem BMI steigt auch das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko stark an.
Obwohl Adipositas mittlerweile als Krankheit anerkannt ist und mit erheblichen gesundheitlichen Risiken einhergeht, sind die Krankenkassen nicht zur Kostenübernahme verpflichtet. Häufig werden lediglich die Behandlungskosten für Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck übernommen.
Eine Kostenübernahme für eine gezielte Adipositas-Therapie ist aber durchaus möglich, wenn die Notwendigkeit z. B. einer Ernährungsberatung oder Magen-OP ärztlich bescheinigt wird. Außerdem werden viele Programme zur Gewichtsreduktion sowie vorbeugende Maßnahmen von den Krankenkassen bezuschusst.
Dr. med. Lars Schumacher
Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie
Augustaanlage 22
68165 Mannheim
Dr. med. univ. Nicole Caroline Haas
Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Altheimer Eck 10
80331 München
Dr. Eugenia Remmel
Utoquai 31
8008 Zürich
Dr. med. Alaleh Jamshidi
Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Borsteler Chaussee 55
22453 Hamburg
die diese Krankheit behandeln:
Dr. med. Darinka Keil
Dr. med. Schiwa Almasbegy
Dr. med. Babak J. Esfahani
Dr. med. Lars Schumacher
Dr. med. univ. Nicole Caroline Haas
Dr. med. Alaleh Jamshidi
Dr. med. Stefan Zimmermann
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